Life on Mars
Verfasst: 2. Dez 2015, 17:23
Hallo zusammen,
unter meinem letzten Wüstenbild hat Werner folgende Frage gestellt: "Gibt es da
Lebewesen?"
Ich möchte diese Frage aufgreifen und euch im folgenden einige Bilder aus der Namibwüste zeigen.
Wobei ich den Ausdruck "die Wüste" mittlerweile für sehr irreführend halte. Nach
mehreren Tagen und einigen 1000 Kilometern durch Wüstenhabitate war ich schnell überwältigt von der
Vielgestaltigkeit dessen, was sich da schlicht Wüste nennt. Ich hätte im Vorfeld nicht erwartet,
dass sie in so vielen Gesichtern daher kommt. Ich ging eher von einer auf jeden Fall durch ihre
enorme Eintönigkeit beeindruckenden aber nicht sehr abwechslungsreichen Landschaft aus. Ähnlich wie
bei einem Ausflug auf dem Meer.
Statt dessen wechselte die Szenerie beinahe im Halbstundentakt und der ehrfürchtige Ausruf
"Wooooow!" tönte in eben dieser Frequenz durchs Auto. Man hätte alle halbe Stunde
anhalten können um Bilder zu machen. Leider war unser von der Arbeit vorgegebene Zeitplan dazu ein
bisschen zu strikt. Aber dennoch gab es immer wieder Gelegenheiten, die wir für ein paar schnelle
Aufnahmen nutzten.
Neben der reinen Formenvielfalt der geologischen Bestandteile der Landschaft (Felsen, Steine, Sand
in verschiedensten Farben und Formen zu weiten flachen Ebenen oder riesigen Bergen angehäuft)
faszinierte mich besonders das fast allgegenwärtige Leben. Ich war verblüfft. Ich rechnete mit einem
weitgehend toten Lebensraum, in dem man insbesondere Tiere wohl nur finden würde, wenn man gezielt
danach sucht.
Statt dessen waren solche komplett unbegrünten Ebenen wie im letzten Bild kein Dauerzustand. Sehr
oft sah man irgendwelche Gräser, Büsche oder sogar speziell angepasste Bäume (insbesondere in den
trockenen Flussbetten).
Wenn man im Nordosten durch das Springbokwassertor das Hinterland der Skelettküste erreicht kann man
weite Schotterflächen sehen, über die die häufig wehenden Winde feine Staubkörner von der Küste ins
Hinterland blasen. Diese Region zeichnet sich durch extrem Trockenheit und sehr unvorhersehbare
Regenfälle ohne sesonale Muster aus. In den letzten 3 Jahren gab es dort keinen Regen. Wenn es Regen
gibt erreicht er meist kaum 3-stellige Niederschlagsmengen.
An dem Tag, als wir dort ankamen war der Wind im wahrsten Sinne atemberaubend. Man bekam kaum Luft,
wenn man sich in Windrichtung drehte. Zum Fotografieren suchte ich Schutz im Windschatten des Autos,
wärend meine Beine weiterhin feinsandbestrahlt wurden. Zu späteren Gelegenheiten fotografierten wir
nur noch aus dem Auto heraus, schon allein weil die Autotüren kaum aufzubekommen waren und Sand in
den Augen beim fotografieren sich auch als nicht sehr hilfreich herausstellte.
An den an genannter Stelle wachsenden und nur in der Namibwüste vorkommenden Talerbüschen
(Zygophyllum stapffii) fängt sich im Windschatten der Sand und häuft sich mit der Zeit auf. Auf
diese Weise entstehen langsam Hügel oder schlussendlich sogar Dünen. Typisch für die Pflanze sind
die runden sukkulenten Blätter, die ihnen zur Wasserspeicherung dienen. Aus ihnen können sie Wasser
in die Wurzeln leiten. Um die Verdunstungsraten gering zu halten richten sie die Kanten ihrer
talerförmigen Blätter zur Sonne aus. So sind sie in der Lage in einer der trockensten Regionen der
Welt zu überleben.
liebe Grüße
Aj
unter meinem letzten Wüstenbild hat Werner folgende Frage gestellt: "Gibt es da
Lebewesen?"
Ich möchte diese Frage aufgreifen und euch im folgenden einige Bilder aus der Namibwüste zeigen.
Wobei ich den Ausdruck "die Wüste" mittlerweile für sehr irreführend halte. Nach
mehreren Tagen und einigen 1000 Kilometern durch Wüstenhabitate war ich schnell überwältigt von der
Vielgestaltigkeit dessen, was sich da schlicht Wüste nennt. Ich hätte im Vorfeld nicht erwartet,
dass sie in so vielen Gesichtern daher kommt. Ich ging eher von einer auf jeden Fall durch ihre
enorme Eintönigkeit beeindruckenden aber nicht sehr abwechslungsreichen Landschaft aus. Ähnlich wie
bei einem Ausflug auf dem Meer.
Statt dessen wechselte die Szenerie beinahe im Halbstundentakt und der ehrfürchtige Ausruf
"Wooooow!" tönte in eben dieser Frequenz durchs Auto. Man hätte alle halbe Stunde
anhalten können um Bilder zu machen. Leider war unser von der Arbeit vorgegebene Zeitplan dazu ein
bisschen zu strikt. Aber dennoch gab es immer wieder Gelegenheiten, die wir für ein paar schnelle
Aufnahmen nutzten.
Neben der reinen Formenvielfalt der geologischen Bestandteile der Landschaft (Felsen, Steine, Sand
in verschiedensten Farben und Formen zu weiten flachen Ebenen oder riesigen Bergen angehäuft)
faszinierte mich besonders das fast allgegenwärtige Leben. Ich war verblüfft. Ich rechnete mit einem
weitgehend toten Lebensraum, in dem man insbesondere Tiere wohl nur finden würde, wenn man gezielt
danach sucht.
Statt dessen waren solche komplett unbegrünten Ebenen wie im letzten Bild kein Dauerzustand. Sehr
oft sah man irgendwelche Gräser, Büsche oder sogar speziell angepasste Bäume (insbesondere in den
trockenen Flussbetten).
Wenn man im Nordosten durch das Springbokwassertor das Hinterland der Skelettküste erreicht kann man
weite Schotterflächen sehen, über die die häufig wehenden Winde feine Staubkörner von der Küste ins
Hinterland blasen. Diese Region zeichnet sich durch extrem Trockenheit und sehr unvorhersehbare
Regenfälle ohne sesonale Muster aus. In den letzten 3 Jahren gab es dort keinen Regen. Wenn es Regen
gibt erreicht er meist kaum 3-stellige Niederschlagsmengen.
An dem Tag, als wir dort ankamen war der Wind im wahrsten Sinne atemberaubend. Man bekam kaum Luft,
wenn man sich in Windrichtung drehte. Zum Fotografieren suchte ich Schutz im Windschatten des Autos,
wärend meine Beine weiterhin feinsandbestrahlt wurden. Zu späteren Gelegenheiten fotografierten wir
nur noch aus dem Auto heraus, schon allein weil die Autotüren kaum aufzubekommen waren und Sand in
den Augen beim fotografieren sich auch als nicht sehr hilfreich herausstellte.
An den an genannter Stelle wachsenden und nur in der Namibwüste vorkommenden Talerbüschen
(Zygophyllum stapffii) fängt sich im Windschatten der Sand und häuft sich mit der Zeit auf. Auf
diese Weise entstehen langsam Hügel oder schlussendlich sogar Dünen. Typisch für die Pflanze sind
die runden sukkulenten Blätter, die ihnen zur Wasserspeicherung dienen. Aus ihnen können sie Wasser
in die Wurzeln leiten. Um die Verdunstungsraten gering zu halten richten sie die Kanten ihrer
talerförmigen Blätter zur Sonne aus. So sind sie in der Lage in einer der trockensten Regionen der
Welt zu überleben.
liebe Grüße
Aj