Vipera berus - Kreuzotter
Wissenswertes: | Die Kreuzotter ist die bekannteste und in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Giftschlange. Tagaktive Art, deren Biss meist schmerzhaft ist und deren Gift auf Blut und Gefäße wirkt. Bisse sind selten und in der Regel Unfälle, wenn das Tier überrascht wird und/oder keine Chance der Flucht erkennt. Man muss vor den Tieren keine Angst haben, denn gewöhnlich ist sie durch die Bodenvibrationen, die wir beim Gehen erzeugen schon rechtzeitig gewarnt und ergreift die Flucht. Sie ist nämlich sehr scheu und dadurch auch nicht oft zu sehen. Auch wenn Bisse schmerzhaft sind und nicht selten längere Zeit wirken bzw. behandelt werden müssen, so sind tödliche Bisse extreme Seltenheiten und kommen bei gesunden Erwachsenen quasi nie vor. |
Merkmale: | Die Kreuzotter ist erkenntlich an dem meist auffälligen dunklen Zickzack-Band auf dem Rücken, den senkrechten, schlitzförmigen Pupillen, dem "kantigen", gewöhnlich vom Körper abgesetzten Kopf und dem vipern-typischen "Bösen Blick", der durch auffällige Schuppen über dem Auge für uns "grimmig" erscheint. Weibchen sind größer und gedrungener als Männchen. Besonders groß wird sie nicht, die Gesamtlänge beträgt meist zwischen 50 und 70 cm. Insgesamt ist die Art kräftig gebaut, aber schlank wirkend. Die Färbung ist sehr variabel. Typischerweise herrschen Graubraun-Töne vor. Es gibt aber auch kupferfarbene, blaugraue, gelbliche, olivgrüne oder rötliche Exemplare. Teilweise treten gänzlich rote oder auch komplett schwarze Individuen ohne Rückenzeichnung auf, letzte werden auch "Höllenotter" genannt. Das typische Zickzack-Band auf dem Rücken kann auch rauten- oder wellenförmig ausfallen. |
Verwechslungsarten: | |
Lebensraum: | Die Kreuzotter hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet vom Polarkreis bis zum Balkan, Südfrankreich und England. Sie kommt von Meereshöhe bis zu 3.000 m in Hochgebirgen vor. Sie bevorzugt offene bis halboffene Habitate mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit und starken Tag-/Nacht-Temperaturschwankungen. In Mitteleuropa tritt sie daher bevorzugt in Hochmooren, strukturreichen Heiden, Geröllfeldern, Steinbrüchen oder Kahlschlägen in Wäldern auf. Sie ernährt sich von Mäusen, jungen Vögeln, Fröschen und Eidechsen, die sie als Lauerjäger mit einem schnellen Biss mit dem Gift versieht. Nach kurzem verharren wird die Beute verfolgt, die durch das Gift schwächer wird und schließlich stirbt. Die getötete Beute wird meist vom Kopf her verschlungen. |
Aktivitätsmaximum: | Die Art hält in Mitteleuropa eine Winterruhe von Oktober bis März in unterirdischen Verstecken. Im Frühjahr ist sie am ehesten und auf exponierten Sonnenplätzen zu sehen. Hier finden im April/Mai auch die Paarungen bzw. die sogenannten Kommentkämpfe statt, bei denen sich die Männchen in umeinander schlängelnen Bewegungen durch Runterdrücken im Kräftemessen üben. Die Kreuzotter legt keine Eier, sondern ist lebend gebärend. Im Spätsommer "gebären" die Weibchen 5 bis 20 Jungtiere, die sofort selbständig sind. Grundsätzlich kann man Kreuzottern am besten am Vormittag sehen, wenn sie sich in der aufgehenden Sonne exponiert platzieren, um sich zu erwärmen. Den Rest des Tages leben sie sehr versteckt, flüchten schnell und sind kaum bemerkbar. |
Gefährdung: | Stark gefährdet |
Besonderheiten: |
Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)
Fotograf: | Jürgen (AGFID723) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Bayern, Zeidlmoos im Fichtelgebirge |
vorgefundener Lebensraum: | Moorgraben |
Aufnahmedatum: | 12. September 2006 |