Wechsel von Fuji zu Olympus?? Entscheidungshilfe biitte

[Karuso1010]

Hallöchen, ich bin neu hier und habe lange nichts mehr fotografiert... nun bekomme ich Lust was für mich neues zu probieren und zwar Fokusstacking ( Serienbilder) mit Blitz aus der Hand. Aktuell habe ich eine Fujifilm xh1 mit dem 100mm Walimex Pro Makroobjektiv + Raynox 250 Nahlinse, dazu ein DIY Popeshield Diffusor und einen Godox Aufsteckblitz. Die Kamera ist toll usw. aber irgendwie werde ich mit ihr nicht warm wenn es um Makrobilder - gerade auch Stacking aus der Hand- geht. Der Akku ist so schnell leer, das macht keinen Spaß und Serienbilder (ohne den extra Batteriegriff - habe diesen nicht -) sind auch mehr ne Qual....mal funktioniert es, dann macht sie wieder nur 2-5 Aufnahmen und bleibt hängen, sie ist sehr schwer und glaube das evtl. eine Olympus vielleicht die bessere Wahl wäre. Ich überlege ob ich mir die Olympus omd 1 Mark 2 oder Mark 3 holen soll, mit dem 60mm Makro...wären diese nicht besser geeignet für Stacking aus der Hand mit Blitz? würde mich freuen wenn ich dazu ein paar Erfahrungsberichte oder Tipps bekommen würde. Vielen lieben Dank schonmal!

[Otto K.]

Hallo Mike,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum, schön dass du her gefunden hast.

Jetzt mal zu deinen Fragen, zumindest bei einem Teil davon kann ich dir schon mel ein wenig
weiterhelfen.

Deine Anfänge zum Stacking, so wie du sie beschrieben hast, sind schon eher tollkühn.
Die Fujifilm X-H1 ist eine tolle Kamera, für das Fokus-Stacking aber wohl eher nicht (nur meine Meinung!).
Die Kamera kennt meines Wissens die Funktion des "Fokus-Bracketing" nicht und dann kombinierst du diese
Kamera auch noch mit einem manuellen Makro-Objektiv und weil das noch nicht genügt dann auch noch den
Blitz dazu. - Oder anders formuliert du musst alles freihändig selbst bewegen und einstellen - Chapeau!
Selbst bei einer Kamera mit schnellem Auto-Fokus und einem entsprechenden Objektiv sind Freihand-Stacks
noch lange keine Selbstvertsändlichkeit.
Ich kann mir gut vorstellen dass die von dir genannten Schwierigkeiten bzgl. der Serienbilder mit der X-H1
zumindest zum Teil auch dem Blitzlicht geschuldet sind. Selber fotografiere ich nicht mit Blitzlicht, kann mir
aber sehr gut vorstellen dass die Aufladedauer/die mögliche Blitzfrequenz im Gegensatz zu der Serienbild-
frequenz der Kamera steht (wenn die Bilder richtig belichtet werden sollen muss die Kamera immer warten
bis der Blitz wieder aufgeladen hat).

Die OM-1 oder die OM-1 Mark II sind derzeit wohl zwei der besten Optionen die derzeit am Markt für das
Freihand-Stacking zur Verfügung stehen. (Auf die OM-1 Mark III musst du ggf. noch ein paar Jahre warten,
die Mark II ist vor ein paar Monaten erst neu vorgestellt worden.)
Ob man bei der OM-1 das Fokus-Bracketing mit dem Blitz kombinieren und vor allem synchronisieren kann
weiss ich nicht, ich kenne keinen Blitz der eine derart kurze Aufladezeit hat dass es für einen Freihand-Stack
schnell genug ist.

Die OM-1 ist gerade mal 70 Gramm leichter als eine X-H1 das macht mit Sicherheit keinen Unterschied.

Hier im Forum sind aber auch einige Anwender die mit der OM-1 sowohl mit als auch ohne Blitz arbeiten,
die können dir da bestimmt noch weiterhelfen.

Bevor ich die vorhandene Ausrüstung verkaufen würde, würde ich zuerst einmal die eigenen Ansprüche
prüfen und mir einen für mich passablen Einstieg in die Makro-Fotografie suchen, ansonsten ist sehr
schnell viel Geld vernichtet und der Frust ist vorprogrammiert.

[Freddie]

Ich überlege ob ich mir die Olympus omd 1 Mark 2 oder Mark 3 holen soll, mit dem 60mm Makro...
wären diese nicht besser geeignet für Stacking aus der Hand mit Blitz? würde mich freuen wenn ich dazu ein paar Erfahrungsberichte
oder Tipps bekommen würde. Vielen lieben Dank schonmal!

Herzlich willkommen, Mike.

Du sprichst hier einen Spezialbereich an, den man erst mal richtig erlernen muss.
Ich will damit sagen, dass du dir sicher sein solltest, was da auf dich zukommen würde.
Du müsstest eine teure Ausrüstung anschaffen und viel üben am besten unter Anleitung eines erfahrenen Stackers.
Dann kommt noch ein weiterer sehr schwieriger Punkt dazu: Die Bilder verrechnen und die Stackfehler nacharbeiten.
Das alles ist sehr umfangreich und erlernt man nicht mit ein paar Versuchen. Da kommen schon Monate und Jahre zusammen.
Mal eben probieren und dann die Flinte ins Korn werfen, macht keinen Sinn bei diesem Aufwand!

Olympus-Kameras sind für Freihandstacking mit der Fokus-Bracketing-Funktion bestens geeignet.
Ich bin froh, dass ich auf diesem Gebiet mit der OM-1 und Makroobjektiven aus dem Hause Olympus gut ausgestattet bin.
Was das Stacking mit Blitz betrifft, gibt es ein paar wenige User, welche das erfolgreich ausprobiert haben.
Es ist mit Sicherheit eine zusätzliche Hürde, die ich vermeiden würde. Freihandstacking ist so schon schwierig genug!
Was möchtest du denn stacken? Normalerweise benötigt man keinen Blitz und kann sich zumindest diesen Aufwand sparen.
Ich verzichte schon immer auf Blitz und komme gut zurecht.
Was die Wahl der Kameras betrifft:
Du meinst scheinbar die "alten" Kameras von Olympus und nicht die neueren OM-1 und OM-1 Mark II.
Ist natürlich eine Geldfrage, aber das Freihandstacking würde auch mit den alten Modellen funktionieren.

Fazit: Du solltest dir ganz sicher sein, dass du diesen Spezialbereich wirklich ausüben willst.
Denn der Aufwand (Ausrüstung kaufen, Praxis-Erfahrungen sammeln und dann gute Ergebnisse bekommen) ist hoch und langwierig!

[mischl]

Hallo Mike,

herzlich willkommen hier im Forum und viel Spaß.
So ein Wechsel will gut überlegt sein, da nimmt man dann doch einiges an Geld in die Hand (Kamera, Objektiv, evtl. Blitz), nur ums, mal zu probieren? Das sollte man sich vorher wirklich gut überlegen, auch welche Motive man gerne fotografieren möchte.
Fürs Fokus-Stacking sind für mich die OMD-1 und dann die OM-1 Modelle auf alle Fälle weit vorn und ich weiß von einigen Fotografen, die dafür von anderen Systemen mit APS-C oder FF-Sensor zu Olympus/OM System gewechselt sind oder sich diese zusätzlich zugelegt haben.

Quelltext des Beitrags Ich überlege ob ich mir die Olympus omd 1 Mark 2 oder Mark 3 holen soll, mit dem 60mm Makro...wären diese nicht besser geeignet für Stacking aus der Hand mit Blitz?

Das ist amS auf alle Fälle ein super System dafür, mehr geht natürlich auch, zB mit der OM-1 und dem OM 90mm f/3.5, aber Steigerungen wird es immer irgendwie geben. Nen passenden Diffusor hast du ja bereits. Ich bin begeisterter “Freihand- und Blitzlicht-Fotograf“ und bin seit ein paar Jahren mit diesem System unterwegs, neben Nikon FF.

Quelltext des Beitrags kann mir
aber sehr gut vorstellen dass die Aufladedauer/die mögliche Blitzfrequenz im Gegensatz zu der Serienbild-
frequenz der Kamera steht (wenn die Bilder richtig belichtet werden sollen muss die Kamera immer warten
bis der Blitz wieder aufgeladen hat).

Je nach Blitz den man verwendet ist es evtl. ratsam die Serienbildrate beim Stacken da etwas zu reduzieren, das hatte ich beim Godox V350 so gemacht, dass alle Bilder gleichmäßig ausgeleutet werden. Zum neuen und größeren Objektiv gabs jetzt auch einen größeren Blitz, Godox V860 III, da geht das mit ungebremster Geschwindigkeit, bis der Kameraspeicher bremst, weil das Schreiben auf Karte bei der OMD-1 MkII dauert. Da die Blitzleistung ja nur reduziert abgerufen wird (1/32 bis 1/8) ist da bei mir der Blitz nun nicht mehr der Flaschenhals

Soweit mal meine Erfahrung
Aber auch mit einem perfekten System für diese Art der Fotografie kommen die guten Bilder nicht von alleine und es braucht entsprechende Übung sich da zu entwickeln. Da kann ich Otto und Friedhelm nur zustimmen, dass man da wirklich gut abwägen sollte ob es einem das Wert ist, denn schnell ist viel Geld in den Sand gesetzt

Lieben Gruß
Mischl

[krimberger]

Hallo Mike,
neben der Vogelfotografie habe ich vor allem die Makrofotografie als besonderes Steckenpferd mit der EM1.3 mit dem 60er und seit vorigem Herbst mit dem 90er von Olympus bzw. OM.
Ich weiß es geht auch Freihandstacking mit Olympus und Freihandstacking ist ein modernes Wort aber mit der Qualität meiner Bilder bin ich nur zufrieden, wenn ich aufgelegt mit Bohnensack oder sonst irgendwie stabilisiert bei meinem Freilandstacking arbeite. Für das 90mm habe ich den PopeShield Diffuser und einen Godox 685. Beim 60er habe ich noch nie mit Blitz in dieser Art und Weise gearbeitet. Das 60mm scheint mir aber sehr klein für die Kombination mit dem PopeShield aber mit dem 90er ist es ein Traumkombination für meine Zwecke.
Bevor ich das 90er gehabt habe, bin ich auch immer mit dem 60er plus Raynox unterwegs gewesen. Da gibt es allerdings ein kleines Problem, den die Raynox passt nicht direkt in den kleinen Filterdurchmesser des 60er Makro. Deshalb habe ich immer einen StepUp Ring an meinem 60er und einen Objektivdeckel für diesen StepUp-Durchmesser. Dadurch konnte ich einfach nur den Objektivdeckel herunternehmen und die Raynox gleich direkt draufgeben. Dieses Problem sollte dir auch klar sein, wenn du den PopeShield Ring kaufst. Ich denke es ist besser gleich einen StepUP Ring am Objektiv zu lassen und den Popeshieldadapter für diesen Filterdurchmesser zu besorgen. Am Popeshieldadpater sind nach meiner Auffassung keine Adaptierungen mehr möglich und dann kannst du die Raynox vergessen.

Die meisten Kleintiere usw. in meiner aktuellen Gallerie sind mit dem 90er plus Popeshield und EM1.3 fotografiert:
https://www.flickr.com/photos/turbok/

Fast alles in meinem Sonnentaualbum ist mit dem 60er plus Zwischenringen oder/und Raynox aber immer ohne Blitz gemacht
https://www.flickr.com/gp/turbok/D144t3pr2T

Das 60er ist ein super leichtes Objektiv zum Mitnehmen und hat auch eine sehr hohe Qualität. Ich würde es trotz 90er nie hergeben. Auch das Stacken macht damit extrem Spaß. Raynox sind zwar eine tolle Bereicherung für eine Verbesserung des ABM. Wenn du über den Abbildungsmaßstab von 1:1 häufig hinaus willst, dann ist das 90er in Kombination mit automatischen Stacking und Bracketing wahrscheinlich das Beste was es momentan am Markt gibt aber es hat seinen Preis.

Viel Spaß bei deiner Makrofotografie!
Kurt