Hallo Kurt (Krimberger)
Man sollte Vollformat und Cropformat nicht lediglich mit dem unterschiedlichen Bildausschnitt vergleichen.
Vergleicht man die unterschiedlichen Bildformate bei gleichem Bildausschnitt,
dann verändern sich in der Praxis, vor allem in der Makro- und Mikrofotografie viele Faktoren!
"das mit 10:1 und 20:1 stimmt allerdings umgekehrt aber nicht bei gleicher Optik, sondern bei formatfüllendem Fotografieren.
Kurt hat es zwar im Prinzip richtig erklärt.
Die meisten Fotografen denken selten mit Abbildungsmaßstab, sie trachten nur danach ein Motiv bildfüllend auf den Sensor zu bringen.
Dabei ergeben sich allerdings andere Abbildungsmaßstäbe bei gleichen Motiven auf unterschiedlichen Sensoren."In der Makrofotografie ist die Schärfentiefe ein sehr wichtiger Faktor!
Fotografen berücksichtigen den Abbildungsmassstab sehr wohl!
Dies speziell in der verkleinernden Makrofotografie 1:10 bis 1:1.
Der Abbildungsmassstab (M) ist für die Berechnung der Schärfentiefe, massgebend.
Schärfentiefe = 2 u K (M+1)/M²
K = nominelle Blende
u = Beugungsunschärfe (Zerstreukreis)
M = Abbildungsmassstab
In dieser Formel ist die Grösse des Zerstreukreises enthalten, der vom Aufnahmeformat abhängig ist.
Denn der subjektive Schärfentiefeeindruck ändert sich mit dem Aufnahmeformat.
Ein Ausschnitt aus einer Fotografie besitzt subjektiv nicht mehr die gleiche Schärfentiefe, wie das unbeschnittene Bild.
"Hast du z.B. ein Insekt mit 1,7 mm , dann brauchst du für eine formatfüllendes Bild eine 10 fache Vergrößerung mit MFT,
damit es auf dem 17,3 mm langen Sensor in voller Länge abgebildet wird.
Willst du das gleiche Insekt mit 1,7mm auf Kleinbildformat formatfüllend fotografieren,
brauchst du ca. eine 20fache Vergrößerung, damit es den 36mm Sensor in voller Länge ausfüllt."Hier ist zu bedenken, dass bei 20:1 zu 10:1 von Seite Objektiv, sowohl für die kritische wie auch die förderliche Blende eine andere Blendenzahl gefordert ist,
die wiederum Einfluss auf die Schärfentiefe hat.
In der Praxis ist bei 20:1 eine geringere Blendenzahl gefordert (oder höhere Apertur), diese bewirkt eine geringere Schärfentiefe und höhere Auflösung, wie bei 10:1.
Mit einem grösseren Chipformat muss für den gleichen Bildausschnitt stärker vergrössert werden, was von optischer Seite bei entsprechender kritischen Blende
eine geringere Schärfentiefe ergibt und optisch wird das Objekt automatisch höher Auflgelöst.
Bei gleichem Bildausschnitt ist bei Vollformat, gegenüber den Crop 2 Format die Schärfentiefe geringer und die Auflösung höher.
Deshalb kann man mit dem Vollformat besser freistellen und die Auflösung ist höher.
Knackpunkt ist, ob das Objektiv den grösseren Bildkreis, mit einer guten Qualität, bis in die Bildecken abbilden kann.
Bis etwa 8:1 gibt es Objektive, die das Vollformat mit sehr guter Leistung ausleuchten können.
Kurt (Wirz)