Melolontha melolontha - Feldmaikäfer
Wissenswertes: | Die Larven entwickeln sich im Offenland. Die frischen Käfer suchen jedoch Baumgruppen - bevorzugt mit Eichen-, Buchen- oder Obstbaumbestand - auf, um sich von Blattwerk zu ernähren. Nach der Paarung im Frühjahr kehren die Weibchen in Wiesen und Felder zurück und legen insgesamt ca. 80 Eier etwa 20 Zentimeter tief in den Boden ab. Die Larven, Engerlinge genannt, fressen an verschiedenen Pflanzenwurzeln. Nach zwei Überwinterungen als Larve verpuppt sich der Käfer im Sommer, schlüpft im Herbst, überwintert dann jedoch noch in der Puppenwiege. |
Merkmale: | Der Feldmaikäfer wird 20-30 mm lang. Die Flügeldecken sind, ebenso wie Beine und Fühler, meist rotbraun, teils orange gefärbt. Es kommen aber auch Tiere mit schwarzen Beinen vor. Der Rücken weist vier Längsrippen auf. Der Kopf, das Halsschild und die Unterseite sind schwarz. An den Flanken ist ein Muster aus weißen, teils auch gelblichen Dreiecken erkennbar, welche durch eine nicht flächendeckende Behaarung entstehen. Die Lamellenfühler bieten die Chance, Männchen vom Weibchen zu unterscheiden. Das Weibchen hat sechs kurze Lamellen, das Männchen hat 7 längliche Lamellen. Das Hinterleibsende, das sogenannte Pygidium, läuft beim Feldmaikäfer spitz zu. |
Verwechslungsarten: | Es gibt zwei weitere, sehr ähnliche Maikäferarten, welche jedoch auch seltener sind als der Feldmaikäfer. Von diesem kann man den Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani) und den sehr seltenen Kaukasischen Maikäfer (Melolontha pectoralis) anhand des sogenannten Pygidiums unterscheiden. Der Feldmaikäfer hat hier ein regelmäßig spitz zulaufendes Ende, der Waldmaikäfer hingegen hat eine deutlich löffelartige Verdickung. Beim Kaukasischen Maikäfer fehlt der Fortsatz völlig. |
Lebensraum: | Die Art ist in Europa weit verbreitet Hier bevorzugt sie eher offene, nur locker bewaldete Habitate. Sie kann jedoch auch in Altholzbeständen oder Waldrändern gefunden werden. |
Aktivitätsmaximum: | April bis Juni |
Gefährdung: | Der Feldmaikäfer ist der häufigste Maikäfer in Deutschland. Er steht nicht unter Schutz und gilt in Deutschland als nicht gefährdet. |
Besonderheiten: | Wegen der langjährigen Entwicklungsdauer kommt es alle drei bis vier Jahre zu sogenannten Maikäferjahren. In diesen Massenaufkommen können die Käfer schädlich werden, da sie auch die Blätter von Obstbäumen nicht verschmähen. Allerdings erreichen die Tiere in den meisten Jahren heute kaum mehr so hohe Zahlen, um einen ernsthaften Schaden anzurichten. Früher hingegen musste gezielt gegen die Maikäferbestände vorgegangen werden, wenn man Ernteerträge schützen wollte. Teilweise wurden Schulklassen mobilisiert, um die Käfer von den Bäumen abzusammeln. Im 15 Jahrhundert wurde der Maikäfer in einem Tierprozess von der Kirche offiziell verurteilt und verdammt (die Wirksamkeit dieser Verfahrensweise darf angezweifelt werden). |
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Otto G. (AGFID6420) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Nordpfalz |
vorgefundener Lebensraum: | Garten |
Aufnahmedatum: | 05.2012 |
Die langen Lamellen der Fühler zeichnen das Tier deutlich als Männchen aus.