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Neueinsteiger ins Forum präsentieren hier ihre Bilder. Anfänger in der Makrofotografie erhalten Tipps zur Verbesserung ihrer Fotos.
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Corela
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Beitragvon Corela » 12. Nov 2016, 12:25

Hallo Herbert,

amS gibt es veschiedene Stufen beim Fotografieren wie überall.
Die 1. Stufe ist, das materielle Handwerkzeug zu beherrschen: Kamera, Stativ, Auslöser, etc. müssen blind eingestellt werden können.
Die 2. Stufe ist für mich die BG. Also das was vorhanden ist, möglich gut umzusetzen.
Dann in der 3. Stufe kann ich das Vorhandene nach meinen Vorstellungen verändern.
Danach kommt die ganze BEA.
Diese Stufen durchlaufe ich immer wieder.
In diesem Jahr hatte ich mehr Lust auf Freihand-NB. Wie es nächstes Jahr wird, k.A.?
Auf alle Fälle nicht, ein Bild um jeden Preis.
Bei deinen Bildern sitzt für mich das Motiv immer zu weit links, in Blickrichtung ist zu wenig Platz.
Das 1. Bild würde als HF oder Quadrat sehr gut wirken.
Das Wichtigste: Dabei bleiben bleiben und Spaß haben!
lG
Conny


- hinfallen - aufstehen - Krönchen richten - weitergehen -

„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.
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Beitragvon HärLe » 12. Nov 2016, 13:56

Hallo Conny,
da hast du Recht. Das Wichtigste ist die Beherrschung des Handwerkszeugs. Da habe ich momentan noch alle Hände voll zu tun. Ich kann nicht sagen, dass mir der Umgang mit all der Hardware wirklich zügig von der Hand geht (wobei ich nicht weiß, wie lange andere brauchen). Bei dem Bild hier ist es mir halt so ergangen, dass der Schmetterling selbst schön anzusehen ist. Leider ist es mir aber nicht gelungen, ihn frei von seinem struppigen Umfeld abzulichten. Wenn ich mir auf der anderen Seite Bilder der "Fortgeschrittenen" hier im Forum ansehe, dann finde ich da selten so ein Gewusel im Umfeld. Woher kommt das? Geht ihr so oft raus, bis ihr eben irgend wann eine Situation antrefft, bei der alles passt? Oder richtet ihr das Umfeld ggf. so her, dass es passt. Oder gebt ihr dem Bild per EBV den endgültigen Schliff? Habe jetzt ja schon gelernt, dass die Wahrheit wohl in der Mitte liegt und jeder selbst entscheiden muss, wie weit er in jedem Aspekt geht. Wobei die Tendenz klar die ist: Bringe möglichst Bilder nach Hause, die wenig EBV-Nachbearbeitung brauchen.

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Herbert.
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Beitragvon makrolino » 12. Nov 2016, 14:22

Hallo Herbert,

ich kann mich den Kommentaren meiner Vorschreiber anschließen.
Du zeigst hier ein sehr schönes Widder-Bild :DH: :DH: - die
Lichtstimmung, die Farben und auch die Schärfe finde ich gelungen.
Bzgl. der BG hast du bereits viele Hinweise erhalten. Ich denke,
darauf lässt sich im kommenden Jahr aufbauen.
Was mir persönlich sehr geholfen hat, war sich in der Galerie ausgiebig
umzusehen, die Aufnahmen der erfahrenen Fotografen zu betrachten und
die Kommentare dazu zu lesen. Durch diese Trockenübung bekommt für
viele Dinge einen besseren Blick und um so leichter fällt es einem dann
vor Ort.

Ich persönlich habe bislang noch nie einen Ansitz fixiert oder abgeschnitten.
Sicher, das schränkt vieles ein (dieses Jahr gab es beispielsweise kaum
windstille Tage) oder macht Aufnahmen sogar unmöglich. Manchmal
komme ich mit leeren Händen heim, kann aber stets sagen, dass die Tour
trotzdem nicht umsonst war, denn ich habe gelernt, mich mit schwierigen
Situation zu beschäftigen, mit der Technik und den Bedingungen vor Ort
besser umzugehen. Auch das Beobachten der Tiere ohne Kamera kann
spannend sein. :yes4: Wenn dann am Ende sogar ein schönes Bild
im Kasten landet, welches hart erarbeitet ist, dann ist die Freude darüber
doppelt groß und bleibt lange in Erinnerung.

Auf alle Fälle ein sehr schöner Einstieg in die Falter-Fotografie und alles
andere kommt mit der Übung. :)


Liebe Grüße,
Inka
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Fotografie ist für mich:
Bekanntes neu entdecken, genießen und ehrfürchtig staunen.


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Beitragvon Gabi Buschmann » 12. Nov 2016, 16:58

Hallo, Herbert,

dein Widderchen hast du sehr gut fotografiert. Ich finde die Gesamtansicht
auch gar nicht schlecht, mit einem deutlich kleineren Beschnitt kommst du
da auch schon zu einem schönen Ergebnis und musst gar nicht viel EBV
machen.

Zu deiner Grundsatzfrage wurde schon alles Relevante gesagt. Ich halte
es auch so, dass ich vor Ort so fotografieren, dass ich per EBV nichts
nacharbeiten muss und verzichte auch mal auf ein Bild, wenn die Auf-
nahmesituation zu ungünstig ist.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Bernif » 12. Nov 2016, 20:47

Hallo Herbert,

Deine Aufgeregtheit beim ersten Faltershooting können hier wohl
alle nachvollziehen, das ging uns bestimmt nicht anders.
Mit der Zeit lernt man aber die Natur und ihre Geschöpfe besser
kennen, und weiss sie besser einzuschätzen.
Die sind längst alle nicht gleich in ihrem Verhalten.

Ich schneide die Ansitze morgens auch fast immer ab,
die Flurschäden werden m.M.n. geringer gehalten. Aber das ist auch Glaubendssache.
Gestalten lässt sich so ein Bild jedenfalls besser.
Und gestalten sollte man seine Bilder vor Ort, umso weniger Arbeit hinterher am PC.
Da stellt sich dann so eine Frage zur EBV wie von Dir erst garnicht.
Die Bildgestaltung und die richtigen Einstellungen Blende und Belichtung (Histogram) ist das A und O vor Ort.
Aber keine Panik, mit der Zeit kommt die Routine.

Hättest Du beim Shooting mit dem Widderchen schon mehr Routine gehabt, hättest Du wahrscheinlich
ein HF mit großem ABM versucht, oder ein QF mit etwas größerem ABM und dem Widderchen
weiter rechts mit mehr Raum in Blickrichtung.
Aber wie gesagt, das kommt mit der Zeit, die Ansätze sind doch schon ganz gut.
Und ruhig immer fragen. :)
LG.
Bernhard
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Beitragvon rincewind » 14. Nov 2016, 21:35

Hallo Herbert,

Du sprichst hier ein Thema an das hier oft und manchmal auch kontrovers diskutiert wurde.
Aus den Diskussionen ist im Laufe der Zeit Einiges entstanden.
Z.B. das hier
oder
das Konzept der Wegrandfotografie
aber darüber hinaus hat wohl jeder seine eigene Arbeitsweise entwickelt.
Für mich z.B. besteht ein großer Reiz darin aus dem was ich vor Ort vorfinde das Maximale mit
minimalen Veränderungen (mal ein paar Gräser wegbiegen oder zupfen o.ä.) herauszuholen.
EBV Veränderungen mache ich fast nicht. Jedesmal wenn ich versucht war ein Bild durch EBV zu "retten" hat das Bild
für mich seien Reiz verloren und ich habs gelassen.

Ich finde gut das Du Dir Gedanken um dieses Thema machst und Deine Bearbeitung zeigt das
Du ein Gefühl dafür hast wie ein Bild wirken kann.
Mit zunehmender Erfahrung wird es Dir sicher gelingen das vor Ort mit fotografischen Mitteln
umzusetzen.
Es kann gut sein das Dir dann die EBV "langweilig" wird, es sein denn um Art Effekte zu erreichen.

LG Silvio
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Beitragvon HärLe » 15. Nov 2016, 20:46

Hallo zusammen,
ich habe mich entschlossen, es sportlich anzugehen. Soll heißen: Möglichst naturnahe Bilder ohne extremen Aktionen vor Ort, die mit einem Minimum an EBV auskommen. Mal sehen wie's hinhaut. Nochmals vielen Dank für Eure Tipps.

Gruß Herbert
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Beitragvon frank.m » 15. Nov 2016, 21:33

Hallo Herbert,

kleine Dinge verändere ich lieber per EBV als vor Ort. Erstens stört dies kein Tier und verscheucht auch nichts.
Nach Sicherheitsaufnahmen drücke ich dann schon mal Gras zur Seite. Eine Schere habe ich nie dabei.
Dein Bild drei finde ich am schönsten wobei ich lieber die Stengel mit drauf hätte als links den freien Raum.

LG Frank
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Beitragvon schaubinio » 15. Nov 2016, 23:15

Hey Herbert, wer kennt das nicht aus seinen Anfängen ?
Im Laufe der Zeit habe ich mich in Zurückhaltung geübt.

Ein Bild um jeden Preis ? Nein... :nono:

Dafür gibt es doch so viele Möglichkeiten :wink:

Die Erfahrungen welch Du im Laufe der Zeit machst, werden Dich lehren,
weniger ist oft mehr.

Ob im Feld oder bei der EBV.

Hab Geduld, und Du wirst sehen das vieles geht. Besonders wichtig
sind die Zeiten.

Früher Morgen oder später Abend sind prädestiniert für stressfreies Fotografieren.
Kein Wind, keine aufgeregten Insekten ,alles ruhig, und selbst die Pflanzenklammer
darf in der Fototasche bleiben.

Momentan sind Pilze " in ". Hier lässt es sich doch hervorragend dran üben.
L.g Stefan, der mit dem -f-

Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben...



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Beitragvon piper » 19. Nov 2016, 09:26

Hallo Herbert,

ich sehe es im großen und ganzen wie die anderen.
Massive Eingriffe haben nichts mehr mit Naturforografie
zu tun, weil es mit der realen Situation vor Ort nicht mehr
viel zu tun hat. Das gilt auch für EBV Eingiffe. Da ich ohnehin
viel zu faul bin, beschränkt sich meine EBV meist auf Tonwertanpassungen,
Nachschärfen und mal kleine störende Elemente und SF stempeln.
Den Bildausschnitt versuche ich vor Ort schon so zu wählen,
dass ich im Nachgang nicht oder nur wenig beschneiden muss.
Bei ruhenden Insekten hast Du ja genug Zeit, alles einzustellen.
Bei aktiven Insekten ist das schon schwieriger....

Mal ein paar Halme wegbiegen ist ok und ab und zu kappe ich auch mal
einen Ansitz, um Beeinträchtigungen des Habitates möglichst gering
zu halten.
Meist gehe ich so vor. Wenn ich morgens in mein Revier komme,
schaue ich mich erst einmal um.
Finde ich ein Motiv, markiere ich ggf. die Stelle und suche weiter, ob
ich noch Motive finde, die evtl. besser freigestellt sitzen. Vielleicht
noch vor einem schöneren HG. So braucht es dann öfter gar keine
großen Eingriffe ins Umfeld.

Das Widderchen hast Du hier schön fotografiert und auch belichtet.
Zur BG und dem Beschnitt hast Du ja schon Tipps bekommen.
Liebe Grüße Ute

Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
Rainer Maria Rilke

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