Unterscheidung der Geschlechter bei Libellen
Verfasst: 7. Sep 2015, 19:44
Grundsätzlich ist es ohne Vorwissen und ein wenig Übung nicht so ganz einfach, die Geschlechter
bei Libellen zu erkennen.
Dabei sollte man sich auf keinen Fall verleiten lassen, die Geschlechtsbestimmung anhand der Körper-
farben vorzunehmen. Besser geeignet sind die geschlechtsspezifischen anatomischen Merkmale:
__________________________________________________________________________
Hinterleibsanhänge:
Männchen: Da die Männchen beim Paarungsrad die Weibchen ergreifen müssen, besitzen sie
am Hinterleibsende Anhänge, die als "Greifzange" funktionieren, d. h. sie besitzen
- obere paarige Anhänge (Cerci) und
- untere, paarige (Paraprokte) oder zusammengewachsene unpaarige Anhänge (Epiprokte),
die bei der Zangenfunktion als Widerlager zu den oberen Anhängen dienen.
Weibchen: Weibchen haben nur obere Anhänge (Cerci) ohne "Greiffunktion"
Legeapparat / Legescheide:
Weibchen besitzen an der Unterseite der letzten Hinterleibssegmente (S8-S10) den Legeapparat
(= Ovipositor: mit Legebohrer, Abdeckung und Sinnesborsten) oder alternativ dazu eine Legescheide.
Männchen besitzen an dieser Stelle nur verdeckt und von unten sichtbar die Geschlechtsöffnung*.
Sekundäres Kopulationsorgan:*
Dieses besitzen nur die Männchen. Dies befindet sich an der Unterseite des 2./3. Hinterleibssegments.
Es ist bei den meisten Libellenarten deutlich an der Unterseite von der Kontur abstehend.
Bei manchen Edellibellenarten ist dies nicht so hervorstehend geformt. Hier ist auch das Übertragungs-
organ für die Samenflüssigkeit (penisartig) untergebracht.
Weibchen haben an dieser Stelle idR eine glatte Unterseite ohne hervorspringende Elemente.
__________________________________________________________________________
Um das Geschlecht zu bestimmen sollte man also folgende Bereiche sorgfältig betrachten:
1. - die Hinterleibsanhänge +
2. - die Unterseite der Segmente 8-10 +
3. - die Unterseite des 2./3. Hinterleibssegments .
Um die Identifikation zu erleichtern und zu zeigen, wie die männlichen und weiblichen Hinterleibsanhänge
aussehen können, habe ich die wichtigsten Grundformen für Groß- und Kleinlibellen zusammengestellt
(Grafiken 3 und 4).
_______________
*Die Samenflüssigkeit wird beim Männchen von der Geschlechtsöffnung (Hinterleibsende, unterseitig)
in das sekundäre Kopulationsorgan (2./3. Segment unterseitig) umgefüllt. Von dort aus wird während des
Paarungsrades mit einer Art Penis die Samenflüssigkeit in die Samentaschen am Ende der weiblichen
Eileiter gefüllt. Die Befruchtung der Eier findet beim Austritt dieser aus dem Eileiter während der Eiablage statt.
bei Libellen zu erkennen.
Dabei sollte man sich auf keinen Fall verleiten lassen, die Geschlechtsbestimmung anhand der Körper-
farben vorzunehmen. Besser geeignet sind die geschlechtsspezifischen anatomischen Merkmale:
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Hinterleibsanhänge:
Männchen: Da die Männchen beim Paarungsrad die Weibchen ergreifen müssen, besitzen sie
am Hinterleibsende Anhänge, die als "Greifzange" funktionieren, d. h. sie besitzen
- obere paarige Anhänge (Cerci) und
- untere, paarige (Paraprokte) oder zusammengewachsene unpaarige Anhänge (Epiprokte),
die bei der Zangenfunktion als Widerlager zu den oberen Anhängen dienen.
Weibchen: Weibchen haben nur obere Anhänge (Cerci) ohne "Greiffunktion"
Legeapparat / Legescheide:
Weibchen besitzen an der Unterseite der letzten Hinterleibssegmente (S8-S10) den Legeapparat
(= Ovipositor: mit Legebohrer, Abdeckung und Sinnesborsten) oder alternativ dazu eine Legescheide.
Männchen besitzen an dieser Stelle nur verdeckt und von unten sichtbar die Geschlechtsöffnung*.
Sekundäres Kopulationsorgan:*
Dieses besitzen nur die Männchen. Dies befindet sich an der Unterseite des 2./3. Hinterleibssegments.
Es ist bei den meisten Libellenarten deutlich an der Unterseite von der Kontur abstehend.
Bei manchen Edellibellenarten ist dies nicht so hervorstehend geformt. Hier ist auch das Übertragungs-
organ für die Samenflüssigkeit (penisartig) untergebracht.
Weibchen haben an dieser Stelle idR eine glatte Unterseite ohne hervorspringende Elemente.
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Um das Geschlecht zu bestimmen sollte man also folgende Bereiche sorgfältig betrachten:
1. - die Hinterleibsanhänge +
2. - die Unterseite der Segmente 8-10 +
3. - die Unterseite des 2./3. Hinterleibssegments .
Um die Identifikation zu erleichtern und zu zeigen, wie die männlichen und weiblichen Hinterleibsanhänge
aussehen können, habe ich die wichtigsten Grundformen für Groß- und Kleinlibellen zusammengestellt
(Grafiken 3 und 4).
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*Die Samenflüssigkeit wird beim Männchen von der Geschlechtsöffnung (Hinterleibsende, unterseitig)
in das sekundäre Kopulationsorgan (2./3. Segment unterseitig) umgefüllt. Von dort aus wird während des
Paarungsrades mit einer Art Penis die Samenflüssigkeit in die Samentaschen am Ende der weiblichen
Eileiter gefüllt. Die Befruchtung der Eier findet beim Austritt dieser aus dem Eileiter während der Eiablage statt.