Froschlurche - Bombina bombina - Rotbauchunke

Frösche, Kröten, Unken, Molche, Salamander. Unter dem Begriff Amphibie oder Lurch werden landlebende Wirbeltiere zusammengefasst, die für ihre Fortpflanzung in der Regel auf Wasser angewiesen sind. Die meisten von ihnen durchlaufen eine Metamorphose von einer kiemenatmenden Larve - häufig Kaulquappe genannt - zum erwachsenen Tier mit Lungen. In Deutschland leben 21 Amphibienarten; in Europa etwa 90.

Alytes obstetricans - Geburtshelferkröte // Bombina bombina - Rotbauchunke // Bombina variegata - Gelbbauchunke //
Bufo bufo - Erdkröte // Bufo calamita - Kreuzkröte // Bufo viridis - Wechselkröte // Hyla arborea - Europäischer Laubfrosch //
Pelobates fuscus - Knoblauchkröte // Pelophylax esculentus - Teichfrosch // Pelophylax ridibundus - Seefrosch //
Rana arvalis - Moorfrosch // Rana dalmatina - Springfrosch // Rana temporaria - Grasfrosch // Ichthyosaura alpestris - Bergmolch // Lissotriton helveticus - Fadenmolch // Lissotriton vulgaris - Teichmolch // Salamandra atra - Alpensalamander // Salamandra salamandra - Feuersalamander // Triturus cristatus - Kammmolch

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Froschlurche - Bombina bombina - Rotbauchunke

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:22

Bombina bombina - Rotbauchunke



Familie:
FAMILIE
Gattung:
GATTUNG
Art:
ART







Wissenswertes:
Die Rotbauchunke ist teilweise auch unter dem Namen Tieflandunke bekannt, da sie im Gegensatz zur nahe verwandten Gelbbauchunke (die auch Bergunke genannt wird) fast ausschließlich tiefe Lagen des Flachlandes besiedelt. Im stark begrenzten Überlappungsbereich, in dem beide Arten vorkommen, sind Hybriden aus beiden Arten nachgewiesen. Wenn ein Individuum an Land von Feinden überrascht oder gestellt wird, geht es nicht selten in die sogenannte "Kahnstellung", bei der die Extremitäten angehoben werden und dem potenziellen Feind zur Abschreckung die auffallende Unterseitenfärbung präsentiert wird.
Merkmale:
Mit Körperlängen von ausgewachsen 3 bis 5 cm relativ klein. Abgeflachter Körper, stumpfe Schnauzenspitze, kein Trommelfell sichtbar, ohne Ohrdüsen und mit "herzförmiger" Pupille. Die Oberseite ist dunkel- bis hellgrau, bräunlich oder grünlich, gelegentlich mit grünen Flecken oder grüner Mittellinie sowie generell sehr "warzig". Auffallend und namensgebend ist die leuchtend rot- bis orangefarbene Färbung der Unterseite, die ein dunkelgraues Fleckenmuster aufweist. Die Unterseitenfärbung ist bei Draufsicht im Freiland generell nahezu unsichtbar und wird (außer bei Warnverhalten oder der Balz) "verborgen". Die oft zu findenden Orangetöne lassen von der Färbung keine sichere Unterscheidung zur ähnlichen Gelbbauchunke zu. Im Gegensatz zu jener weisen die dunklen Zeichnungselemente der Unterseite bei der Rotbauchunke viele kleine weiße Punkte auf und die Finger- und Zehenspitzen sind dunkelgrau bis schwarz und nicht gelb gefärbt.
Verwechslungsarten:
Lebensraum:
Die Rotbauchunke ist eine östliche Art, die ca. östlich einer Linie Dänemark bis Ex-Jugoslawien vorkommt. Sie fehlt damit in der Schweiz und ist in Deutschland und Österreich nur in östlichen Landesteilen heimisch. Als Flachlandart kommt sie nur selten in Höhenlagen über 200 m vor. Sie ist wärmeliebend, stark wassergebunden und besiedelt daher vorwiegend sonnenexponierte, vegetationsreiche stehende Gewässer, z.B. in Weihern, Teichen, Flussaltarmen oder Überschwemmungsflächen der Auen.
Aktivitätsmaximum:
Gefährdung:
Rote Liste Deutschland: Stark gefährdet
Rote Liste Schweiz: Fehlt in der Schweiz
Rote Liste Österreich: Gefährdet
Besonderheiten:
Die Rotbauchunke überwintert an Land in der Nähe der Laichgewässer in der Zeit Oktober bis März. Die Fortpflanzungszeit erreicht im Mai/Juni ihren Höhepunkt. In dieser Zeit kann man die weitreichenden Paarungsrufe ("Unkenrufe", ein in Reihen mit mehreren Sekunden Unterbrechungen abgegebenes, einfaches "Hu") vernehmen. Bei großen Vorkommen wird auf Entfernung daraus ein sich fast "unheimlich-gespenstisch" anhörendes Konzert. Die Weibchen heften insgesamt rd. 80 bis 300 Eier in kleinen Eipaketen von jeweils 20 bis 30 Eiern in die Wasservegetation. Die Entwicklung der Larven dauert rund 2 bis 3 Monate, wobei sich infolge der Metamrophose aus der bis zu 5 cm langen Larve eine ca. 1 bis 1,5 cm messende Jungunke an Land begibt, welches bereits die typische Unterseitenfärbung besitzt.


Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)






Fotograf:
Bildtitel:
Bombina bombina - Rotbauchunke
Aufnahmeland:
Deutschland
Bundesland/Kanton:
Bernau, Brandenburg
vorgefundener Lebensraum:
Feldsoll
Aufnahmedatum:
31. März 2010
Dateianhänge
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Bombina bombina - Rotbauchunke

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:22

Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)






Fotograf:
Thorsten (AGFID372)
Tier Name:
Bombina bombina - Rotbauchunke - im Laichgewässer
Aufnahmeland:
Ungarn
Bundesland/Kanton:
Hortobágy
vorgefundener Lebensraum:
Unbeschatteter, vegetationsreicher Entwässerungsgraben
Aufnahmedatum:
23. Juli 2005
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Bombina bombina - Rotbauchunke

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:23

Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)







Fotograf:
Jürgen (AGFID723)
Tier Name:
Bombina bombina - Rotbauchunke - Warnhaltung, die sogenannte "Kahnstellung"
Aufnahmeland:
Ungarn
Bundesland/Kanton:
Balaton (Plattensee), nahe Kezthely
vorgefundener Lebensraum:
Aufgelassene Mülldeponie
Aufnahmedatum:
Juni 1989
Beschreibung:
An Land verlassen sich die Unken nicht sehr lange auf ihre Tarntracht. Spüren sie Gefahr, gehen sie sehr schnell in die sogenannte Kahnstellung über: Sie pressen sich mit dem Bauch auf die Unterlage und heben alle vier Extremitäten an. So erscheint zumindest teilweise die gelbrote Färbung, die den Tieren einen Teil ihres Namens einbrachten.
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Bombina bombina - Rotbauchunke

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:23

Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)







Fotograf:
Jürgen (AGFID723)
Tier Name:
Bombina bombina - Rotbauchunke - Rufendes Männchen
Aufnahmeland:
Ungarn
Bundesland/Kanton:
Balaton (Plattensee), nahe Kezthely
vorgefundener Lebensraum:
Aufgelassene Mülldeponie
Aufnahmedatum:
Juni 1989
Beschreibung:
In flachen, stehenden Kleingewässern, kann man den Balzruf und das Balzgebaren der Männchen im Frühsommer beobachten.
Wie kleine Ballons treiben die Männchen auf der Wasseroberfläche und lassen den glockenähnlichen, melancholisch anmutenden Ruf hören!
Obwohl die Aufnahmen in einer aufgelassenen Mülldeponie entstanden, erinnere ich mich immer wieder gerne an die Stimmung, die die Rufe in der lauen Abendluft verbreiteten.
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Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:23

Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)






Fotograf:
Jürgen (AGFID723)
Aufnahmeland:
Ungarn
Bundesland/Kanton:
Balaton (Plattensee), nahe Kezthely
vorgefundener Lebensraum:
Aufgelassene Mülldeponie
Aufnahmedatum:
Juni 1989
Beschreibung:
B. bombina ist in ihren Lebensräumen recht gut getarnt. Der graubraune,mit grünen Marmor-Flecken versehene Rücken läßt sie gut angepasst auf dem Untergrund verschwinden. Bei der Wahl ihres Lebensraumes ist die "Rote" anspruchsvoller als die Gelbbauchunke, nachhaltige Störungen ihres Habitates verkraftet sie kaum!
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rotbauchunke_1_956.jpg (252.33 KiB) 5175 mal betrachtet
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