Ameisenopfer

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jason37
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Ameisenopfer

Beitragvon jason37 » 12. Mai 2019, 19:59

Hallo zusammen,

an Motiven hat es heute nicht gemangelt, und gegen halb 10 fand ich sogar den erhofften Schlupf. Die Larve sah frisch aus, und auch wenn sie sich einen nicht besonders ansprechenden Platz ausgesucht hatte wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Zuvor hatte ich schon zwei Plattbäuche entdeckt, die müssen aber schon im Dunkeln geschlüpft sein. So war ich froh, doch noch einen kompletten Schlupf verfolgen zu können. Um 11 ging es los, aber es kam dann ganz anders als geplant. Nicht zum ersten Mal durfte/musste ich miterleben, wie eine schlüpfende Libelle Ameisen zum Opfer fiel. Bereits nach wenigen Minuten kam die erste, und die Libelle versuchte mit hektischen Bewegungen der Beine und des Körpers die Ameise loszuwerden. Nach mehren Minuten klappte das sogar, aber dann kamen sie zu zweit. Zum Schluss gegen 13 Uhr zählte ich 14 Ameisen, die immer wieder in die Libelle (und auch die Exuvie) bissen.
Technisch war nicht viel möglich. Die Lichtverhältnisse wechselten minütlich zwischen stark bewölkt und sonnig, und ich musste die erste Zeit im Gegenlicht fotografieren. Außerdem blockierte ich den an der Stelle schmalen Weg am Teich, und ich musste wegen der zahlreichen Passanten (meist mit Hund) immer wieder Platz machen. Das war aber gar nicht mal so schlimm, da der Wind sehr stark war, und ich eh ständig neu ausrichten musste. Und dann war da natürlich noch die Bewegungsunschärfe der Libelle (ich mache ihr keinen Vorwurf). So sind nicht viele technisch brauchbare Bilder zusammen gekommen, das gezeigte ist wohl das beste.
Wenn man bedenkt, wie viele Ameisen es gibt, und wie lange so ein Schlupf dauern kann, wundere ich mich eigentlich dass das nicht viel öfter passiert.

Viele Grüße,
Sven
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Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/40s
Blende: f/8
ISO: 400
Beleuchtung: bewölkt
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): raw
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): je 4%
Stativ: Gitzo GT2541EX, Sirui K30X
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
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Aufnahmedatum: 12.05.2019
Region/Ort: Gagelbestand / Siegburg
vorgefundener Lebensraum: Teichrand
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Ameisenopfer

Beitragvon ji-em » 12. Mai 2019, 20:50

Hallo Sven,

Ja, das ist hart an zu sehen ...
Aber eben, Ameisen möchten auch leben ...
in dem Sinn, hatten sie hier Glück :wink:

Ein tolles Bi ld ist dir gelungen. Der ABM ist gewaltig.
Das macht es nicht einfacher !

Mit "nur" f 8.0 hast du sehr viel in die ST gepackt.
Bestens ausgerichtet !
Licht und Farben gefallen mir sehr.
Kurzum: Klasse Arbeit von dir !

Ich denke es ist eine Cordulia aenea ...
wegen den dicke Streifen am obere Teil der Exuvie.

Gruss,
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Beitragvon Enrico » 12. Mai 2019, 20:56

Hallo Sven,

einmal geschlüpft, entfaltet und getrocknet, hat eine grosse Libelle

wohl kaum Feinde im Insektenreich.

Dann ist sie der gefürchtete Predator.

Aber in dieser Phase, war sie den Ameisen hilflos ausgeliefert.

So ist die Natur nun einmal.

Fressen und gefressen werden :pardon:

Dem Kommentar von Jean, kann ich mich zu 100% anschliessen.

Hast ein tolles Fotomachen können.

Für das Bild ist die Ameise eine Bereicherung.

Für die Libelle wohl nicht :lol:
LG Enrico
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Ameisenopfer

Beitragvon frank66 » 12. Mai 2019, 21:14

Hallo Sven,

Natur pur ohne Fragen, fressen und gefressen werden.
Sehr schöne Aufnahme die du hier zeigst auch wenn es
für die Libelle nicht gerade gut ausgegangen ist.

LG frank
Liebe Grüße ,

frank
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Beitragvon jason37 » 13. Mai 2019, 09:29

Guten Morgen,

Vielen Dank für die ersten Kommentare.
Ich schiebe noch aus dokumentarischen das letzte Bild der Serie nach, die Libelle bewegte sich kaum noch und wurde nur noch von den Ameisen "oben" gehalten.
Der Bestimmung von Jean (Cordulia aenea) schließe ich mich an (wegen der leichten Färbung, die man im letzten Bild erahnen kann), war mir aber viel zu unsicher um das anzugeben.

Schöne Woche,
Sven
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Beitragvon HärLe » 13. Mai 2019, 10:47

Hallo Sven,
auf dem Oktoberfest gibt's für die hungrigen Mäuler Ochse am Spieß. So ein Festmahl gibt's hier für die Ameisen. Deine Bilder faszinieren mich.

Gruß Herbert
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Beitragvon Harald Esberger » 13. Mai 2019, 21:45

Hi Sven

Ein gefundenes Fressen für die Ameisen, die müssen ja auch leben.

Glückwunsch zum Fund und zu den Bildern.




VG Harald
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Erfahrung der bitterste.

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Beitragvon Werner Buschmann » 14. Mai 2019, 15:24

Hallo Sven,

das erste Bild ist angesichts der Umstände ausgezeichnet geworden.
Danke auch für das ergänzende Bild.
Die Natur ist keine Idylle. Wir vergessen das manchmal.
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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Beitragvon rincewind » 14. Mai 2019, 21:40

Hallo Sven,

Das erste Bild ist, auch aus fotografischer Sicht, angesichts der widrigen Bedinungen gelungen.
Das gleiche gilt für das Zweite aus dokumentarischer Sicht.

LG Silvio
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Beitragvon Gabi Buschmann » 15. Mai 2019, 15:46

Hallo, Sven,

das ist ja regelrecht qualvoll anzusehen! Schlimm für die Libelle, in dieser
wehrlosen Situation des Schlupfes attakiert zu werden. Ich finde beide
Bilder sehr eindrucksvoll und sehr gut fotografiert.
Liebe Grüße Gabi

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