mayuka2 hat geschrieben:(1) Da viel von der Bauweise des Objektivs abhängt
(2) Ab
ca. 80mm Brennweite sollte man nur noch +2 Dioptrien einsetzen, darunter max. +4 dpt.
(3) Mein 85 1.2 z.B. zeigt ab Blende 5.6 scharfe Bilder
(4) Offenblende ist übrigens leider kein Kriterium für die Eignung für Nahlinsen.
(5) Ich habe damals die Raynox-Pro Nahlinsen verwendet und an allen möglichen Objektiven ausgetestet. Einzig am 150er Sigma zeigten die gute Ergebnisse.
... zu
(1) da stimme ich Dir völlig zu, gerade die Bauweise moderner digitaler Objektive verkomliziert das ganze
(2) Beispiel: Also für eine 100 mm Linse nicht mehr als 2 dpt (= 83 mm) und für 60 mm dann im Gegenzug max. 4 dpt (= 48 mm Endbrennweite) ?
Nein, das ist zu konservativ, so eine Regel gibt es nicht. Nikon bietet für seine eigenen Objektive passende Achromate mit hohem Anspruch an: für die (Fest)Brennweiten 85 bis 200mm bzw. Filterdurchmesser 52 mm 3T (1.5 dpt) und 4T (2.9 dpt) und für (Fest)Brennweiten 70 bis 210 mm bzw. Filterdurchmesser 62 mm: 5T (1,5 dpt) und 6T (2.9 dpt). Im Bereich von 70 bis 210 mm sind also bis 3 dpt gut vertretbar und bei für Makro optimierten Linsen (sogenannte Objektivköpfe) geht es bei 105 mm noch bis 3.8 dpt mit sehr guten Ergebnissen (durchgetestet hat das der nicht gerade optisch schlecht beschlagende Dieter Gabler damals für Novoflex).
Olympus hatte für seinen (ich würde sagen "fast unerreicht guten") 80er Kopf einen
VA mit 170 mm, also 5.9 dpt, also weit oberhalb Deiner 2 dpt-Grenze und das Gespann lieferte ausgezeichnete Werte an KB (ist bei mir aber auch an einem Crop-Sensor aktiv).
Wenn es Faustregeln gibt:
- die Dioptrienzahl des Achromaten sollte nicht größer als die des Objektivs sein, das spielt aber nur bei Telebrennweiten die Rolle, bei "Normalbrennweiten" wird dieser Wert nicht erreicht bzw. kollidiert mit den folgenden Regeln (um die Grenzen aufzuzeigen: 60 mm = 16,6 dpt, 200 mm Objektiv = 5 dpt)
- die Brennweite des Objektiv (in dpt.) sollte nicht viel größer sein als der Faktor 4 des Achromaten (z.B. Minolta Nr. 2
VA = 3.8dpt "passt" daher noch an ein 60 mm Objektiv, wenn dieses keine anderen Mankos hat, denn natürlich gibt es 60er mit wenig und mit viel Randunschärfen und anderen Objektivfehlern)
- oder die Endbrennweite der Kombination Objektiv+
VA sollte nicht mehr als den Faktor 1,5 bzw. (konservativer) 30% von der Anfangsbrennweite abweichen (danach ist ein 3.8er
VA an einem 200 mm Objektiv schon zu viel des Guten (114 statt 133/140 mm), geht aber an einer 50 mm Linse noch, obwohl der Vergrößerungseffekt da den (finanziellen) Aufwand nicht lohnt (das 50er wird zu einer 42 mm Linse)
- man sollte nur Zweilinser verwenden (VAs)
(3) wenn Du nun andere Erfahrungen gemacht hast, dann spricht das nicht dagegen, denn auch ein Doppellinser verstärkt die Objektivfehler und wenn das Objektiv z.B. bereits Randfehler aufweist, die im Normalbetrieb nicht auffallen ...
Obige Hilfen gelten daher streng genommen nur für "ideale" extra für den Makrobereich konstruierte Linsen (Objektivköpfe), sind aber mal ein guter Anhaltspunkt.
(4) habe ich auch nie behauptet, eben wegen der Randproblematik, ich habe nur bei Offenblende meine Messung durchgeführt, da ich auf die Schnelle nur freihand und bei natürlichem Licht arbeiten wollte;
gerade lichtstarke Objektive mit großem Linsendurchmesser sind für den Konstrukteur immer eine Herausforderung und daher auch teuer - die besten Makros zu günstigem Preis hatten daher oft erst F4.0 Offenblende, zumal man i.d.R. eh mehr abblenden musste (Schärfentiefe)
(5) also ich habe auch die Raynox-250 (ohne Pro ?), bekanntermaßen funktioniert sie sogar an einem Zoom wie dem 40-150er ZD hervorragend (s.
DSLR-Forum, aber nicht über den gesamten Zoombereich), an anderen Objektiven wieder gar nicht; die Qualität ist trotz Plastikbauweise an digitalen Objektiven sogar besser (kontrastreicher) als mein alter guter Minolta-Achromat; man muss es aber immer austesten !
Die Raynox-Linsen haben aber ein Problem: Ihren "kleinen" Linsendurchmesser (unter 49); wegen der Randproblematik wäre es besser, wenn die
VA-Linsen jeweils mindestens denselben Durchmesser wie das Grundobjektiv hätten (bei Zoomobjektiven kommt dann noch der Durchmesser des virtuellen Bildes im Strahlengang hinzu wie auch das Problem sich z.T. extrem weit verschiebender Linsen im Objektiv, siehe das genannte 40-150er ZD).
Vielleicht kommen daher auch die widersprüchlichen Ergebnisse.
Ich habe mit Achromaten verschiedener Hersteller (aber mit ähnlichen "Brechstärken") am gleichen Objektiv trotzdem leicht unterschiedliche Ergebnisse bekommen, es hängt also nicht generell an der Dioptrienzahl; meist war der einzig erkennbare Unterschied der Linsendurchmesser der VAs (was für den Hersteller natürlich ein Kostenfaktor ist, Raynox kommt ja an sich auch aus dem Videobereich, da sind die Linsendurchmesser eh deutlich kleiner als bei Spiegelreflexkameras)
Die Erfahrungen im
dslr-Forum sprechen eigentlich für die Marumi-Linsen mit großem Durchmesser und die VAs von Raynox (150, 250)
Wer Interesse hat:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php ... at&page=82
viele Grüße
Michael Lindner