Insekt des Jahres 2017 Mantis religiosa
Verfasst: 8. Feb 2017, 15:19
Insekt des Jahres 2017 - Gemeine Gottesanbeterin – Mantis religiosa
„Wir wollen mit unserer Wahl diese faszinierende Vertreterin der Fangschrecken ehren und mit Vorurteilen aufräumen“,
so die Begründung durch Prof. Dr. Thomas Schmitt, Vorsitzender des Auswahl-Kuratoriums.
Weiterhin erklärte Herr Professor Schmitt, Direktor des Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg :
„In den letzten Jahren hat sich die Gottesanbeterin stark ausgebreitet - das scheint auch eine Folge des Klimawandels zu sein“.
„Mit Ausnahme von Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde die Gottesanbeterin mittlerweile in allen deutschen Bundesländern gefunden“.
„Das Insekt ist ein gutes Beispiel für die Auswirkung des globalen Klimawandels auf die mitteleuropäische Faunenzusammensetzung.
Mit steigenden Temperaturen wird sich die Gottesanbeterin voraussichtlich immer weiter ausbreiten.“
Um dieses Insekt ranken sich so viele Mythen wie um kaum ein anderes:
Vorbild für Kung Fu-Kämpfer und japanisches Symbol für Wachsamkeit, Geduld und Beständigkeit,
Femme fatale mit einem außergewöhnliches Paarungsverhalten, bei dem das Weibchen ihrem Partner bei der Paarung schon mal den Kopf abreißt.
Meistens überleben jedoch beide Partner.
Der Ursprung des Namens der Ordnung der Fangschrecken, Mantodea, kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Seherin", ihr wurden damals mystische Kräfte zugesprochen.
Den endgültigen Namen, sowohl den deutschen als auch den lateinischen Mantis religiosa und Gottesanbeterin,
erhielten diese Insekten 1758 durch Carl von Linné aufgrund der gebetsartigen Haltung ihrer Fangarme mit mit der sie oft stundenlang auf Beute warten:
Die Vorderbeine erhoben und geschlossen 'wie zum Gebet'.
Anatomie
Die Weibchen werden ca. 7cm lang, die Männchen nur 5-6 cm.
Das besondere Merkmal aller Fangschrecken ist die Umwandlung des ersten Beinpaares zu Fangarmen und die Verlängerung des ersten Brustsegmentes.
Dadurch wird der Aktionsradius stark erweitert.
Auf der Innenseite der Fangarme befindet sich ein dunkler Fleck, der in der Abwehrhaltung wie ein Auge wirken soll (Mimikry).
Sie sind stark gezahnt und fast immer angewinkelt.
Der dreieckige Kopf ist über den Hals mit dem Prothorax verbunden und lässt sich anders als bei fast allen anderen Insekten über einen weiten Winkel drehen.
Die Färbung der Tiere reicht von hellbraun bis grün und passt sich nach der Häutung an die jeweilige Umgebung an. In Brandgebieten wurden auch schon schwarze gesehen.
Lebensraum und Verbreitung
Die Gottesanbeterin liebt warme und trockene Habitate. Sie hat sich aufgrund der Erderwärmung stetig weiter nach Norden ausgebreitet.
Ihr Ursprung ist Afrika.
In Deutschland, der Schweiz und Österreich wird Mantis religiosa als bedrohte Art geführt und gilt nicht mehr als Neozoon.
Der Schutzstatus wird jedoch in einigen Gebieten hinterfragt bzw. überprüft werden.
Am Kaiserstuhl findet man zumindest die Männchen überall, sogar auf dem Balkon oder der Terrasse habe ich dort welche gesehen..
Als ich ein Weibchen aus einer tiefen Rinne zwischen den Bodenfliesen eines Biergartens retten musste, habe ich erlebt, wie schnell und tief die Fangarme greifen.
Die kleine Wunde hat noch tagelang weh getan.
Ernährung und Jagd
Sie ernähren sich von anderen Insekten, Spinnen und gelegentlich von kleinen Säugetieren. Auch Kannibalismus scheint vorzukommen.
Ich hatte Mantiden bisher nur im TerraZoo und bei einem Züchter erlebt, aber sie in der Natur zu beobachten,
hat mich völlig in den Bann geschlagen.
Literaturangaben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3% ... sanbeterin
https://www.nabu.de/news/2016/11/21589.html
http://www.metropolnews.info/mp219047/i ... sanbeterin
https://idw-online.de/de/news664178
http://www.senckenberg.de/files/content ... jahres.pdf
http://www.makro-treff.de/de/artikel/in ... sanbeterin
http://www1.wdr.de/wissen/natur/gottesa ... s-100.html
http://www.insektenbox.de/sonsti/gemgot.htm
„Wir wollen mit unserer Wahl diese faszinierende Vertreterin der Fangschrecken ehren und mit Vorurteilen aufräumen“,
so die Begründung durch Prof. Dr. Thomas Schmitt, Vorsitzender des Auswahl-Kuratoriums.
Weiterhin erklärte Herr Professor Schmitt, Direktor des Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg :
„In den letzten Jahren hat sich die Gottesanbeterin stark ausgebreitet - das scheint auch eine Folge des Klimawandels zu sein“.
„Mit Ausnahme von Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde die Gottesanbeterin mittlerweile in allen deutschen Bundesländern gefunden“.
„Das Insekt ist ein gutes Beispiel für die Auswirkung des globalen Klimawandels auf die mitteleuropäische Faunenzusammensetzung.
Mit steigenden Temperaturen wird sich die Gottesanbeterin voraussichtlich immer weiter ausbreiten.“
Um dieses Insekt ranken sich so viele Mythen wie um kaum ein anderes:
Vorbild für Kung Fu-Kämpfer und japanisches Symbol für Wachsamkeit, Geduld und Beständigkeit,
Femme fatale mit einem außergewöhnliches Paarungsverhalten, bei dem das Weibchen ihrem Partner bei der Paarung schon mal den Kopf abreißt.
Meistens überleben jedoch beide Partner.
Der Ursprung des Namens der Ordnung der Fangschrecken, Mantodea, kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Seherin", ihr wurden damals mystische Kräfte zugesprochen.
Den endgültigen Namen, sowohl den deutschen als auch den lateinischen Mantis religiosa und Gottesanbeterin,
erhielten diese Insekten 1758 durch Carl von Linné aufgrund der gebetsartigen Haltung ihrer Fangarme mit mit der sie oft stundenlang auf Beute warten:
Die Vorderbeine erhoben und geschlossen 'wie zum Gebet'.
Anatomie
Die Weibchen werden ca. 7cm lang, die Männchen nur 5-6 cm.
Das besondere Merkmal aller Fangschrecken ist die Umwandlung des ersten Beinpaares zu Fangarmen und die Verlängerung des ersten Brustsegmentes.
Dadurch wird der Aktionsradius stark erweitert.
Auf der Innenseite der Fangarme befindet sich ein dunkler Fleck, der in der Abwehrhaltung wie ein Auge wirken soll (Mimikry).
Sie sind stark gezahnt und fast immer angewinkelt.
Der dreieckige Kopf ist über den Hals mit dem Prothorax verbunden und lässt sich anders als bei fast allen anderen Insekten über einen weiten Winkel drehen.
Die Färbung der Tiere reicht von hellbraun bis grün und passt sich nach der Häutung an die jeweilige Umgebung an. In Brandgebieten wurden auch schon schwarze gesehen.
Lebensraum und Verbreitung
Die Gottesanbeterin liebt warme und trockene Habitate. Sie hat sich aufgrund der Erderwärmung stetig weiter nach Norden ausgebreitet.
Ihr Ursprung ist Afrika.
In Deutschland, der Schweiz und Österreich wird Mantis religiosa als bedrohte Art geführt und gilt nicht mehr als Neozoon.
Der Schutzstatus wird jedoch in einigen Gebieten hinterfragt bzw. überprüft werden.
Am Kaiserstuhl findet man zumindest die Männchen überall, sogar auf dem Balkon oder der Terrasse habe ich dort welche gesehen..
Als ich ein Weibchen aus einer tiefen Rinne zwischen den Bodenfliesen eines Biergartens retten musste, habe ich erlebt, wie schnell und tief die Fangarme greifen.
Die kleine Wunde hat noch tagelang weh getan.
Ernährung und Jagd
Sie ernähren sich von anderen Insekten, Spinnen und gelegentlich von kleinen Säugetieren. Auch Kannibalismus scheint vorzukommen.
Ich hatte Mantiden bisher nur im TerraZoo und bei einem Züchter erlebt, aber sie in der Natur zu beobachten,
hat mich völlig in den Bann geschlagen.
Literaturangaben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3% ... sanbeterin
https://www.nabu.de/news/2016/11/21589.html
http://www.metropolnews.info/mp219047/i ... sanbeterin
https://idw-online.de/de/news664178
http://www.senckenberg.de/files/content ... jahres.pdf
http://www.makro-treff.de/de/artikel/in ... sanbeterin
http://www1.wdr.de/wissen/natur/gottesa ... s-100.html
http://www.insektenbox.de/sonsti/gemgot.htm