Große Pechlibelle in Studiosetting

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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon photopoeth » 10. Aug 2022, 12:37

Das Bild ist gestern am See entstanden. Der dunkle HG, hat mich direkt an ein Studiosetting erinnert. In der Postproduktion habe ich den Eindruck noch etwas verstärkt.

Kamera: E-M1MarkII
Objektiv: OLYMPUS M.60mm F2.8 Macro @ 60mm
Belichtungszeit: 1/1250s
Blende: f/4
ISO: 640
Beleuchtung: Tageslicht
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ: aus der Hand
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): 20er-Stack
---------
Aufnahmedatum: 09.08.2022
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
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sonstiges:
grosse-pechlibelle-20.jpg (520.94 KiB) 770 mal betrachtet
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Waldfex » 10. Aug 2022, 20:20

Grundsätzlich bin ich ja auch ein Freund von eher dunkleren HG'n. Hier ist mir der dunkle, fast in schwarz übergehende HG jedoch etwas zu heftig. Der Körper der Libelle wird sehr stark von chromatischen Aberrationen umflossen und wirkt daher mE etwas matschig. Vermute einmal, dass diese vom Stacking herrühren. Wirkt besonders stark auf Kopf und Thorax des Insekts und verleiht diesem ein gewisses punkthaftes Aussehen. Eine Einzelaufnahme wäre eventuell günstiger gewesen.
Ansonsten schöne BG mit dem Zweig und den Gespinnstfäden.

Gruß Gert
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Harald Esberger » 10. Aug 2022, 23:57

Hi Thomas

Den HG finde ich eigentlich sehr schön, helle und dunklere grüne Stellen, dazu das wolkige,

das gefällt mir. Nur leider wirkt er recht grobkörnig, das ist weniger schön. Das Licht auf der

Libelle ist recht hell und hart, das passt nicht besonders gut zum dunklen HG.


VG Harald
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon photopoeth » 11. Aug 2022, 11:22

Danke euch. Mir war klar, dass das Bild polarisiert. Ich bin großer Fan von den Tim Flach, der seine Bilder ja tatsächlich in einem Studiosetting aufnimmt. Zugegeben, ich bin mit meinem Bild weit weg von der Qualität dieser Tieraufnahmen. Aber ich wollte die Gelegenheit wahrnehmen und die Situation nutzen, um "ein etwas anderes" Bild zu schaffen. Ob das inhaltlich gefällt ist sehr individuell und Geschmackssache.

Die Libelle war voll im Licht der untergehenden Sonne und ich konnte leider nicht abschatten. Ich stand im Wasser und um etwas zu holen, hätte ich sie vermutlich verscheucht. Das mit den CAs ist dem harten Licht geschuldet. Mir ist nicht klar, warum das Stacking die CAs verstärken sollte. Das würde mich unteressieren... Leider sind die CAs in den Einzelaufnahmen ebenfalls zu sehen, denn offenbar neigt meine Kombi aus E-M1 II und dem 60 mm Macro bei solchen Lichtverhältnissen zu CAs. :( Hier mal ein 100%-Ausschnitt:
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ:
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch):
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pechlibelle-ausschnitt.jpg (112.37 KiB) 678 mal betrachtet
pechlibelle-ausschnitt.jpg


Mit einer Einzelaufnahme wäre vom Zweig und den Gespinstfäden wenig zu sehen und mir war wichtig das komplett scharf im Bild zu haben.

@Harald: dir kommt der HG grobkörnig vor? Habe ich das richtig verstanden?

Grüße
-Thomas
Zuletzt geändert von photopoeth am 11. Aug 2022, 11:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Harald Esberger » 11. Aug 2022, 11:44

Hi Thomas

photopoeth hat geschrieben:Quelltext des Beitrags @Harald: dir kommt der HG grobkörnig vor? Habe ich das richtig verstanden?


Ja genau, das meinte ich.

In dem Bild wirkt alles hart und unnatürlich auf mich.

Schau dir mal in der Vorschau alle Bilder an, deine stechen alle mit dem harten Licht heraus.

Bei diesem ist es besonders auffällig.


VG Harald
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Flattermann » 11. Aug 2022, 16:47

Hallo Thomas,

je nach Motiv gefällt mir ein dunkler HG sehr gut.

Bei deinem Bild fallen mir zwei Dinge sofort auf.
Zum einen ist der HG nicht sorgfältig bearbeitet, zwischen den Beinen, zwischen Körper und Flügel und durch die Flügel ist der nicht abgedunkelte HG noch deutlich sichtbar.
Deine Kontraste und Mikrokontraste sind massiv erhöht. Das wird vor allem auf dem Ansitz sehr deutlich sichtbar.
Auf deinem nachgereichten Ausschnitt kann man erkennen dass das im Original nicht der Fall ist.

Den Studio-Look nachträglich bei der EBV zu erstellen dürfte nur schwer möglich sein.
Statt dessen würde ich mir eine geeignete Location suchen bei der der HG schon entsprechend dunkel ist.

Ein Beispiel wie so was aussehen kann findest du hier.

Ich würde mich erst mal an einfacheren Aufgaben versuchen.
Studio-Look, Stack und EBV bei schwierigem Licht sind vielleicht ein wenig ambitioniert.
Ich kann zwar Rennen, Radfahren und Schwimmen, einen Ironman schaffe ich aber noch lange nicht.

Ich denke dass man aus deiner Libelle noch einiges machen könnte, das Ergebnis würde dann aber wahrscheinlich nicht so extrem wie du es dir wünschst.

LG Tilmann


Solange Kakaobohnen an Bäumen wachsen, ist Schokolade für mich Obst.


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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon rincewind » 11. Aug 2022, 22:31

Hallo Thomas,

vorab, die Bildidee finde ich gut.

Beim Stacken werden die
Kontraste und besonders die Microkontraste verstärkt. Deshalb ist es ratsam damit nach dem Stacken vorsichtig umzugehen.
Das manche gestackten Bilder etwas unnatürlich scharf aussehen hat den gleichen Grund. Deshalb schärfe ich gestackte Bilder oft defensiv nach.
Bei schwierigen Lichtsituationen verringere ich vor dem Stacken bei den Einzelbildern bisweilen die Kontraste.
Die SW muß ja irgendwie die scharfen Bestandteile der Bilder erkennen. U.a. werden dazu Kontrast und Helligkeitsunterschiede verwandt.
Wenn da jetzt CAs sind und diese gegenüber dem Motiv oder dem HG einen deutlichen Helligkeits oder Kontrastunterschied haben kann es durchaus sein das
die SW ein CA als Körperkante interpretiert. Dann wird man sie nach dem Stacken deutlicher sehen.
Was den HG betrifft, auch da beschreibt das Tutorial das ich empfohlen habe Strategien um den nicht so fleckig erscheinen zu lassen.

LG Silvio
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon photopoeth » 12. Aug 2022, 00:49

Danke für den vielfachen Input. :)
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Freddie » 13. Aug 2022, 13:11

Hallo Thomas,

so ein dunkler HG ist nicht so mein Fall, weil er unnatürlich ist.
Die Mikrokontraste auf dem Ansitz empfinde ich auch als sehr hoch.
Ansonsten kann ich eigentlich nicht meckern. Der Rest ist amS gut gelungen.
Zum HG schreibe ich weiter unten etwas.

Harald Esberger hat geschrieben:Den HG finde ich eigentlich sehr schön, helle und dunklere grüne Stellen, dazu das wolkige,
das gefällt mir. Nur leider wirkt er recht grobkörnig, das ist weniger schön.
VG Harald


Hi Harald,

ich musste mich etwas wundern.
Offenbar ist mein Monitor falsch eingestellt.
Für mich sieht der HG eigentlich nur schwarz aus.
Ohne grüne oder wolkige oder grobkörnige Bereiche.
Nur im nachgereichten Ausschnitt sehe ich, dass der HG dunkelgrün ist.
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden.
Liebe Grüße und allzeit Gut Licht, Friedhelm.

Hier könnt Ihr meine Homepage besuchen: http://freddies-makro-blog.blogspot.de/
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Große Pechlibelle in Studiosetting

Beitragvon Harald Esberger » 13. Aug 2022, 15:51

Hi Friedhelm

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags ch musste mich etwas wundern.
Offenbar ist mein Monitor falsch eingestellt.
Für mich sieht der HG eigentlich nur schwarz aus.
Ohne grüne oder wolkige oder grobkörnige Bereiche.


Natürlich weiss ich nicht welcher Monitor nicht stimmt, ich sehe das wolkige in der

Arbeit und auch zuhause.


VG Harald
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