Arten, die in Hochmooren leben müssen nicht nur mit der Nährstoffarmut und der extremen Feuchte klarkommen, sondern sehen sich auch extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ausgesetzt. Tägliche Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad können regelmäßig auftreten. Infolgedessen beherbergen Regenmoore vor allem hoch spezialisierte Arten, die zum Teil ausschließlich in diesen Lebensräumen existieren können.
Viele Pflanzenarten solcher Standorte zeigen spezielle Anpassungen, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten. So beziehen carnivore Pflanzen wie die Venusfliegenfalle oder der Sonnentau einen Teil ihrer Nahrung aus tierischen Fängen. Symbiosen mit Pilzen, die die Mineralstoffaufnahme aus dem Boden verbessern, begünstigen typische Heidepflanzen wie Glockenheide oder Moosbeere. Auch selten gewordene Pflanzen wie Moorlilie oder Sumpfporst findet man in Regenmooren.
Auch die Fauna im Hochmoor ist speziell. Tiere, die Minerale benötigen, um Gehäuse auszubilden sucht man hier vergebens. So wird man hier keine Gehäuseschnecken finden. Dagegen sind einige Arten so gut an die Bedingungen angepasst, dass man dies sogar am deutschen Namen ablesen kann. Dazu gehören der Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris), der Hochmoor-Glanz-Flachläufer (Agonum ericeti), die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) oder die Moorkäferzikade (Ommatidiotus dissimilis), die auf die Existenz von Hoch- oder Übergangsmooren angewiesen sind. Die Wolfsspinnenart Pardosa sphagnicola trägt das Torfmoos (Sphagnum sp.) im Namen, welche entscheidend für die Bildung von Hoch- oder Zwischenmooren sind, und auch sie ist auf diese Standorte beschränkt. Abgesehen von diesen obligatorischen Hochmoorarten finden sich auch eine Reihe an Amphibien und Reptilien in diesem Lebensraum. Einige Vögel Deutschlands kommen ursprünglich vor allem in Mooren und deren Randbereichen vor und sind auch heute noch auf diese Lebensräume angewiesen. Dazu zählen zum Beispiel das seltene Birkhuhn, Sumpfohreulen oder der Bruchwasserläufer.
Aktive, wachsende Regenmoore sind heutzutage sehr selten. Vielfach wurden sie durch Torfabbau und übermäßigen Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft stark geschädigt.
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | hansab (AGFID5141) |