Meloe proscarabaeus - Schwarzblauer Ölkäfer
Wissenswertes: | Die erwachsenen Käfer sind tagaktiv und ernähren sich bodenlebend von Pflanzen. Die gelblich-orangenen Larven hingegen klettern nach dem Schlüpfen am Boden auf Blüten, um sich von dort aus von solitären Bienen zu deren Nestern bringen zu lassen. Dort angekommen ernähren sie sich zunächst von der Bienenlarve und anschließend von den eingebrachten Blütenbestandteilen. Schlussendlich verpuppt sich die mehrfach gehäutete Larve und es schlüpft der Käfer. Da sich die Larve nur in Bauen solitärer Bienenarten entwickelt findet eine wirtschaftliche Schädigung bei Honigbienen nicht statt. Zwar wird gelegentlich eine Käferlarve auch in einen Bienenstock getragen, hier jedoch verendet sie mangels Nahrungsangebot. Die großen Verluste unter den Larven durch die erfolglose Suche nach einem geeigneten Wirt, gleicht das Weibchen aus, indem es viele tausend Eier an verschiedenen Stellen ablegt. |
Merkmale: | Die Käfer werden zwischen 11 und 35 mm groß. Der Körper ist schwarzblau gefärbt. Die kurzen Elytren spreizen sich hinten und geben den größten Teil des Abdomens frei. Sie sind grob punktiert und teils lederartig strukturiert. Kopf und Halsschild sind ebenso grob punktiert. Dabei glänzt der Käfer meist metallisch-bläulich. Die Halsschildbasis weißt einen leichten Knick auf. Der Kopf ist deutlich vom Halsschild abgeschnürt und weist kräftige Fühler auf, welche beim Männchen einen auffälligen Knick zeigen. Die Beine sind ebenso wie der Körper schwarzblau und leicht glänzend. Während der Entwicklung der Eier kann das Weibchen einen sehr langen Hinterleib ausbilden. |
Verwechslungsarten: | Die verschiedenen Meloe-Arten sind teilweise nur schwer zu unterscheiden. Hierbei ist meist der gesamte Habitus bei der Artansprache zu berücksichtigen. Merkmale, welche zur Unterscheidung dienen, sind zum Beispiel die Halsschildbasis, die Stärke des Knickes, die Grobheit der Punktierung und die Farbe. |
Lebensraum: | Die Käfer kommen in ganz Mitteleuropa vor. Sie sind auf Wiesen und im offenen Gelände zu finden, vor allem bei Sandboden oder offenen Sandhalden. |
Aktivitätsmaximum: | April bis Juni |
Gefährdung: | Der Käfer wird in Anhang 3 der Roten Liste geführt. Er ist wie alle Arten der Gattung Meloe geschützt (§ 1 Anlage 1 Bundesartenschutzverordnung). |
Besonderheiten: | Es gibt unter den Gnitzen (Bartmücken (Ceratopogonidae)) eine Gattung Atrichopogon, welche ausschließlich an Ölkäfern saugt. |
Artenbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Held (AGFID1825) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Sachsen-Anhalt (Wallendorf) |
vorgefundener Lebensraum: | Wiese |
Aufnahmedatum: | 13.04.2008 |