Die Staude des Jahres 2014: Die Elfenblume
Verfasst: 23. Apr 2017, 13:28
Hallo Makrofreunde,
Die Elfenblume (Epimedium) ist vom Bund deutscher Staudenzüchter 2014 zur Staude des Jahres gekürt worden.
Das hat viele Gründe.
In vielen Parks und Gärten gibt es Schmuddelecken. Die finden wir oft unter Bäumen und Sträuchern wo es wenig Licht und viel Schatten gibt. Das Laub der Bäume und Sträucher bleibt dort liegen oder hängt in den Sträuchern fest. Oft treibt auch der Wind Allerlei dorthin. Sie oft nicht schön aus. Sind nun mal die Problemzonen.
Da hilft die Elfenblume oder auch Sockenblume genannt.
Sie ist ein so genannter Laubschlucker. Das heruntergefallene und angewehte Laub wird von den Austrieben der Pflanze regelrecht verschluckt und fällt nicht weiter auf. Es dient der Pflanze sogar als Winterschutz.
Die Elfenblume ist eine Waldstaude. Sie liebt schattige und halbschattige Standorte. Sie vertragen teilweise auch länger anhaltende Trockenheit. Auch der Wurzeldruck (Konkurrenz durch die Wurzeln der Bäume und Sträucher). Dem entsprechend können wir sie als Unterpflanzung von Gehölzen und Bäumen verwenden.
Dann verhindern die Elfenblumen durch ihr dichtes Ausläufer bildendes Wurzelwerk und ihren Rhizomen (Sprossachsen die knapp über dem Boden meist aber knapp unter dem Boden ausgebildet werden z. B. Ingwer, Spargel, Kurkuma, Giersch, Buschwindröschen, Maiglöckchen und was wir alle nicht besonders mögen: Quecken), dass sich an ihren Standorten Wildkräuter ausbilden können. Sie breiten sich nämlich rasch aus, bilden dichte Pflanzendecken oder Horste (Triebe der Pflanzen stehen meist aufrecht und dicht aneinander ohne Ausläufer zu bilden) und verschatten den Boden. Da die ungeliebten Wildkräuter aber Licht zum Keimen brauchen wird das so gut wie verhindert.
Durch ihre Robustheit setzen sich an schattigen Standorten gut durch und sind auch sehr langlebig. Allerdings gibt deshalb auch nicht viele andere Stauden Pflanzen die ihr mit ihnen zusammen pflanzen könnt. Es eignen sich nur andere schattenverträgliche Stauden die auch Wurzeldruck gut vertragen können und starkwachsend sind.
Um eine schnell geschlossene Pflanzdecke zu erhalten solltet ihr deshalb im Schnitt 10 Pflanzen /m² pflanzen. Ist natürlich auch Abhängig von der Anzahl und Größe der vorhandenen Bäume und Sträucher..
Was uns auch meist entgegen kommt ist, dass sie sehr Pflegeleicht sind. Einmal angewachsen brauchen wir uns um sie kaum noch kümmern. Bei länger anhaltender Trockenheit sollten wir allerdings mal gießen. Da sie oberflächlich Wurzeln und ihre Standorte auch so schon ziemlich trocken sind, würden sie sonst zu sehr geschädigt. Dann kommt noch hinzu, dass die Sträucher und Bäume dann auch dem Boden den letzten Rest an oberflächlichen Wasser entziehen.
Da sie oberflächlich wurzeln bzw. ihre Rhizome oberflächlich verlaufen sind sie etwas anfällig für länger anhaltende Frostperioden. Deshalb schützt sie das heruntergefallene Laub das ihr nie entfernen solltet. Im Gegenteil: Ihr könnt noch zusätzlich Laub hinzufügen. Das Schützt das Wurzelwerk und die Rhizome und hält den Boden „warm“. Dadurch kann die Elfenblume im Frühjahr zeitig austreiben. Auch freuen sich Insekten und andere Tiere über den Schutz der Laubdecke, aus der sich dann Humus bildet. Als Waldpflanze liebt sie nämlich lockeren humosen Boden.
Ihr müsst euch nur im Frühjahr vor der Blüte (März) entscheiden, ob ihr es pflegeleicht haben wollt, oder Wert auf eine reichhaltige elfenhafte Blütendecke legt (bei den Wintergrünen Elfenblumen)
Wenn ihr eine reichhaltige Blütendecke haben möchtet, solltet ihr vor dem neuen Austrieb die alte Pflanzendecke stark zurückschneiden. Sonst könnt ihr darauf verzichten. Die neuen Triebe überdecken nach dem Austrieb die alte Pflanzendecke und alles sieht wieder frisch aus. Allerdings blühen sie dann nicht so ausgiebig.
Weitere Gründe für ihre Wahl sind das oft farbig schön gefärbte Laub und die Blüten.
Schon beim kleinsten Lufthauch „tanzen“ die zarten kleinen Blüten elfenhaft umher. Daher auch der deutsche Name.
Jetzt was Allgemeines:
Die Elfenblume (Epimedium) gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Ihre natürlichen Ausbreitungsgebiete sind die gemäßigten Zonen Asiens (China, Korea, Japan, West-Himalaya), Nord-Afrika, Italien bis in die Balkangebiete. Die Alpen-Sockenblume (Epimedium alpinum) gilt in Deutschland als Neophyt (Pflanze mit Migrationshintergrund) mittlerweile als eingebürgert.
Die Europäischen Arten sind überwiegend wintergrün, während die asiatischen meist sommergrün sind. Es gibt aber auch immergrüne Arten und zwar in den Gebieten, in denen die Winter milde sind.
Auf den Bildern seht ihr die Schwefelgelbe Elfenblume (Epimedium x versicolor 'Sulphureum') aus dem Botanischen Garten Bochum.
Ist eine Züchtung aus Epimedium grandiflorum x Epimedium pinnatum ssp. Colchicum (Großbritannien 1854)
Kleiner Steckbrief:
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Gattung – Art – Sorte: Epimedium x versicolor 'Sulphureum'
Deutscher Name: Schwefelgelbe Elfenblume
Lebensweise: ausdauernd krautig
Merkmale: Blattschmuckstaude, bodendeckend, verdrängt andere Pflanzen nicht so radikal wie andere Sorten
Wuchshöhe / -breite: 20-40 cm / 25-30 cm
Blüte: schwefelgelb, die äußeren Blütenblätter (Sepalen) weißgelblich, die inneren Blütenblätter (Petalen) hellgelb, mehrere Blüten an Rispen, < 5 cm Durchmesser
Blütezeit: April - Mai
Blatt: wintergrün, grün – rotbraun, herzförmig, ledrig, leicht gezähnt
Standort: Halbschatten bis Schatten, Unterpflanzung von Gehölzen, Gehölzrand
Boden: durchlässig, hoher Humusanteil
Pflanzbedarf: 10 Pflanzen / m² zur schnellen Bodenbedeckung
Vermehrung: durch Teilung der Rhizome bzw. Wurzeln (Spätwinter oder nach der Blüte). Bildet keine Früchte und damit auch keinen Samen aus.
Pflege: Rückschnitt bodennah vor dem ersten Austrieb (März), bei länger anhaltender Trockenheit gießen, eventuell bei langen Frostperioden mit Laub, Reisig oder Stroh abdecken.
Werde immer wieder neue Versuche starten, diese schöne Pflanze abzulichten und neue Bilder einstellen.
Wenn ich andere Arten bzw. Sorten finde, werde ich sie hier einfügen.
Wenn ihr Bilder von der Elfenblume beisteuern möchtet, her damit.
Quellen:
Gartenblumen (GU) von Hertle, Kiermeier, Nickig
Das große Buch der Gartenpflanzen (Ulmer) von Bartels, von Berger, Barlage
http://www.staude-des-jahres.de/content ... ubnav=2014
http://www.gartenjournal.net/elfenblume-sorten
http://www.botanik-bochum.de/pflanzenportraets.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Elfenblumen
Die Elfenblume (Epimedium) ist vom Bund deutscher Staudenzüchter 2014 zur Staude des Jahres gekürt worden.
Das hat viele Gründe.
In vielen Parks und Gärten gibt es Schmuddelecken. Die finden wir oft unter Bäumen und Sträuchern wo es wenig Licht und viel Schatten gibt. Das Laub der Bäume und Sträucher bleibt dort liegen oder hängt in den Sträuchern fest. Oft treibt auch der Wind Allerlei dorthin. Sie oft nicht schön aus. Sind nun mal die Problemzonen.
Da hilft die Elfenblume oder auch Sockenblume genannt.
Sie ist ein so genannter Laubschlucker. Das heruntergefallene und angewehte Laub wird von den Austrieben der Pflanze regelrecht verschluckt und fällt nicht weiter auf. Es dient der Pflanze sogar als Winterschutz.
Die Elfenblume ist eine Waldstaude. Sie liebt schattige und halbschattige Standorte. Sie vertragen teilweise auch länger anhaltende Trockenheit. Auch der Wurzeldruck (Konkurrenz durch die Wurzeln der Bäume und Sträucher). Dem entsprechend können wir sie als Unterpflanzung von Gehölzen und Bäumen verwenden.
Dann verhindern die Elfenblumen durch ihr dichtes Ausläufer bildendes Wurzelwerk und ihren Rhizomen (Sprossachsen die knapp über dem Boden meist aber knapp unter dem Boden ausgebildet werden z. B. Ingwer, Spargel, Kurkuma, Giersch, Buschwindröschen, Maiglöckchen und was wir alle nicht besonders mögen: Quecken), dass sich an ihren Standorten Wildkräuter ausbilden können. Sie breiten sich nämlich rasch aus, bilden dichte Pflanzendecken oder Horste (Triebe der Pflanzen stehen meist aufrecht und dicht aneinander ohne Ausläufer zu bilden) und verschatten den Boden. Da die ungeliebten Wildkräuter aber Licht zum Keimen brauchen wird das so gut wie verhindert.
Durch ihre Robustheit setzen sich an schattigen Standorten gut durch und sind auch sehr langlebig. Allerdings gibt deshalb auch nicht viele andere Stauden Pflanzen die ihr mit ihnen zusammen pflanzen könnt. Es eignen sich nur andere schattenverträgliche Stauden die auch Wurzeldruck gut vertragen können und starkwachsend sind.
Um eine schnell geschlossene Pflanzdecke zu erhalten solltet ihr deshalb im Schnitt 10 Pflanzen /m² pflanzen. Ist natürlich auch Abhängig von der Anzahl und Größe der vorhandenen Bäume und Sträucher..
Was uns auch meist entgegen kommt ist, dass sie sehr Pflegeleicht sind. Einmal angewachsen brauchen wir uns um sie kaum noch kümmern. Bei länger anhaltender Trockenheit sollten wir allerdings mal gießen. Da sie oberflächlich Wurzeln und ihre Standorte auch so schon ziemlich trocken sind, würden sie sonst zu sehr geschädigt. Dann kommt noch hinzu, dass die Sträucher und Bäume dann auch dem Boden den letzten Rest an oberflächlichen Wasser entziehen.
Da sie oberflächlich wurzeln bzw. ihre Rhizome oberflächlich verlaufen sind sie etwas anfällig für länger anhaltende Frostperioden. Deshalb schützt sie das heruntergefallene Laub das ihr nie entfernen solltet. Im Gegenteil: Ihr könnt noch zusätzlich Laub hinzufügen. Das Schützt das Wurzelwerk und die Rhizome und hält den Boden „warm“. Dadurch kann die Elfenblume im Frühjahr zeitig austreiben. Auch freuen sich Insekten und andere Tiere über den Schutz der Laubdecke, aus der sich dann Humus bildet. Als Waldpflanze liebt sie nämlich lockeren humosen Boden.
Ihr müsst euch nur im Frühjahr vor der Blüte (März) entscheiden, ob ihr es pflegeleicht haben wollt, oder Wert auf eine reichhaltige elfenhafte Blütendecke legt (bei den Wintergrünen Elfenblumen)
Wenn ihr eine reichhaltige Blütendecke haben möchtet, solltet ihr vor dem neuen Austrieb die alte Pflanzendecke stark zurückschneiden. Sonst könnt ihr darauf verzichten. Die neuen Triebe überdecken nach dem Austrieb die alte Pflanzendecke und alles sieht wieder frisch aus. Allerdings blühen sie dann nicht so ausgiebig.
Weitere Gründe für ihre Wahl sind das oft farbig schön gefärbte Laub und die Blüten.
Schon beim kleinsten Lufthauch „tanzen“ die zarten kleinen Blüten elfenhaft umher. Daher auch der deutsche Name.
Jetzt was Allgemeines:
Die Elfenblume (Epimedium) gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Ihre natürlichen Ausbreitungsgebiete sind die gemäßigten Zonen Asiens (China, Korea, Japan, West-Himalaya), Nord-Afrika, Italien bis in die Balkangebiete. Die Alpen-Sockenblume (Epimedium alpinum) gilt in Deutschland als Neophyt (Pflanze mit Migrationshintergrund) mittlerweile als eingebürgert.
Die Europäischen Arten sind überwiegend wintergrün, während die asiatischen meist sommergrün sind. Es gibt aber auch immergrüne Arten und zwar in den Gebieten, in denen die Winter milde sind.
Auf den Bildern seht ihr die Schwefelgelbe Elfenblume (Epimedium x versicolor 'Sulphureum') aus dem Botanischen Garten Bochum.
Ist eine Züchtung aus Epimedium grandiflorum x Epimedium pinnatum ssp. Colchicum (Großbritannien 1854)
Kleiner Steckbrief:
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Gattung – Art – Sorte: Epimedium x versicolor 'Sulphureum'
Deutscher Name: Schwefelgelbe Elfenblume
Lebensweise: ausdauernd krautig
Merkmale: Blattschmuckstaude, bodendeckend, verdrängt andere Pflanzen nicht so radikal wie andere Sorten
Wuchshöhe / -breite: 20-40 cm / 25-30 cm
Blüte: schwefelgelb, die äußeren Blütenblätter (Sepalen) weißgelblich, die inneren Blütenblätter (Petalen) hellgelb, mehrere Blüten an Rispen, < 5 cm Durchmesser
Blütezeit: April - Mai
Blatt: wintergrün, grün – rotbraun, herzförmig, ledrig, leicht gezähnt
Standort: Halbschatten bis Schatten, Unterpflanzung von Gehölzen, Gehölzrand
Boden: durchlässig, hoher Humusanteil
Pflanzbedarf: 10 Pflanzen / m² zur schnellen Bodenbedeckung
Vermehrung: durch Teilung der Rhizome bzw. Wurzeln (Spätwinter oder nach der Blüte). Bildet keine Früchte und damit auch keinen Samen aus.
Pflege: Rückschnitt bodennah vor dem ersten Austrieb (März), bei länger anhaltender Trockenheit gießen, eventuell bei langen Frostperioden mit Laub, Reisig oder Stroh abdecken.
Werde immer wieder neue Versuche starten, diese schöne Pflanze abzulichten und neue Bilder einstellen.
Wenn ich andere Arten bzw. Sorten finde, werde ich sie hier einfügen.
Wenn ihr Bilder von der Elfenblume beisteuern möchtet, her damit.
Quellen:
Gartenblumen (GU) von Hertle, Kiermeier, Nickig
Das große Buch der Gartenpflanzen (Ulmer) von Bartels, von Berger, Barlage
http://www.staude-des-jahres.de/content ... ubnav=2014
http://www.gartenjournal.net/elfenblume-sorten
http://www.botanik-bochum.de/pflanzenportraets.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Elfenblumen