Faltenmücken (Ptychopteridae)
Wissenswertes: | In Deutschland sind nur acht Arten der Faltenmücken bekannt. Weltweit gibt es etwa 60 Arten. Die Weibchen legen mehrere hundert Eier einzeln in stehende Gewässer ab, aus denen nach wenigen Tagen die schlanken Larven schlüpfen. Die Larven entwickeln sich aquatisch im schlammigen Bodengrund flacher Wasserzonen, wo sie sich von zersetzender organischer Materie ernähren. Sie besitzen ein Atemrohr am Hinterleibsende, mit dem sie senkrecht stehend während der Nahrungssuche am Grund den Kontakt zur Wasseroberfläche halten. Während ihrer Entwicklung wachsen die beim Schlupf nur wenige Millimeter langen Larven auf bis zu 8 Zentimeter Länge heran und verpuppen sich dann unter Wasser. Ein bis zwei Wochen später schlüpft die fertige Mücke. Diese ernähren sich vermutlich nicht mehr, sondern ihr ganzer Lebenszweck ist die Fortpflanzung. Es treten zwei Generationen im Jahr auf. |
Merkmale: | Faltenmücken sind in der Grundfärbung meist schwarz. Je nach Art können mehr oder weniger stark ausgeprägte orange-rote Markierungen auftreten. Die Flügel sind klar oder besitzen dunkle Musterungen. Insgesamt handelt es sich um eher großen Mücken mit einer Körperlänge um 1 Zentimeter. Die Beine sind auffällig lang. |
Verwechslungsarten: | Die Tiere sind leicht mit Schnaken zu verwechseln, und werden daher auch manchmal als Faltenschnaken bezeichnet. Die Arten untereinander sind oft nur durch Genitaluntersuchungen sicher zu unterscheiden. |
Lebensraum: | Die Arten sind oft an schattigen, eher feuchten Lebensräumen wie Gewässerrändern und in Waldlebensräumen zu finden. |
Aktivitätsmaximum: | Mai bis Oktober |
Gefährdung: | Mir sind keine Gefährdungsdaten bekannt. |
Besonderheiten: | Die Flügel werden in Ruhehaltung charakteristisch an der Vorderkante längs gefaltet, was ihnen auch den deutschen Trivialnamen einbrachte. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Harmonie (AGFID7637) |
Originalbeitrag: | |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Niedersachsen |
vorgefundener Lebensraum: | am Ufer eines Waldbaches |
Aufnahmedatum: | 16.08.2017 |
Zusatzionformation: | Das hier abgebildete Tier ist vermutlich Ptychoptera albimana. Zwar zeigen Exemplare dieser Art häufig weniger Rotanteile und sind dunkler gefärbt, sie sind aber in der Gesamtfärbung recht variabel. Ein recht sicheres (dennoch nicht eindeutiges) Merkmal sind jedoch die ausgeprägten hellen Bereiche der Füße des letzten Beinpaares, welche in der Unschärfe gut zu erkennen sind. Auf diese Eigenschaft bezieht sich auch der wissenschaftliche Name (lateinisch: albus = weiß, manus = Hand). |