Viele Tiere besitzen wirkungsvolle Waffen zu ihrer Verteidigung (Gifte, übelschmeckende Körpersekrete, mechanische Waffen wie Stacheln, Klauen oder Zähne). Ist man nun auch in der Lage, einem potenziellen Fressfeind rechtzeitig vom Vorhandensein dieser Waffen zu überzeugen, so hat man die besten Chancen erst gar nicht als Beute in Betracht gezogen zu werden. Die besten und energieärmsten Konflikte sind immer die, die man bereits im Vorfeld vermeidet. Zu diesem Zweck haben sich in der Natur einige optische Signalsysteme entwickelt:
- Farbkombinationen wie schwarz/rot oder schwarz/gelb (Wespen, Marienkäfer usw.) Diese Signalfarben werden meist dauernd und passiv dargeboten, können aber auch plötzlich und überraschend als Drohgebärde eingesetzt werden (siehe Abbildung der Raupe des Großen Gabelschwanzes)
Daneben treten auch noch einige Sonderformen der Warnung auf, die man als Mimikry bezeichnet. Allgemein versteht man darunter, dass ein Tier, obwohl selbst harmlos, mehr oder weniger starke Ähnlichkeit mit einem wehrhaften Tier hat. Einige Beispiele für diese Form der Warnung: - Batessche Mimikry (Harmloses Tier gleicht einem Wehrhaften z.B. Hornisse und Hornissenschwärmer)
- Augenfleckenmimikry (Vortäuschung von großen Augen durch ein eher harmloses Tier - Große Augen bedeuten in der Natur meist nichts Gutes für den der angeschaut wird! Beispiel: Viele Nachtfalter und Tagfalter besitzen Augenflecken auf den Flügeln. Die Schreckwirkung erhöht sich, wenn die Augen aktiv und überraschend gezeigt werden!)
- Aggressive Mimikry: Insektenfressende Pflanzen ähneln Blüten und haben so bessere Fangchancen.
- Schreckfarben: Diese auffallenden Farben oder Kombinationen werden erst versteckt und dann plötzlich, abrupt präsentiert! Den Moment des Erschreckens nützt der Täuscher und entfernt sich aus der Gefahrenzone (z.B. mancher Nachtfalter, wie der Russische Bär).
Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)
Fotograf: | Jürgen (AGFID723) |