Abbildungsmaßstab vergrößern

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Markus Lenzen
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Beitragvon Markus Lenzen » 26. Jul 2018, 15:36

Hallo zusammen,

ich möchte den maximal möglichen Abbildungsmaßstab etwas vergrößern. :D

Also folgende Objektive stehen mir aktuell zur Verfügung:
Canon 100 Makros IS USM
Sigma 180 Macro 2,8 OS
Sigma 150 2,8 Macro NON OS

Kamera wird eine Vollformat Canon 5D IV sein.

Also hatte mal kurz eine 80D jetzt zum Testen, durch den Cropfaktor von 1,6x entsteht ja der Eindruck von einer größeren Abbildungsgröße. Ein entsprechender Beschnitt aus der 5div Datei wäre mir etwas zuviel. Daher suche ich nach einer anderen Lösung.

Hatte die Idee über einen 1,4x Kenko den Abbildungsmaßstab zu vergrößern. Hier könnte ich ja dann mit 1,4:1 das Motiv abbilden. Vorteil wäre hier, dass dieser auf allen 3 Makroobjektiven nutzbar sein müsste, oder funktioniert der am Canon 100 2,8 nicht? Generell sehe ich es so, dass ich das 100er Makro für diesen Job bevorzugen würde. Das 150er Sigma ist noch das alte und beim 180mm wird die Schärfetiefe durch den Brennweite nochmal kleiner.

Habt ihr andere Vorschläge als diese Konverterlösung, vielleicht mit anderen Hilfsmittel bessere Ergebnisse erziehlt?!

Danke für eure Hilfe!
Viele Grüße Markus
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Markus Lenzen
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Beitragvon Markus Lenzen » 26. Jul 2018, 15:43

Bin gerade noch auf den Raynox DCR-250 aufmerksam geworden. Vielleicht ist das auch interessant??

Genügt dieser hohen Ansprüchen und weiß jeman auf welchen Abbildungsmaßstab er mich bringen würde?
Viele Grüße Markus
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Beitragvon Werner33 » 26. Jul 2018, 23:12

Hallo Markus,

beim adaptieren von zusätzlichen Linsen gibt es immer gewisse abstriche in der Optik :roll:

am besten sind Objektive in Retro einzusetzen, dann gibt es kein zusätzliches Glas im System. :good:
Am besten gute weitwinklige Festbrennweiten, können gerne auch alte Objektive sein wie M Gewinde oder alter Canon Anschluss, welche man meist Preisgünstig bekommt. :yahoo:
:!: neue Objektive ohne Blendenring sind in Retro nur sehr bedingt verwendbar, man kann eben keine Blende mehr verändern. :hilfe:
Nachteil keine Übertragung der Objektivdaten zur Kamera. :ireful2:

der Kengo 1,4 sowie die Reynox Linsen gehen beide gut bis sehrgut :wink:

Bei der Raynox DCR-250 ist der ABM ca. 2:1

Alternativ gibt es noch die alten Minolta Akromatlinsen auf dem Gebrauchtmarkt oder die Marumi Akromatlinsen, welche mach meiner Meinung gleichwertig zu den Raynox sind. :dance3:

Bei Marumi bekommt man vom Durchmesser die größten Linsen, eine alte Fotoregel besagt, dass Vorgesetzte Linsen und Filter nie kleiner als der vordere Objektivdurchmesser sein sollen. (Es geht aber auch mit kleineren, eben mit mehr oder weniger Nachteilen) :laugh3:

Schau dir mal die Fliegenden Insekten bei meinen Bildern an, da war fast immer eine Marumi oder Minolta Akromatlinse auf das Rollei Makroobjektiv aufgeschraubt. :wink:

Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner33 am 26. Jul 2018, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Frank Ingermann » 26. Jul 2018, 23:29

Hallo Markus,

eine Alternative wären noch Zwischenringe, wodurch sich die Naheinstellgrenze verkürzt
und man näher ans Motiv rankommt -> größerer ABM. Vorteil: auch kein zusätzliches Glas im
System und es gibt sie auch schon recht günstig. Mit dem Trioplan fotografiere ich
praktisch nur damit, bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

Ob ein Telekonverter für den Zweck funktionieren würde, kann ich mangels Erfahrung
nicht sagen - da die ja aber eigentlich für Tele-Objektive berechnet sind, könnte ich
mir vorstellen dass das bei Makrolinsen nicht ganz so optimal funzt wie bei Tele's.

...oder halt ein MPE, das ist aber auch schon wieder sehr "speziell" im Handling...

lg, Frank
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Beitragvon krimberger » 27. Jul 2018, 09:37

Hallo Markus,
wenn du Zwischenringe verwenden willst, kannst du auf Online Zwischenringberechnungskalkulatoren, davon gibt es viele, zurückgreifen. Irgendwann, glaube ich zumindest, gab es auch hier so etwas aber ich kann es nicht mehr finden.
Ich habe dir eine Seite verlinkt, wo eine solche Berechnung automatisch erledigt werden kann.
http://www.vision-doctor.com/optik-bere ... chnen.html

Hier eine Variante für Achromat (Raynox 250 hat meines Wissens 8 Dioptrien) : http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm


Grüße
Kurt
Zuletzt geändert von krimberger am 27. Jul 2018, 09:59, insgesamt 5-mal geändert.
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Beitragvon Werner33 » 27. Jul 2018, 11:18

Hallo Markus,

was noch zu erwähnen ist.

- Zwischenringe und Telekonverter schlucken Licht, dieses ist aber oft nicht im Überfluss vorhanden :idea:

- Bei Vorsatzlinsen und Retroeinsatz geht kein Licht verloren :good:

- MPE geht nur für Canon oder mit Adapter ohne Objektivdaten

Alternativen:
- Laowa 60 mm 2,8 für Mastaba bis 2:1 Anschluss für Canon EF, Nikon F, Pentax K, Sony A und Sony E
- Laowa 25 mm 2,8 Ultra Macro bis 2,5-5x (ist ähnlich dem Canon MPE) aber schon eine ganz spezielle Linse, welche Erfahrung und Übung benötigt :!:

- Sonstige Objektive z.b. Vergrößerungsobjektive, Lupenobjektive usw. welche über Adapter und Fokusschnecke adaptiert werden. Aber immer ohne Übertragung der Objektivdaten zur Kamera (da bekommt man Altglas zu angemessenen Preisen :good: Was viele nicht wissen ist, dass in allen alten Dia und Filmprojektoren eigentlich Lupenobjektive verbaut sind :yahoo: erwähnen möchte ich z.b. die Objektive in den Rollei Projektoren von Schneider Kreuznach in 1A Qualität) :dance:

- Mein Tipp: einem Kenko oder Solligor C/D 7 Macro Telekonverter die Linsen entfernen ist in max. 10 Minuten erledigt, und man hat einen sehr soliden verstellbaren Makroring und gleichzeitig eine Fokusschnecke zum adaptieren und Fokussieren von Vergrößerung und Lupenobjektiven :yahoo: :yahoo: :yahoo:
UMBAU INFOS.

Gruß Werner
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Beitragvon Markus Lenzen » 27. Jul 2018, 15:16

Danke für eure Informationen!

Ein weiteres Objetiv kommt da nicht mehr in Frage, zumal ich auch viel zu selten in so extremen Abbildungsmaßstäben arbeite.

Werner33 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
- Mein Tipp: einem Kenko oder Solligor C/D 7 Macro Telekonverter die Linsen entfernen ist in max. 10 Minuten erledigt, und man hat einen sehr soliden verstellbaren Makroring und gleichzeitig eine Fokusschnecke zum adaptieren und Fokussieren von Vergrößerung und Lupenobjektiven :yahoo: :yahoo: :yahoo:


Hallo Werner, verstehe ich das richtig, dass dies dann zu einem Zwischenring führt wo man die Länge dessen einstellen kann? Hast du damit bereits Erfahrungen gesammelt. Wie gut bleibt die Abbildungsqualität? Also meine jetzt manuell vom Stativ gearbeitet?
Viele Grüße Markus
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Beitragvon Benjamin » 27. Jul 2018, 20:42

Hallo Markus,

die Raynox-DCR-250 verträgt sich gut mit dem 100L, das dürfte vom Preis-Leistungsverhältnis die beste Idee sein.
Auf meinem 180er (Tamron) funktioniert die auch gut, über die Sigmas kann ich leider nix sagen; Das Sigma 150 haben hier im Forum viele mit dem Raynoc DCR-5320 verwendet, die Ergebnisse fand ich immer überzeugend.

Das 100L verträgt sich auch gut mit Zwischenringen oder Konverter (Kenko/Canon 2x), kann man auch mit der Raynox kombinieren.
Eine Kombination aus Konverter/Nahlinse/ZR bringt ordentlich ABM, aber da leidet das Bild schon etwas. Ist aber für gelegentliche Fotos in großen Maßstäben noch praktikabel.

Wenn für dich, und das meine ich so rauszulesen, das letzte Quentchen Schärfe zählt, führt oberhalb ~2:1 nix an einem neuen Objektiv vorbei.
Komfortabelste Lösung: MP-E
Ebenfalls gut: Rodagon 50/2,8 o. (besser) Zeiss Luminar 63mm am Balgen.
Viele Grüße,
Benjamin
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Beitragvon Werner33 » 27. Jul 2018, 22:31

Markus Lenzen hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Danke für eure Informationen!

Ein weiteres Objetiv kommt da nicht mehr in Frage, zumal ich auch viel zu selten in so extremen Abbildungsmaßstäben arbeite.

Werner33 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
- Mein Tipp: einem Kenko oder Solligor C/D 7 Macro Telekonverter die Linsen entfernen ist in max. 10 Minuten erledigt, und man hat einen sehr soliden verstellbaren Makroring und gleichzeitig eine Fokusschnecke zum adaptieren und Fokussieren von Vergrößerung und Lupenobjektiven :yahoo: :yahoo: :yahoo:


Hallo Werner, verstehe ich das richtig, dass dies dann zu einem Zwischenring führt wo man die Länge dessen einstellen kann? Hast du damit bereits Erfahrungen gesammelt. Wie gut bleibt die Abbildungsqualität? Also meine jetzt manuell vom Stativ gearbeitet?


Hallo Markus,

ist eben ein stufenlos verstellbarer Makroring, welcher keine festen Schritte vorgibt. Die Abbildungsleistung mit diesem Makroring ist so gut wie das eingesetzte Objektiv, da ja kein zusätzliches Glas eingesetzt wird.
Verwende ich bei Bedarf schon eine ganze weile.

Ebenfalls möglich ist damit eine Fokussierung von Objektiven ohne Entfernungseinstellung, z.b. Vergrößerungsobjektive von der Analogen Bildbelichtung, diese gibt es noch reichlich und in bester Güte zum, kleinen Preis auf dem Gebrauchtmarkt.
Nach meiner Erfahrung braucht sich ein Rohdenstock oder Schneider Kreuznach Vergrößerungsobjektiv an der Makroschnecke, vor keinem anderen Objektiv in der Bildqualität zu verstecken, und dies bei Gebrauchtpreisen ab 15,00 Euro je Stück :laugh3:

Bei deinen ausgewählten Objektive brauchst du aber mehr Länge bei den Makroringen, ansonsten wird die Vergrößerung nur gering ausfallen.
Aber bedenke um so länger die Ringe sind, um so mehr Licht geht verloren. Dies ist bei den langen Brennweiten schon erheblich, und ob man dann noch ordentlich arbeiten kann ???

Für die von dir ausgewählten Objektive würde ich eine Akromatlinse bevorzugen.
Die alten Minolta Akromaten sind nach meiner Einschätzung gleichwertig mit der Reynox.
Mir persönlich wären aber die Minolta und Reynoxlinsen auf dem großen Glas vom 180/150 zu klein, da würde ich eindeutig die großen Marumi vorziehen.

Ist eben alles nicht ganz so einfach :dance:

Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner33 am 27. Jul 2018, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Markus Lenzen » 2. Aug 2018, 17:05

Benjamin hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Markus,

die Raynox-DCR-250 verträgt sich gut mit dem 100L, das dürfte vom Preis-Leistungsverhältnis die beste Idee sein.


Hallo Benjamin,

danke für die Rückmeldung, das hört sich ja super an :sm2: Es reicht vollkommen wenn das Canon 100 L damit eine gut Figur macht!

Benjamin hat geschrieben:Wenn für dich, und das meine ich so rauszulesen, das letzte Quentchen Schärfe zählt, führt oberhalb ~2:1 nix an einem neuen Objektiv vorbei.
Komfortabelste Lösung: MP-E


Ne das etwas falsch rübergekommen. Eine weiteres Objektiv nöchte ich mir nicht anschaffen, dafür mache ich viel zu selten Bilder in diesem Abbildungsmaßstab. Ich wollte nur, falls ich mal über 1:1 rausgehen möchte, rausbekommen welche Hilfsmittel dafür am besten geeignet sind und zu den besten Ergebnissen führen.

Werner33 hat geschrieben:Ist eben alles nicht ganz so einfach :dance:


Das stimmt :DD

Habe mir jetzt sowohl den Raynox DCR-250 als auch den Satz Nahringe von Kenko bestellt und probiere das einfach mal aus!
Viele Grüße Markus

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