Kameraparameter.....

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Kameraparameter.....

Beitragvon Reibe » 20. Feb 2005, 21:09

Hallo Toni,

könntest Du bitte etwas zu den Kameraparametern schreiben die bei Deinen Bildern (Eichhörnchen/Strandläufer) mit der D70 Verwendung gefunden haben?

Mich würden die Einstellungen für Schärfe,Kontrast,Farbraum,Weißabgleich und Sättigung der D70 interessieren. Benutzt Du evtl. eine Customkurve?

Wie werden Deine Bilder nachbearbeitet?

Gruß Reiner
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Toni
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Beitragvon Toni » 21. Feb 2005, 19:22

Moin Reiner,

hier sind die EXIFs für den Strandläufer:

JPEG 8-Bit Fein
Belichtungskorrektur: 0 LW
Messmethode: Mittenbetonte Messung
Weissabgleich: Bewölkt
Kontrast: Normal
Farbsättigung: Normal
Schärfe: Automatisch
Farbmodus: sRGB


und hier vom Eichhörnchen:

RAW 12-Bit
Belichtungskorrektur: -0.5 LW
Messmethode: Mittenbetonte Messung
Weissabgleich: Automatik
Kontrast: Normal
Farbsättigung: Normal
Schärfe: Automatisch
Farbmodus: sRGB


Eine Custom-curve habe ich bisher noch nicht genutzt. Die meisten meiner Bilder zeigen einen eher geringen Dynamikumfang, so dass ich meine, dass sich dieses nicht sehr positiv auf meine Bilder auswirken würde.

Die Nacharbeit fürs Web beschränken sich auf das übliche.
Bei bedarf Helligkeit Kontrast und Sättigung. Nach dem Verkleinern nachschärfen. Alles mit PhotoShop
Bei einigen Makros habe ich mit NeatImage das Rauschen reduziert.

Mache ich etwas anders als du?

Gruss Toni 8)
Reibe
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Beitragvon Reibe » 21. Feb 2005, 20:55

Toni hat geschrieben:Mache ich etwas anders als du?


Ja, du kannst anscheinend sehr gut mit deinen Tools umgehen, ich leider noch nicht. Aber ich werde mich bemühen und dabei natürlich auch deine Seite und das Forum sehr gut beobachten. ;)

Danke für die Kamera-Settings hilft mir schon weiter.

Gruß Reiner
Toni Arbeit
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Beitragvon Toni Arbeit » 18. Apr 2005, 13:00

Nene,
die Parameter werden sehr wohl im RAW gespeichert. Wenn ich das Bild dann als JPG speichere, dann werden die in der Kamera eingestellten Werte auch im konvertierten Bild übernommen.
Oder hab ich dich jetzt falsch verstanden?

Gruss Toni
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Missverständnis?

Beitragvon maik » 21. Mai 2005, 00:17

Hallo Ihr,

ich glaube Ihr habt da noch aneinander vorbei geredet, und Ihr habt beide recht. Im RAW wird sehr wohl das Bild roh gespeichert, so wie es vom Sensor kommt, mit der einzigen Ausnahme der Rauschunterdrückung per Subtraktion der Dunkelaufnahme (geht ja logischerweise nicht nachträglich per Software). Das RAW-File enthält aber trotzdem auch die Parameter, die die Kamera für die Umwandlung nach jpeg verwendet hätte, also z.B. auch bei automatischem Weißabgleich die ermittelte Farbtemperatur. Und wenn man beim RAW-Converter dann die defaults beläßt, werden diese Parameter übernommen und heraus kommt ein jpeg, das praktisch genauso ist wie das, was die Kamera auch selbst erzeugt hätte, nur daß man die Parameter da eben noch vorher ändern kann. Und dabei dann von den 12 Bit Farbtiefe profitieren kann.

Oder?

Maik
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Beitragvon Toni » 21. Mai 2005, 01:09

Sehr schön erklärt, Maik! Danke :)
Was ich aber nicht so ganz verstanden habe ist die Rauschunterdrückung.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Kamera ähnliche Algorithmen benutzt wie z.B. NeatImage. Das war für mich auch die Erklärung, warum bei eingeschalteter "noise reduction" das Abspeichern deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als ohne.
"Subtraktion der Dunkelaufnahme" klingt für mich nach einer zweiten Belichtung (ist natürlich Quatsch, ich weiss).
Also werden wohl zur Subtraktion Daten herangezogen welche bei der ersten Belichtung gespeichert wurden.
Ahhh...ich glaube ich habs jetzt geschnallt. (das kommt manchmal beim schreiben ;) )
Die Kamera nimmt mehr Informationen auf als im RAW gespeichert wird. Subtrahiert wird dann aus dem Kamera-Cash?!
Liege ich in etwa richtig?

BTW
Bist du der Maik? http://www.naturfotografen-forum.de/nat ... ge_id=5501
Wenn ja, dann danke für deine eMail und noch mal ein Glückwunsch zum Bild! :)
Allzeit gut Licht, wenig Wind und schöne Motive!
Gruss Toni
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nee, falsch verstanden...

Beitragvon maik » 21. Mai 2005, 01:26

Ja, ich bin DER Maik :lol:

Aber das mit der Rauschunterdrückung hast Du noch falsch verstanden. Freut mich daß ich da was beitragen kann:

Wenn das eingeschaltet wird bei der D70, findet tatsächlich eine zweite Belichtung statt, und zwar bei geschlossenem Verschluss. Die zweite Belichtung ist genauso lang wie die erste, daher dauert es länger als ohne die Funktion. Wenn Du eine 4-Sekunden-Belichtung machst, ist auch die zweite 4 Sekunden lang, probiers mal aus. Der Prozessor würde nie so lange brauchen.

Der Sinn der Sache: wenn Du die Empfindlichkeit hoch stellst oder lange belichtest, fängt sich bekanntlich das Rauschen des Sensors an bemerkbar zu machen. Und da rauschen nun die einen Pixel mehr als die anderen, die Rauschverteilung ist nicht ganz gleichmäßig. Im Extremfall gucken einzelne Pixel besonders hell heraus, vor allem wenn die Umgebungstemperatur hoch ist.

Da nun dieses Rauschen auf dem eigentlichen Bild die Pixel heller gemacht hat als sie sein sollten, und auf dem zweiten Bild nichts als eben diese erhöhte Helligkeit zu sehen ist, subtrahiert die D70 nun das zweite Bild vom ersten Pixel für Pixel. Was übrig bleibt ist das erste Bild, bereinigt um das ungleichmäßige Pixelrauschen.

Es bleibt trotzdem Stoff übrig für NeatImage oder Rawshooter Essentials 2005 (den ich verwende). Aber das ungleichmäßige Rauschen kann die Software nicht entfernen weil sie das ja nicht von relevanter Bildinformation unterscheiden kann. Die D70 hingegen subtrahiert Rohdaten von Rohdaten, noch vor der RGB-Interpolation.

Da die Funktion die Bildfrequenz logischerweise verringert, wird man sie nicht immer einschalten, wenn man schnelle Serien fotografieren will. Das, was sie entfernen kann, wirkt nur bei hoher Empfindlichkeit bzw. langer Belichtung, und zwar addieren sich diese beiden Faktoren. Will sagen, Du hast praktisch dasselbe Rauschen auf einem Bild mit ISO 1600 und 4 Sekunden Belichtung wie auf einem mit ISO 800 und 8 Sekunden.

Bei Belichtungszeiten von 1/60 oder schneller ist die Funktion nicht mehr so wichtig, allerdings dauert es auch nur noch minimal länger.

Alles klar?

Gruss
Maik
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Beitragvon boskop » 5. Jul 2005, 21:56

Hallo Toni
würde aber den Farbraum auf AdobeRGB umstellen, da sRGB deutlich kleiner ist (ausser Du produzierst nur für den Bildschirm). Die Verluste würdest Du beim transformieren nach CMYK vor allem in reinen Blau/Cyan-Tönen, aber auch in der Grünzeichnung erkennen.


hier sind die EXIFs für den Strandläufer:


Farbmodus: sRGB


Liebe Grüsse
Urs

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Nikon D300 und D70, Sigma Macro EX DG 150/2.8

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