Schotterwüste

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
Ajott
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Schotterwüste

Beitragvon Ajott » 5. Jan 2016, 15:07

Hallo zusammen,

wo es so kalt draußen ist ziehen wir doch lieber wieder zurück in die Wärme ins südliche Afrika :-)
Bevor ich jedoch meine vielleicht liebste Säugeraufnahme aus Namibia zeige möchte ich nochmal zwei
kurze Intermezzi einlegen, um die wieder etwas andere Landschaft darzustellen.

Von der windigen und kühlen Küstenwüste mit ihren täglichen Nebelbändern führte uns unser Weg nun
wieder strikt ins trockenere Innland, wo wir Sossusvlei mit den Weltbekannten roten Dünen zum Ziel
hatten. Unsere einheimische Mitreisende überzeugte uns einen Umweg über eine wenig befahrene Strecke
(um es genau zu nehmen sahen wir nicht ein einziges anderes Auto) zu einer Wüstenforschungsstation
zu nehmen. Das Bild der Wüste änderte sich wieder dramatisch. Konnte man entlang der Küste doch
einige Büsche und Sträucher sehen sah man hier fast gar kein Leben mehr. Stattdessen boten größere
Felsbrocken offensichtlich verschiedener geologischer Ursprünge die einzigen Blickpunkte. Zu meinem
ersten Wüstenbild fiel hier der Vergleich mit Mars.. ich musste damals sofort an diese südlichere
Region der Schotterwüste denken, die mich noch viel mehr an einen fremden Planeten erinnerte.
Selbst die doch recht zahlreichen Flussbetten, wie wir eines im dritten Bild überquerten, boten
anders als in anderen Gebieten kein Leben. Nicht mal trockene Sträucher waren dort. In den seltenen
Fällen stärkeren Regens spülen hier gewaltige Wassermassen Richtung Küste. Der steinige Untergrund
lässt dabei kaum ein Versickern zu. Ist das Oberflächenwasser weggeleitet ist es hier sehr schnell
für die nächsten Jahre und Monate so trocken wie zuvor. Kein Platz für Leben.

liebe Grüße
Aj




Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
Dateianhänge
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: 70-300mm @ 108mm
Belichtungszeit: 1/800
Blende: f/9.0
ISO: 200
Beleuchtung: Sonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 2.0%, H: 15%
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 16.10.2015
Region/Ort: Namibia / Afrika
vorgefundener Lebensraum: Schotterwüste Namib
Artenname: Granit
NB
sonstiges:
graveldesert01makro.jpg (462.06 KiB) 1330 mal betrachtet
graveldesert01makro.jpg
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: 70-300mm @ 238mm
Belichtungszeit: 1/800
Blende: f/9.0
ISO: 200
Beleuchtung: Sonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 1.2%, H: 5.9%
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 16.10.2015
Region/Ort: Namibia / Afrika
vorgefundener Lebensraum: Schotterwüste Namib
Artenname:
NB
sonstiges:
graveldesert02makro.jpg (452.73 KiB) 1331 mal betrachtet
graveldesert02makro.jpg
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: EF-S10-18mm f/4.5-5.6 IS STM @ 10mm
Belichtungszeit: 1/2000
Blende: f/9.0
ISO: 200
Beleuchtung: Mittagssonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 0.27%, H: 6.3%
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 16.10.2015
Region/Ort: Namibia / Afrika
vorgefundener Lebensraum: Schotterwüste Namib
Artenname: Flussbett
NB
sonstiges:
graveldesert03makro.jpg (444.79 KiB) 1331 mal betrachtet
graveldesert03makro.jpg
Wer an allem zweifelt sollte darauf achten, dass gesunde Skepsis nicht bald zur blinden Paranoia wird.
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Beitragvon frank.m » 5. Jan 2016, 18:35

Hallo Anja,

als schön kann man diese lebensfeindliche Landschaft eigentlich nicht bezeichnen.
Aber weil es unseren Sehgewohnheiten überhaupt nicht entspricht
sind die Bilder sehr beeindruckend. Danke das du uns an
deiner Reise teil haben lässt und ganz verschiedene Regionen zeigst.
Im Original werden es wohl die wenigsten von uns je sehen können.

LG
Frank
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Beitragvon Frank Ingermann » 5. Jan 2016, 21:44

Hi Anja,

das sind wiederum sehr eindrückliche Bilder, man spürt die Trockenheit regelrecht -
und trotzdem sind selbst hier noch (Reste von) Pflanzen zu sehen!

Bei Bild 1 und 2 könnte man von oben her noch weiter ins Pano schneiden, da der
Himmel eh sehr strukturlos ist - Du hast aber die dezente (Sand-?) Färbung gut
erhalten. Das 3. Bild wirkt nach oben hin seltsam dunkel - hast Du mit einem
GND-Filter fotografiert, oder war es unten sonst zu hell? (Kann ich mir in der
Mittagssonne sehr gut vorstellen.)

Mein Favorit ist hier Bild 2 - mich faszinieren solche Formationen immer,
v.a. wenn man sich fragt, wie die DA wohl hingekommen sind!

lg, Frank
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Beitragvon Otto G. » 6. Jan 2016, 00:59

Hallo Anja

welch ein Anblick,das kann man sich nur schwer vorstellen.
Am meisten fasziniert mich das dritte Bild wegen des krassen Unterschieds des tiefblauen Himmels zum
"grauenhaften" Boden.
Ein heftiger Kontrast!!
Ich hätte sicher etwas Gänse :-) haut bekommen.

Gruss
Otto
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Beitragvon Harald Esberger » 6. Jan 2016, 01:12

Hi Anja

Da ist die nächste Cuba- libre Bar aber weit weg,

von Eis im Glas ganz zu schweigen. :DD

Kein Platz zum leben!

Das erste gefällt mir am besten, die schroffen Felsen

find ich klasse, sehen aus wie zusammengesetzt, oder

kurz vorm auseinander brechen.







VG Harald
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Erfahrung der bitterste.

Konfuzius


ich freue mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.

Karl Valentin
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Beitragvon Corela » 6. Jan 2016, 10:24

Hallo Anja,

gute Idee wieder ins Warme zu gehen, hier ist es naß und kalt und windig, usselig wie der Rheinländer zu sagen pflegt.
Alle 3 Bilder in Reihe geben diese Stimmung wieder, unendliche Wüste, Trockenheit, Ödnis,
sehr eindrucksvoll.
lG
Conny


- hinfallen - aufstehen - Krönchen richten - weitergehen -

„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.
Ajott
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Beitragvon Ajott » 6. Jan 2016, 11:55

Hi Frank

Frank Ingermann hat geschrieben:Bei Bild 1 und 2 könnte man von oben her noch weiter ins Pano schneiden, da der
Himmel eh sehr strukturlos ist


Ach, da bin ich aber froh, dass du das schreibst. Ich dachte genau das gleiche, habe mich dann aber
entgegen meinem ästhetische Gefühl dazu entschieden nicht schon wieder ins Pano zu schneiden. Ich
bemerke bei mir eine gewisse Regelmäßigkeit was das einstellen von Panoschnitten angeht. Ich hatte
ja immer schon eine ausgeprägte Vorliebe zum Querformat und demletzt scheint das immer häufiger in
der Extremform Pano zu enden. Irgendwie scheinen mir viele meiner Aufnahmen so aber am stimmigsten,
harmonischsten. Auch hier wieder.
Ich hatte das Gefühl ich manövriere mich hier eventuell in eine gewisse Blindheit, die nur noch das
Pano zulässt und habe bewusst versucht darauf zu verzichten. Es freut mich aber, dass ich mit meinen
Gefühl, dass es hier eben auch wieder gepasst hätte nicht allein dastehe :-)


Das 3. Bild wirkt nach oben hin seltsam dunkel - hast Du mit einem
GND-Filter fotografiert, oder war es unten sonst zu hell? (Kann ich mir in der
Mittagssonne sehr gut vorstellen.)


Das liegt am Kit-Objektiv und der sehr kurzen Belichtungszeit. Ich habe keine Filter benutzt. Der
Effekt ist bei ähnlichen Einstellungen auch an anderen Bildern mit dem Objektiv zu sehen. Man muss
dazusagen, dass ich die Einstellungen dort vor Ort fast blind angepasst habe. Auf dem Display konnte
man nicht viel erkennen bzw. oft sah es zu flau aus. Diese kräftigen Einstellungen erschienen am
Display oft am besten. In manchen Fällen habe ich verschiedene Einstellungen probiert aber meistens
hatte ich selbst bei Landschaften nicht viel Zeit für die Aufnahmen (man reist ja nicht allein und
muss am Ende des Tages auch irgendwo ankommen) und habe dann nur eine einzelne die jetzt im
Nachhinein entweder passt oder halt nicht. Ich denke diese Art Himmel ist vielleicht nicht
jedermanns Sache, aber ich empfinde es als nette Abwechslung zu den sonst oft sehr einseitig hellen
Flächen die bei gleisender Sonne entstehen (siehe die ersten beiden Bilder). Das kräftige Blau gibt
jedenfalls viel besser wider, wie es vor Ort aussah, als das flächige Weiß... ob das jetzt vorm
menschlichen Auge allein aber solche Helligkeitsunterschiede zeigt? Vielleicht, ist mir aber nicht
mehr so im Gedächtnis. Oft muss man die Augen eh ganz schön zusammenkneifen :-)

liebe Grüße
Aj
Wer an allem zweifelt sollte darauf achten, dass gesunde Skepsis nicht bald zur blinden Paranoia wird.
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Beitragvon MichaSauer » 6. Jan 2016, 12:32

Hallo Anja,

Du zeigst mein Wunschziel für kommenden Sommer. Nicht speziell dieser Schotterhaufen. ;)
Schade, dass man im Forum nicht Bilder nebeneinander sehen kann. Die ersten beiden
Aufnahmen würden sich wunderbar dafür eignen. Beide sind vom Aufbau, den
Lichtverhältnissen und den Farben sehr ähnlich. Nur die Gesteinsarten und -formationen
unterscheiden sich. Entsprechend dem ersten, würde ich beim zweiten Bild unten noch etwas
wegnehmen.

Viele Grüße
Michael
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Beitragvon Erich » 6. Jan 2016, 16:35

Hallo Anja,

wenn ich mir deine Bilder so ansehe und stelle mir vor Durst zu haben, großen Durst schwindet mein Fernweh
augenblicklich. Gleichwohl ist eine solche Exkursion sicher spannend und lehrreich an dem du uns ja dankenswerter Weise
teilhaben läßt. Ich wähle Bild 1 zu meinem Favoriten, sagt mein Bauch.

Gruß Erich
Beste Grüße, Erich

Die Natur ist wie sie ist, Sie ist kein Wunschkonzert.
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Beitragvon Harmonie » 6. Jan 2016, 19:24

Hallo Anja,

wieder Bilder zum Genießen!
Ich mag Steine in jeglicher Form gern, weil sie viel Aussagekraft haben.
Du hast sie hier sehr schön ins Bild gebracht. Ja, ein Pano wäre sicherlich noch klasse.
Auch die 3. Aufnahme aus dem Flußbett hast du bestens fotografiert.
Danke auch wieder für deinen ausführlichen Eingangstext.

LG
Christine
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An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
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--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---

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