Dassies in die Kokerboombos
Verfasst: 25. Mai 2016, 12:35
Hallo zusammen,
beim letzten Vogelbild hatte ich angekündigt noch etwas aus dem Köcherbaumwald zu zeigen.
Wir waren dort kurz vor Mittag, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel herab. Der Köcherbaumwald ist ein offizielles Naturmonument Namibias (weil gerade der Naturschutzgebieterthread in der Plauderecke läuft vielleicht interessant: bei Fehlverhalten dort drohen bis zu 1-jährige Haftstrafen) und besteht aus ca 250 Köcherbäumen (Aloe Dichotoma), die vermeindlich um die 200 Jahre alt sind. Ihren Namen erhielten die Bäume, weil die Rinde der Bäume von San-Jägern zur Herstellung von Köchern für ihre Pfeile genutzt wurde.
Die Bezeichnung "Wald" erscheint mir als Mitteleuropäer etwas optimistisch ausgedrückt. In Wahrheit stehen dort in einem sehr steinigen Areal die Bäume versprengt herum. Einige Felsbrocken zeigten auffällig helle Flecken und Streifen. Die Verursacher dieser möchte ich heute zeigen.
Ganz unerwartet entdeckten wir Klippschliefer, auch Klippdachs genannt, zwischen dem Geröll. Die Namensgeschichte dieser Tiere ist unheimlich spannend! In der hebräischen Bibel werden sie als "shaphan" bezeichnet, was zunächste als Hase oder Kaninchen übersetzt wurde. In der Bibel wurden sie aber auch als Widerkäuer beschrieben, was werde auf Hasen noch auf Kaninchen zutrifft.
Besonders spannend dabei: vermutlich geht der Name Spaniens auf diese kleinen Tiere zurück! Die Phönizier nannetn die Halbinsel nähmlich „I-Shapan-im“, also "Im Land der Schliefer", weil sie dort damals endemischen Wildkaninchen für Schliefer hielten. Wie sich im Lauf der Jahre aus I-Shaphan-im der Name des Landes entwickeln konnt ist denke ich nachvollziehbar.
In späteren Übersetzungen der Bibel wurden die Klippschliefer als Klippdachse bezeichnet. Auch das gibt ihre Verwandtschaftsverhältnisse nicht gut wieder. Ihr wissenschaftlicher Name, Procavia, bezeichnet sie als "Vor-Meerschweinchen". Auch das führt auf eine falsche Fährte. In Wirklichkeit sind die nächsten lebenden Verwandten der etwa Murmeltiergroßen Tiere Elefanten und Seekühe. Aber auch hier kann man ganz offensichtlich nur von einer fernen Verwandtschaft sprechen. Und so steht diese Tiergruppe ziemlich einzigartig da.
Aus dem Klippdachs wurde im weiteren Verlauf der "Dassie", wie er heute in seinen Vorkommensgebieten genannt wird.
Fotografisch - mal wieder - schwierig. Der Dassie saß im Schatten während die Sonne drumherum knallte. Im ersten Bild wird das Problem deutlich. Wenn ich so belichte, dass das Tier im Schatten sichtbar ist, brennt drumherum alles aus. Daher habe ich in den nächsten zwei Versionen versucht die ausgebrannten Stellen zu stempeln. Das vierte Bild zeigt die einzige Perspektive, in der man die hellen Flecken vermeiden konnte, leider war dann ein Grasbüschel im Weg. Das letzte Bild zeigt einen Blick auf den Köcherbaumwald, den Lebensraum der Dassies. Links sieht man ein paar Felsblöcke mit den hellen Hinweisen auf die dassies. Dabei handelt es sich um Urinspuren.
liebe Grüße
Aj
beim letzten Vogelbild hatte ich angekündigt noch etwas aus dem Köcherbaumwald zu zeigen.
Wir waren dort kurz vor Mittag, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel herab. Der Köcherbaumwald ist ein offizielles Naturmonument Namibias (weil gerade der Naturschutzgebieterthread in der Plauderecke läuft vielleicht interessant: bei Fehlverhalten dort drohen bis zu 1-jährige Haftstrafen) und besteht aus ca 250 Köcherbäumen (Aloe Dichotoma), die vermeindlich um die 200 Jahre alt sind. Ihren Namen erhielten die Bäume, weil die Rinde der Bäume von San-Jägern zur Herstellung von Köchern für ihre Pfeile genutzt wurde.
Die Bezeichnung "Wald" erscheint mir als Mitteleuropäer etwas optimistisch ausgedrückt. In Wahrheit stehen dort in einem sehr steinigen Areal die Bäume versprengt herum. Einige Felsbrocken zeigten auffällig helle Flecken und Streifen. Die Verursacher dieser möchte ich heute zeigen.
Ganz unerwartet entdeckten wir Klippschliefer, auch Klippdachs genannt, zwischen dem Geröll. Die Namensgeschichte dieser Tiere ist unheimlich spannend! In der hebräischen Bibel werden sie als "shaphan" bezeichnet, was zunächste als Hase oder Kaninchen übersetzt wurde. In der Bibel wurden sie aber auch als Widerkäuer beschrieben, was werde auf Hasen noch auf Kaninchen zutrifft.
Besonders spannend dabei: vermutlich geht der Name Spaniens auf diese kleinen Tiere zurück! Die Phönizier nannetn die Halbinsel nähmlich „I-Shapan-im“, also "Im Land der Schliefer", weil sie dort damals endemischen Wildkaninchen für Schliefer hielten. Wie sich im Lauf der Jahre aus I-Shaphan-im der Name des Landes entwickeln konnt ist denke ich nachvollziehbar.
In späteren Übersetzungen der Bibel wurden die Klippschliefer als Klippdachse bezeichnet. Auch das gibt ihre Verwandtschaftsverhältnisse nicht gut wieder. Ihr wissenschaftlicher Name, Procavia, bezeichnet sie als "Vor-Meerschweinchen". Auch das führt auf eine falsche Fährte. In Wirklichkeit sind die nächsten lebenden Verwandten der etwa Murmeltiergroßen Tiere Elefanten und Seekühe. Aber auch hier kann man ganz offensichtlich nur von einer fernen Verwandtschaft sprechen. Und so steht diese Tiergruppe ziemlich einzigartig da.
Aus dem Klippdachs wurde im weiteren Verlauf der "Dassie", wie er heute in seinen Vorkommensgebieten genannt wird.
Fotografisch - mal wieder - schwierig. Der Dassie saß im Schatten während die Sonne drumherum knallte. Im ersten Bild wird das Problem deutlich. Wenn ich so belichte, dass das Tier im Schatten sichtbar ist, brennt drumherum alles aus. Daher habe ich in den nächsten zwei Versionen versucht die ausgebrannten Stellen zu stempeln. Das vierte Bild zeigt die einzige Perspektive, in der man die hellen Flecken vermeiden konnte, leider war dann ein Grasbüschel im Weg. Das letzte Bild zeigt einen Blick auf den Köcherbaumwald, den Lebensraum der Dassies. Links sieht man ein paar Felsblöcke mit den hellen Hinweisen auf die dassies. Dabei handelt es sich um Urinspuren.
liebe Grüße
Aj