Onychogomphus uncatus - Große Zangenlibelle

Flussjungfern (Gomphidae) unterscheiden sich von den anderen Großlibellen durch deutlich voneinander getrennte Komplexaugen. Sowohl Männchen als auch Weibchen sind schwarz-gelb oder schwarz-grün gefärbt, im Alter färben sie sich meist schwarz-grau. Wie ihr Name schon vermuten lässt, findet man Flussjungfern vor allem an Bächen und Flüssen, dennoch können sich einige Arten auch in stehenden Gewässern entwickeln.

Gomphus pulchellus - Westliche Keiljungfer // Gomphus simillimus - Gelbe Keiljungfer // Gomphus vulgatissimus - Gemeine Keiljungfer // Onychogomphus forcipatus - Kleine Zangenlibelle // Onychogomphus uncatus - Große Zangenlibelle // Ophiogomphus cecilia - Grüne Flussjungfer // Stylurus flavipes (früher: Gomphus flavipes) - Asiatische Keiljungfer //

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Onychogomphus uncatus - Große Zangenlibelle

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:19

Onychogomphus uncatus - Große Zangenlibelle







Wissenswertes:
Bei uns kommt diese Art leider nicht (mehr) vor. Ihr Hauptverbreitungsgebiet:
Süd- und Westfrankreich, Nordostitalien, Spanien, Portugal, Nordafrikanische Mittelmeerküste
(Marokko, Tunesien, Algerien, Ägypten).
Merkmale:
Die Gattung Onychogomphus unterscheidet sich von anderen Gomphiden durch ihre nicht parallelrandigen, dickeren schwarzen Bruststreifen. Außerdem sind bei Zangenlibellen-Männchen die Hinterleibsanhänge länger als das 10. Segment. Unterscheidung O. uncatus (große Zangenlibelle) und O. forcipatus: Die Hinterleibsanhänge von O. uncatus sind zitronengelb, während die von O. forcipatus zunächst gelbbraun und später noch dunkler sind. O. uncatus trägt zwischen den Augen nur einen gelben Fleck, während O. forcipatus einen Fleck und einen Streifen hat. Die Augen der Großen Zangenlibelle sind meist bläulich bis gräulich, gegenüber den eher grünlichen Augen der Kleinen Zangenlibelle.
Verwechslungsarten:
Lebensraum:
Saubere, schnell fließende Bäche und Flüsse mit Kiesgrund.
Aktivitätsmaximum:
Juni bis Ende Juli.
Gefährdung:
RL 0 = Ausgestorben.
Besonderheiten:
Das Hinterleibsende der Männchen ist deutlich verbreitert und bildet deutliche Zangen aus (Name!).


Beitragsersteller: Andreas Th. Hein (AGEID2393)






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Oli (O. Richter)(AGFID4456)
Aufnahmeland:
Frankreich
Region/Ort:
Südfrankreich / Crau
Lebensraum:
Fließgewässer
Aufnahmedatum:
27. Juli 2008
Sonstiges:
Männchen
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:19

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Lebensraum:
besonnter Graben, relativ naturnah
Aufnahmedatum:
24. Juni 2009
Sonstiges:
Männchen
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:19

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Die Große Zangenlibelle (Onychogomphus uncatus) ist eine Verwandte der bei uns heimischen
Kleinen Zangelibelle (Onychogomphus forcipatus). Auch wenn sie "Große" heisst, so ist sie im
Vergleich zur "kleinen Zangenlibelle" nur unwesentlich größer - es ist messbar, aber vor Ort
bemerkt man es nicht. Sie ist eine westmediterrane Art, die in Frankreich, Spanien, Portugal
sowie in Marokko, Algerien und Tunesien vorkommt. Auch in einigen Regionen des südlicheren
Italien ist sie vorhanden. Stellenweise ist sie in diesem Verbreitungsgebiet häufig. Früher gab es
auch Vorkommen weiter nördlich, beispielsweise in der Schweiz (letzter Nachweis 1979), aber
auch am Hochrhein bei Schaffhausen in Deutschland.
Die letzte Beobachtung stammt dort von 1991. Seitdem ist sie verschollen. Sie kommt nur an
Fließgewässern vor und bevorzugt steinige, schnell fließende Bäche und Flüsse. Oft sitzen sie
zur Rast auf steinigen Flussufern oder -bänken, nehmen aber auch vergleichbare Strukturen
in Gewässernähe, wie z.B. geschotterte Fahrwege oder Parkplätze an. Bei Hitze beherrscht die
Große Zangenlibelle ebenfalls die sogenannte "Obeliskenstellung", bei der die Libelle wie hier
durch +/- senkrechte Körperhaltung möglichst wenig Angriffsfläche für die Sonneneinstrahlung
bietet, um nicht zu überhitzen.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:19

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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:20

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Weibchen
Ihr fehlt die namensgebende "Zange" am Hinterleibsende, die nur bei Männchen ausgebildet ist.
Gewöhnlich sind ihre Augen auch eher grau als blau.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:20

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24. Juni 2009
Sonstiges:
Paarungsrad
Hier ist recht gut zu sehen, welche Funktion die "Zange" hat.
Ähnlich wie bei allen anderen Libellen wird hiermit das Weibchen
bei der Paarung festgehalten. Anatomisch sind die "Zangen" aber
sehr groß und passen sich hervorragend an den Kopf des Weibchens
an.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:20

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Südfrankreich / Crau
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Aufnahmedatum:
24. Juni 2009
Sonstiges:
Paarung
Hier ist recht gut zu sehen, welche Funktion die "Zange" hat.
Ähnlich wie bei allen anderen Libellen wird hiermit das Weibchen
bei der Paarung festgehalten. Anatomisch sind die "Zangen" aber
sehr groß und passen sich hervorragend an den Kopf des Weibchens
an.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:20

Beitragsersteller: Andreas Th. Hein (AGEID2393)


Bestimmungshilfe:
Unterscheidung Große Zangenlibelle (Onychogomphus uncatus) und Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus):
Hier hat Thorsten mal ein paar Unterschiede der Merkmale zwischen Großer und Kleiner Zangenlibelle zusammengestellt.
Sie unterscheiden sich insgesamt nur wenig. Wer weiß... (Thema Klimawandel)... vielleicht können wir sie bald wieder
bei uns als "heimisch" begrüßen... eine genauere "Visite" aller beobachteten Zangenlibellen,mag vielleicht eines Tages
wieder Große Zangenlibellen auch in Mitteleuropa erbringen.
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Thorsten(AGFID372)
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