den Kopf vor den Sand stecken

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
Ajott
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den Kopf vor den Sand stecken

Beitragvon Ajott » 29. Jan 2016, 13:05

Hallo zusammen,

ich hoffe, meine Wüstenserie langweilt euch noch nicht auch wenn sie doch etwas länger wird als erst
gedacht? Jetzt wirds nach dem relativ entspannten Einstieg besonders spannend, meine ich jedenfalls,
und einige der interessantesten Tierbegegnungen liegen noch vor uns. Gut die Hälfte des Wüstentrips
haben wir zeitlich und entfernungsmäßig hinter uns gebracht. Sossusvlei ist ein richtiger
Publikumsmagnet - eine relativ leicht zugängliche Möglichkeit für Touristen die roten Sanddünen der
Zentralnamib hautnah zu erleben. Und auch wenn man touristische Orte vielleicht nicht so mag ein
absolutes Muss für jeden Namibiareisenden. Der Vorteil ist ja, dass eine Wüste naturgemäß viel Platz
bietet, sodass man selbst dort dem großen Ansturm ein bisschen entgehen kann, wenn man sich zeitlich
ein bisschen anpasst. Auf den Sonnenauf- und Untergang in den Dünen, natürlich ein großes
Fotografeninteresse, haben wir verzichtet. Aber es ist nicht so, dass die Landschaft und Lebenswelt
dort nicht auch in der Mitte des Tages viel zu bieten hätte, was einen Blick lohnt und vielleicht
sogar erst wenn die Sonne etwas höher steht beobachtet werden kann.

Besonders meinen Mitreisenden lag es etwas quer, dass wir hier nicht wie anderswo alleine waren, was
viele interessante Gespräche und Diskussionen befruchtete. Ich sehe als zwar Naturgenießer aber
auch in erster Linie Naturschützer durchaus einen Sinn darin einerseits die Menschen nicht aus
interessanten Naturgebieten auszusperren, aber andererseits das Aufkommen gezielt auf ein paar
wenige Regionen zu kanalisieren und damit eine ungestörte Entfaltung der Natur an anderen Orten zu
ermöglichen. Ich sehe durchaus ein, dass man gerne abgelegene Naturschätze erleben will, bei denen
man das Gefühl hat allein zu sein. Es ist schön allein in der Natur. Andererseits - wenn jeder so
denkt und entsprechend handelt bleiben für die Natur nicht viele Rückzugsgebiete übrigen. Das mag in
einem so riesigen Lebensraum wie der Namib, in der auch Tourismusgroßaufkommen wohl höchtsen
Randbereiche ankratzen könnten, nicht sooo sehr ins Gewicht fallen... aber zum Beispiel in unseren
mitteleuropäischen Wäldern siehts schon anders aus meine ich. Es ist auf jeden Fall eine Überlegung
wert, ob touristische Ziele wirklich so zu verdammen sind wie manche es tun. Ich denke sie
ermöglichen erst eine sinnvolle Art des Naturschutzes, die Mensch und Natur gleichermaßen mit
einbezieht.

Dieser männliche Vogelstrauß hat sich dafür entschieden sich auch in dem frequentierten Gebiet vor
den Dünen zu zeigen. Der Fokus sitzt insbesondere in der ersten Aufnahme nicht optimal aber ich
hoffe in dem kleinen ABM kommt das nicht so sehr zum Tragen und es schmälert die Impression der
Gewalt der Dünen nicht zu sehr. Mit dem Strauß als Vergleichspunkt fand ich die Aufnahmen jedenfalls
interessanter also ohne. Die Dünen in Sossusvlei gehören mit Höhen von 300m und mehr zu den höchsten
Dünen der Welt.

liebe Grüße
Aj



Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
2. Intermezzo
Teil IIIV
Teil IX
Teil X
Teil XI
Dateianhänge
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: 70-300mm @ 300mm
Belichtungszeit: 1/320
Blende: f/7.1
ISO: 200
Beleuchtung: Vormittags
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 0%
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 17.10.2015
Region/Ort: Namibia/Afrika
vorgefundener Lebensraum: Zentralnamib
Artenname: Vogelstrauß (Struthio camelus)
NB
sonstiges:
strutio01makro.jpg (442.69 KiB) 941 mal betrachtet
strutio01makro.jpg
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: 70-300mm @ 100mm
Belichtungszeit: 1/320
Blende: f/9.0
ISO: 200
Beleuchtung: Vormittags
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 2.7%, H: 16%
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 17.10.2015
Region/Ort: Namibia/Afrika
vorgefundener Lebensraum: Zentralnamib
Artenname: Vogelstrauß (Struthio camelus)
kNB
sonstiges:
strutio02.jpg (484.75 KiB) 943 mal betrachtet
strutio02.jpg
Wer an allem zweifelt sollte darauf achten, dass gesunde Skepsis nicht bald zur blinden Paranoia wird.
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Beitragvon Harmonie » 29. Jan 2016, 13:52

Hallo Anja,

die Wirkung von Vogel Strauß vor dem farblichen Umfeld ist schon grandios.
Im 2. Bild kann ich mir sehr schön eine Vorstellung von der Höhe dieser Sanddünen machen.
Farblich erinnert mich der Sand an die Bilder, die mein Mann in Australien vom Ayers Rock im Abendlicht
gemacht hat.
Das 2. Bild hat, der unterschiedlichen Ebenen wegen, meinen Vorzug.
Wieder mal schöner und interessanter Bericht zu deinen Bildern. Danke!

LG
Christine
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An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
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--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---
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Beitragvon schika » 29. Jan 2016, 20:10

Hallo Anja,


ich finde es faszinierend was du alles in deinem Urlaub so erlebt hast. Deine
Fotos beschreiben die Vielschichtigkeit wirklich sehr gut.
Auch hier der größte Vogel der Welt, den man sonst nur aus Parks kennt, wirkt
wie ein edles gekleidetes Tier, umgeben von intensiven Rot. In der zweiten
Aufnahme kann man wirklich auch gut die Höhe der Dünen erkennen.
Danke für deine Anfangstexte! Sie begleiten deine Bilder und man kann ein wenig
durch deine Augen sehen.
Liebe Grüße
Kathi
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Beitragvon Markand » 29. Jan 2016, 22:24

Hallo Anja,

was mir zum wiederholten Mal auffällt ist, wie schön Du die Aufnahmen gestaltest. Ich finde toll, wie Du größenmäßig die
Tiere im Verhältnis zu Ihrem beeindruckenden Lebensraum zu setzst.
Auch hier ist Dir das wieder wunderbar gelungen.

Und um dem ersten Satz noch vehement zu widersprechen: Langweilig??? Was soll an der Serie bitteschön langweilig sein?
;) Ich schau mir gerne mehr davon an!

Liebe Grüße
Markus
Viele Grüße
Markus

Weitere Bilder von mir gibts unter www.rkushanselmann.de
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Beitragvon Corela » 29. Jan 2016, 22:37

Hallo Anja,

aber einen spektakulären SA oder SU hätte ich aber schon erwartet :DD
Das ist auch immer mein Problem, wenn hier Menschenspuren in Naturbildern angeprangert werden,
wenn alle unberührte Natur erleben wollen, gibt es bald überhaupt keine mehr.
Auch diese beiden Bilder finde ich richtig gut gelungen,
das Instument der BG hast du richtig gut im Griff.
Mir wird noch lange nicht langweilig.
lG
Conny


- hinfallen - aufstehen - Krönchen richten - weitergehen -

„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.
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Beitragvon Hans.h » 30. Jan 2016, 11:54

Hallo Anja,

Deine Bilder langweilen sicher nicht.Als Außenreporterin bringst Du hier sicher eine willkommene
Abwechslung in´s Forum.
Diese Dünen sind schon beeindruckend! Wenn man bedenkt,wie viel Gestein hier zerrieben werden musste
um so eine Düne zu erzeugen.Irre..
Der Strauß wirkt sehr fremd in dieser Sandwüste.Immer wieder erstaunlich,die Tierwelt in solch
kargen Gegenden.
Ich stelle mir gerade vor,so ein Bild würde vom Mars übertragen werden..
Die Techniker würden reihenweise von den Stühlen kippen... :mosking:

Gruß Hans. :)
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Beitragvon Frank Ingermann » 30. Jan 2016, 21:55

Hi Anja,

Erst "gut die Hälfte des Wüstentrips"?? Das lässt ja noch auf einiges hoffen! :)

Wie bei den Zebra-Bildern finde ich hier auch die Bildaufteilung wieder sehr gut
gelungen. Beim ersten ist es diese "Wand aus Sand", die durch das Tele fast
senkrecht wirkt, beim zweiten sind es die Z-förmigen Hauptlinien im Bild - da
mag ich mich gar nicht entscheiden und nehme einfach beide.

Beim zweiten überlege ich schon länger, ob der Abschluss rechts auch anders
gegangen wäre - die Dünen im HG ganz weg, oder noch etwas mehr davon
drauf?? Egal - so wie es ist finde ich es sehr "aussergewöhnlich" gelungen.

P.S.: Du bist "Schuld", dass ich die Route für die nächste Marokko-Tour heute
noch mal komplett umgeplant habe - eigentlich wollte ich nur in die Berge, aber
wegen Deiner Serie fahr' ich wohl doch noch mal in die Wüste... ;)

lg, Frank
Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten (F. Nietzsche)
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Beitragvon Gabi Buschmann » 31. Jan 2016, 11:15

Hallo, Anja,

die Düne ist ja wirklich enorm beeindruckend. Super mit dem Strauß
davor, du hast Recht, erst dadurch kann man die Höhe wirklich
ermessen. Wieder zwei tolle Bilder.
Deine Gedanken zu den Rückzugsgebieten der Natur im Zusammenhang mit
dem Tourismus kann ich gut nachvollziehen.
Liebe Grüße Gabi
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dirk
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Beitragvon dirk » 1. Feb 2016, 14:01

Hallo Anja,

zwei wirklich schöne Bilder zeigst Du hier.

Mir gefällt besonders die BG, der Kontrast zw. HG und Strauß sowie die Darstellung der Größenverhältnisse,
sehr gut gemacht.

LG Dirk
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Beitragvon kabefa » 4. Feb 2016, 23:26

Hallo Anja...

schon nur die Farben und Formen in Bild zwei sind eine Wucht... der stolzierende Strauss macht dein Foto zu einem echten
highlight. Gefällt mir super gut... :ok: Danke auch für den... wieder sehr interessanten, Bericht dazu.

LG Karin
Never give up... :-)

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