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001 Familienbeschreibung Lippenblütler - Lamiaceae

Verfasst: 28. Okt 2020, 16:53
von Artengalerie
001 Familienbeschreibung Lippenblütler (Lamiaceae)








Systematik und Verbreitung:
Gattungen: ca. 236, Arten: etwa 7173.
Verbreitet sind sie weltweit außer in den arktischen Gebieten. Schwerpunktmäßig findet ihr sie im Mittelmeerraum
Heimische Pflanzen:
Gattungen: 25, Arten: etwa 100
Günsel (Ajuga), Gemander (Teucrium), Helmkraut (Scutellaria), Andorn (Marrubium), Katzenminze (Nepeta), Gundermann (Glechoma), Drachenkopf ((Dracocephalum)), Braunelle (Prunella), Immenblatt/Bienensaug (Melittis), Brandkraut (Phlomis), Hohlzahn (Galeopsis), Taubnessel (Lamium), Schwarznessel (Ballota), Herzgespann/Katzenschwanz (Leonurus), Betonie/Heil-Ziest (Betonica), Zieste (Stachys), Salbei (Salvia), Drachenmaul (Horminum), Melisse (Melissa), Bergminze (Calamintha), Wirbeldost (Clinopodium), Steinquendel (Acinos), Thymian (Thymus), Ysop (Hyssopus), Dost/Origanum (Origanum), Minze (Mentha), Kammminze (Elsholtzia)
Nutzpflanzen:
Teakbaum (Tectona grandis), Patschuli (Pogostemon). Eine Liste von Gewürzpflanzen findet ihr hier.
Zierpflanzen:
Kriechender Günsel (Ajuga reptans),Goldmelisse / Indianernessel / Monarde (Monarda didyma), Buntnessel (Solenostemon scutellarioides), Katzenminze (Nepeta), Gelenkblume (Physostegia), Brandkraut (Phlomis), Helmkraut (Scutellaria), Zieste (Stachys), Gamander (Teucrium), Löwenohr (Leonotis)
Giftpflanzen:
Der Azteken-Salbei (Salvia divinorum) unterliegt in Deutschland seit 2008 dem Betäubungsmittelgesetz und gilt damit als illegales Betäubungsmittel. Die Pflanze enthält Wirkstoffe, die bereits in geringen Mengen Halluzinationen auslösen. Wurde vor 2008 noch als Zierpflanze angebaut (Hinweis von Benjamin).
Salbei, Rosmarin und Thymian enthält Thujon (Nervengift). Die Konzentration ist aber wesentlich geringer als im Lebensbaum (Thuja). Dessen ausreichender Verzehr kann tödlich enden (auch für Weidetiere) bzw. bei Berührung zu Hautreizungen führen (Hinweis von plantsman - Stefan)
Beschreibung:
Ein- bis mehrjährige Kräuter und Stauden,Halbsträucher und Sträucher, selten Bäume (Teak) und Lianen, Die Blütenblätter sind alle verwachsen und haben der Familie ihren Namen gegeben. Es gibt eine Oberlippe, die eine Art Helm bildet und in der die Staubbeutel sowie die Narbe untergebracht sind und es gibt eine mehrteilige Unterlippe. Oft erkennt man hier noch die ursprünglichen, einzelnen Blütenblätter. Die Stengel sind vierkantig. Die Blätter gegenständig, dass heißt, es stehen sich immer zwei Blätter gegenüber, einmal nach "rechts" und "links" und die nächsten nach "vorne" und "hinten". Der Blütenstand ist oft ein Scheinquirl: Es erscheint, als würden die Einzelblüten rund um den Stengel stehen, entspringen aber in Wirklichkeit in 2 "Büscheln" über den jeweiligen Tragblättern. Die Kelchblätter sind alle miteinander verwachsen und die Röhre ist oft fünfzipflig.
Bevorzugter Lebensraum:
Meist offene und sonnige Standorte. Bei uns findet ihr sie oft auf (feuchten) Wiesen und in Wäldern.
Besonderheiten:
Viele Lippenblütler enthalten ätherische Öle. Diese wirken antibakteriell,dienen als Fraßschutz, locken verstärkt Insekten an. Sie schränken teilweise die Transpiration ein. Die Öle werden gasförmig um die Pflanzen abgegeben und bilden so eine Schuzthülle, sodass das Wasser in den Blättern nicht so schnell verdunsten kann, Das kommt den Pflanzen an den sonnigen und oft trockenen Standorten im Mittelmerrraum zugute.
Die Lippenblütler werden traditionell schon seit Jahrtausenden als Heil-, Arznei- und Gewürzpflanzen genutzt.


Familienbeschreibung: hawisa (AGEID8135)