Ameisen in D/Ö/CH

Die weltweit bekannten Ameisenarten schwanken zwischen 11 000 und etwa 12 000. In Europa sind etwa 200 Arten bekannt.

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Ameisen in D/Ö/CH

Beitragvon Artengalerie » 26. Jul 2017, 18:59

Beitragersteller: Benjamin (AGEID2950)


In Mitteleuropa kommen "nur" vier Unterfamilien der Ameisen vor.


Eines der Haupt-Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Unterfamilien ist dabei das "Stielchen" (Petiolus), also der Teil des Körpers, der den Brustbereich (Thorax) mit dem Hinterleib (Abdomen) erbindet sowie das "Wehrorgan":

Unterfamilie Ponerinae (Urameisen)
Entwicklungsgeschichtlich eine der ältesten Unterfamilien. In Mitteleuropa findet man nur winzige (1-3 mm) Arten der Gattungen Ponera und Hypoponera, die zu allem Überfluss auch noch unterirdisch leben. Tropische Arten erreichen hingegen Körpergrößen von 3 cm und sind auffällige und wehrhafte Jäger. Die Arten der Ponerinae besitzen einen Stachel, das Stielchen besteht nur aus einem oben abgerundeten Segment.

Unterfamilie Myrmicinae (Knotenameisen)
Diese Unterfamilie besitzt ebenfalls einen Stachel, das Stielchen besteht hier aus zwei Segmenten (Petiolus und Postpetiolus). In Mitteleuropa mit zahlreichen Arten vertreten, deren Arbeiterinnen Längen von 1,5 mm (Solenopsis fugax) bis zu 1 cm erreichen (Manica rubida).

Unterfamilie Formicinae (Schuppenameisen)
Zu dieser Unterfamilie gehören die wohl bekanntesten Ameisen, die Waldameisen (Gattung Formica) und die Wegameisen (Gattung Lasius). Bei allen Arten ist der Hinterleib nur mit einem oben keilförmig laufenden, schuppenförmigen Segment mit dem Hinterleib verbunden. Sie besitzen zudem keinen Stachel mehr, vielmehr findet sich am Hinterleib eine ringförmige, von einem Haarkranz umgebene Drüse, aus der Ameisensäure verspritzt werden kann.

Unterfamilie Dolichoderinae (Drüsenameisen)
Drüsenameisen - hier vertreten durch die oft in Gärten oder an Obstbäumen zu findende Vierpunktameise (Dolichoderus quadripunctatus) besitzen ebenfalls keinen Stachel mehr. Ihr Wehrsekret, das keine meisensäure sondern primär für andere Ameisen oder Insekten toxische Substanzen enthält, wird durch eine schlitzförmige Öffnung am Hinterleib abgegeben. Das Stielchen besteht hier ebenfalls nur aus einem dünnen, stielförmigen Segment, das unter dem Hinterleib liegt und daher kaum sichtbar ist.
Zuletzt geändert von Corela am 29. Sep 2017, 18:43, insgesamt 15-mal geändert.

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