Lucanus cervus - Hirschkäfer
Wissenswertes: | Die Käfer ernähren sich während ihres etwa 4 bis 6-wöchigens Lebens vor allem von Pflanzensäften von alten Eichen, die sie fliegend aufsuchen. Beide Geschlechter treffen an solchen Saftmalen der Bäume aufeinander. Begegnen sich zwei oder mehr Männchen der Art tragen sie harte Kämpfe um anwesende Weibchen aus, bei denen die gewaltigen Kiefer zum Einsatz kommen. Sofort nach der Paarung der Käfer sucht das Weibchen einen Platz zur Eiablage wie alte Laubbaumstämme oder Wurzelstümpfe in der unmittelbaren Umgebung. Das Weibchen gräbt sich bis zu einem Meter tief ein und legt hier 12-14 Eier unterirdisch an die Wurzel. Die Larven ernähren sich vom Holz der Wurzel und erreichen innerhalb von fünf bis sechs Jahren eine Größe von annähernd zehn Zentimetern. Im Herbst, verlässt die Larve das Holz, gräbt sich im Boden ein und verpuppt sich dort. Der Käfer schlüpft noch im selben Jahr, überwintert jedoch noch in der Puppenwiege und kommt erst im Sommer an die Oberfläche. |
Merkmale: | Das bis zu 75 mm lange Männchen ist mit seinen großen, rötlich-schwarzen Kieferzangen unverkennbar und allgemein bekannt. Die Flügeldecken des bis zu 40 mm langen Weibchen, dessen Kieferzangen deutlich dezenter ausfallen, sind meist rötlich und zeigen einen ausgeprägt aufgeschlagenen Flügeldeckenrand. gelegentlich kommen auch ganz schwarze Tiere vor. Die Flügeldecken sind fein lederartig strukturiert und zeigen an den Rändern deutliche Hochwölbungen. Das ebenso wie die Elytren strukturierte Halsschild ist in der Regel schwarz gefärbt. |
Verwechslungsarten: | Das Männchen ist unverwechselbar. Das Weibchen kann mit dem männlichen Balkenschröter (Dorcus parallelopipedis) verwechselt werden. Der Balkenschröter hat jedoch niemals rötliche Flügeldecken. Der weibliche Hirschkäfer hat zudem einen deutlich stärker gewölbten Flügeldeckenrand. Die Flügel zeigen eine lederartig strukturierte Oberfläche, die beim Balkenschröter eher grob punktiert erscheint. Der Balkenschröter ist zudem insgesamt deutlich flacher. |
Lebensraum: | Der Käfer ist in ganz Mitteleuropa anzutreffen. Er kommt vor allem in alten Eichenwäldern bzw. alten eichenreichen Laubmischwäldern vor. |
Aktivitätsmaximum: | Juni bis Juli, klimabedingt regional unterschiedlich. |
Ernährungsweise: | pflanzlich Larven an Wurzelholz alter Laubbäumen, vor allem Eiche; Käfer lecken Pflanzensäfte von Laubbäumen |
Gefährdung: | Der Käfer steht laut Bundesartenschutzverordnung unter Naturschutz und wird in den Roten Listen meist als stark gefährdet (Anhang 2) gelistet. Der Grund für den Bestandsrückgang ist ein Rückgang an geeigneten Brutstätten. |
Besonderheiten: | Der Hirschkäfer ist unsere größte einheimische Käferart. |
Artbeschreibung: Frederik f56 (AGEID3024) (bearbeitet durch Ajott (AGEID6829))
Fotograf: | Danijel (AGFID852) |
Aufnahmeland: | Kroatien |
vorgefundener Lebensraum: | Eichenwald Totholz |
Aufnahmedatum: | 21.06.2008 |