Vorstellung der Smaragdschabe
Verfasst: 5. Sep 2020, 17:36
Hallo liebe Makro Gemeinde,
heute möchte ich Euch ganz besondere Tiere vorstellen. Es handelt sich um die Schabenart „Pseudoglomeris magnifica“, in Deutschland unter dem Namen Smaragdschabe bekannt.
Sieben Schaben wurden 1901 von einem Herrn A. Weiss gesammelt und 1907 von einem Herrn R. Shelford anhand dieser sieben Exemplare beschrieben.
Diese stammten aus Tuyen-Quan, einem Ort, der der vietnamesischen Provinz Tonkin zugeordnet wird. Die Schaben erhielten den wissenschaftliche Namen „Corydidarum magnifica“, heute benutzt man aber hauptsächlich das Synonym „Pseudoglomeris magnifica“.
Es gibt bis heute keinen Wikipedia Eintrag oder eine umfangreiche Beschreibung der Tiere.
Mein Wissen habe ich mir durch lange Recherche in nationalen und internationalen Gefilden und von einem ehemaligen professionellen Schabenzüchter zusammengestückelt. Meine Aussagen kann ich daher nicht mit wissenschaftlichen Quellen belegen, kann aber vieles durch eigene Beobachtungen bestätigten.
Die Tiere sind erst seit ca. 2016 in der Hobbyzucht vertreten.
Die Smaragdschabe kommt ausschließlich in China, Vietnam vor und dort auch nur in drei Gebieten. Sie fühlen sich bei Temperaturen zw. 22 und 27 Grad wohl und bevorzugen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60-70%.
Ihr Lebensraum sind tropische Wälder. Sie verstecken sich in schmalen Ritzen und Vertiefungen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dort leben die überaus sozialen und friedlichen Tiere in Gruppen zusammen. Es gibt keine Rangeleien zwischen Männchen oder Jungtieren.
Sie kommen hauptsächlich zur Nahrungssuche aus ihren Verstecken. Durch ihr schillerndes Grün sind sie zwar auffällig, aber diese Farbe schreckt auch einige Fressfeinde ab, die sie so für ungenießbare Rosenkäfer halten. Wie gut diese Mimikry Funktion in der Natur tatsächlich funktioniert, kann ich leider nicht sagen.
Die Nahrung besteht zu 70-80% aus Flechten, die ein Kollektiv aus Pilzen und Algen darstellen. Sehr selten fressen sie zusätzlich winzige Tiere, vermutlich um zusätzliches Protein zu erhalten. Gemüse und Früchte werden ebenfalls in kleinen Mengen gefressen, sofern sich die Gelegenheit bietet.
Bei der Haltung der Tiere sollte man sich an den natürlichen Gegebenheiten orientieren. Die Tiere fressen in freier Natur überwiegend Flechten und das sollte man beibehalten.
Ergänzend kann man 1x die Woche Fischflocken und kleine Mengen an Obst und Gemüse zufüttern. Für die Wasserzufuhr bietet es sich an, regelmäßig die Scheiben zu besprühen, von denen dann die Tropfen gesaugt werden. Gut ist es auch, wenn eine Stelle im Terrarium etwas feuchter gehalten wird. Dazu eignet sich als Untergrund Laubwaldhumus mit weißfaulem Holz, der die Feuchtigkeit gut speichert.
Bei der Fortpflanzung halten Weibchen und Männchen ihr Hinterteil aneinander.
Nach erfolgreicher Fortpflanzung produziert das Weibchen einen Eieresack, eine sog. Oothek mit i.d.R zehn Eiern.
Diese wird in der Genitaltasche aufbewahrt, bis die Nymphen im Muttertier schlüpfen und herauskriechen.
Daher spricht man bei diesen Schaben von einer Ovoviviparie.
Bei vielen anderen Schabenarten werden die Ootheken (zumeist versteckt) abgelegt.
Die ca. 2-3mm großen Nymphen bleiben ein paar Häutungen lang am Körper der Mutter, wo sie sich von Milchabsonderungen ernähren. Nach etwa sieben Höutungen erreichen die Tiere nach wenigen Monaten das adulte Stadium. Die Weibchen sind dann ca. 3cm, die Männchen ca. 2,5cm groß.
Die Männchen verändern mit der letzten Häutung ihr Aussehen drastisch und bekommen Flügel.
Ab ca. 3-4 Häutungen lässt sich erahnen, ob eine Nymphe weiblich oder männlich ist. Die weiblichen Nymphen sind deutlich breiter, während die Männchen schmal bleiben.
Das Fotografieren der Tiere ist kein einfaches Unterfangen, da sie, trotz großer Neugierde, recht vorsichtig und schreckhaft sind. Beim Öffnen des Deckels machen sich daher alle vom Acker. Ich musste den Deckel daher aufmachen und das Terrarium im Auge behalten, da die Kleinen auch an Scheiben laufen können:)
Ich hoffe, dass Ihr den Beitrag halbwegs interessant fandet;)
liebe Grüße,
Simon
heute möchte ich Euch ganz besondere Tiere vorstellen. Es handelt sich um die Schabenart „Pseudoglomeris magnifica“, in Deutschland unter dem Namen Smaragdschabe bekannt.
Sieben Schaben wurden 1901 von einem Herrn A. Weiss gesammelt und 1907 von einem Herrn R. Shelford anhand dieser sieben Exemplare beschrieben.
Diese stammten aus Tuyen-Quan, einem Ort, der der vietnamesischen Provinz Tonkin zugeordnet wird. Die Schaben erhielten den wissenschaftliche Namen „Corydidarum magnifica“, heute benutzt man aber hauptsächlich das Synonym „Pseudoglomeris magnifica“.
Es gibt bis heute keinen Wikipedia Eintrag oder eine umfangreiche Beschreibung der Tiere.
Mein Wissen habe ich mir durch lange Recherche in nationalen und internationalen Gefilden und von einem ehemaligen professionellen Schabenzüchter zusammengestückelt. Meine Aussagen kann ich daher nicht mit wissenschaftlichen Quellen belegen, kann aber vieles durch eigene Beobachtungen bestätigten.
Die Tiere sind erst seit ca. 2016 in der Hobbyzucht vertreten.
Die Smaragdschabe kommt ausschließlich in China, Vietnam vor und dort auch nur in drei Gebieten. Sie fühlen sich bei Temperaturen zw. 22 und 27 Grad wohl und bevorzugen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60-70%.
Ihr Lebensraum sind tropische Wälder. Sie verstecken sich in schmalen Ritzen und Vertiefungen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dort leben die überaus sozialen und friedlichen Tiere in Gruppen zusammen. Es gibt keine Rangeleien zwischen Männchen oder Jungtieren.
Sie kommen hauptsächlich zur Nahrungssuche aus ihren Verstecken. Durch ihr schillerndes Grün sind sie zwar auffällig, aber diese Farbe schreckt auch einige Fressfeinde ab, die sie so für ungenießbare Rosenkäfer halten. Wie gut diese Mimikry Funktion in der Natur tatsächlich funktioniert, kann ich leider nicht sagen.
Die Nahrung besteht zu 70-80% aus Flechten, die ein Kollektiv aus Pilzen und Algen darstellen. Sehr selten fressen sie zusätzlich winzige Tiere, vermutlich um zusätzliches Protein zu erhalten. Gemüse und Früchte werden ebenfalls in kleinen Mengen gefressen, sofern sich die Gelegenheit bietet.
Bei der Haltung der Tiere sollte man sich an den natürlichen Gegebenheiten orientieren. Die Tiere fressen in freier Natur überwiegend Flechten und das sollte man beibehalten.
Ergänzend kann man 1x die Woche Fischflocken und kleine Mengen an Obst und Gemüse zufüttern. Für die Wasserzufuhr bietet es sich an, regelmäßig die Scheiben zu besprühen, von denen dann die Tropfen gesaugt werden. Gut ist es auch, wenn eine Stelle im Terrarium etwas feuchter gehalten wird. Dazu eignet sich als Untergrund Laubwaldhumus mit weißfaulem Holz, der die Feuchtigkeit gut speichert.
Bei der Fortpflanzung halten Weibchen und Männchen ihr Hinterteil aneinander.
Nach erfolgreicher Fortpflanzung produziert das Weibchen einen Eieresack, eine sog. Oothek mit i.d.R zehn Eiern.
Diese wird in der Genitaltasche aufbewahrt, bis die Nymphen im Muttertier schlüpfen und herauskriechen.
Daher spricht man bei diesen Schaben von einer Ovoviviparie.
Bei vielen anderen Schabenarten werden die Ootheken (zumeist versteckt) abgelegt.
Die ca. 2-3mm großen Nymphen bleiben ein paar Häutungen lang am Körper der Mutter, wo sie sich von Milchabsonderungen ernähren. Nach etwa sieben Höutungen erreichen die Tiere nach wenigen Monaten das adulte Stadium. Die Weibchen sind dann ca. 3cm, die Männchen ca. 2,5cm groß.
Die Männchen verändern mit der letzten Häutung ihr Aussehen drastisch und bekommen Flügel.
Ab ca. 3-4 Häutungen lässt sich erahnen, ob eine Nymphe weiblich oder männlich ist. Die weiblichen Nymphen sind deutlich breiter, während die Männchen schmal bleiben.
Das Fotografieren der Tiere ist kein einfaches Unterfangen, da sie, trotz großer Neugierde, recht vorsichtig und schreckhaft sind. Beim Öffnen des Deckels machen sich daher alle vom Acker. Ich musste den Deckel daher aufmachen und das Terrarium im Auge behalten, da die Kleinen auch an Scheiben laufen können:)
Ich hoffe, dass Ihr den Beitrag halbwegs interessant fandet;)
liebe Grüße,
Simon