Mein Gott, es ist voller Sterne

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
jason37
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Mein Gott, es ist voller Sterne

Beitragvon jason37 » 1. Jan 2020, 19:07

Hallo zusammen,

Frohes neues Jahr!

Irgendwie finde ich den Spruch aus 2001 ganz passend, wenn man bei dunklem Himmel in die Milchstraße hineinfotografiert. Weihnachten verbrachte ich auf La Palma, und wollte einen neuen Versuch starten ein paar Bilder am Strand von Charco Verde zu machen. Klar geht es oben auf dem Krater noch besser, aber Richtung Osten ist es da unten auch sehr dunkel. Bei meinem letzten Besuch spielte das Wetter nicht mit, ständig Wolken. Dieses Mal war es die Calima, am Tag meiner Anreise schlug das Wetter um. Naja, an zwei Abenden ging es aber ganz gut.
Natürlich werden am liebsten Nebel gezeigt, und auch ich habe mich am Rosetten- und Möwen-Nebel versucht, aber gerade ohne Teleskop finde ich auch die offenen Sternhaufen reizvoll. Auf diesem Bild sieht man einen Bereich zwischen den Sternbildern Hinterdeck und Einhorn, unter anderem mittig M46, und darüber M47. Links neben M47 liegt direkt Mel70, und oben am Rand Mel71.
Die Bilder wurden mit einer astromodifizierten Kamera gemacht, aber bei Sternhaufen spielt das keine Rolle. Um zu zeigen wie viel Himmelsausschnitt man mit einem 200mm Objektiv sieht, habe ich das Bild nicht beschnitten.

Viele Grüße,
Sven
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Kamera: Canon EOS 60Da
Objektiv: Canon 200mm
Belichtungszeit: 12 x 30s
Blende: 4
ISO: 1600
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): raw
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 0%
Stativ: Gitzo GT2541EX, Sirui K30X
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): mit Fitswork gestacked
---------
Aufnahmedatum: 29.12.2019
Region/Ort: Puerto Naos auf La Palma
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
NB
sonstiges: Nachführung mit Vixen Polarie
M46_M47_sigma-2.jpg (408.61 KiB) 296 mal betrachtet
M46_M47_sigma-2.jpg
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Hans.h
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Beitragvon Hans.h » 2. Jan 2020, 13:59

Hallo Sven,

Ein sehr gut gemachtes Bild in bester Auflösung und Qualität.
Der Himmel ist dort sicher eine Pracht..
Ein wenig fehlt mir im Bild die Farbe an den Sternen.
Ansonsten gefällt mir das sehr gut!

Hans. :)
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Beitragvon ji-em » 2. Jan 2020, 14:10

Hallo Sven,

Ein Bild das nachdenklich macht ...
Gibt es da überhaupt noch eine Lücke durch welche das "Unendliche" noch sichtbar wäre ? ... :wink:

Wenn man durch's Bild "hindurchschaut", werden jede Menge Muster und Figuren sichtbar ...

Toll gemacht. Danke für deine Einführung und für das Zeigen vom Bild.

Gruss,
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Beitragvon Fietsche » 2. Jan 2020, 15:08

Hallo Sven,

bei so vielen weissen Punkten frage ich mich sind wir wirklich ganz alleine hier.
LG. Fietsche :shock:

http://www.fietsche.fi
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Beitragvon fossilhunter » 2. Jan 2020, 17:50

Hi Sven,

neben der Fotografie zählt auch die Paläontologie und die Astronomie zu meinen Interessen.
Daher finde ich es schon sehr faszinierend solche bemerkenswerten Astroaufnahmen zu machen.
Technisch habe ich von der Astrofotografie leider keine Ahnung - wie du an meiner nun folgenden Frage zweifelsfrei erkennen wirst :wink:
Warum ist bei einer solchen Aufnahme ein Stack von 12 Bildern notwendig ? Worin unterscheiden sich die einzelnen Aufnahmen ?

Ein faszinierendes Bild, das für mich die kosmische "Bedeutungslosigkeit" unseres Sonnensystems aufzeigt ...

lg

Karl
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Beitragvon jason37 » 2. Jan 2020, 20:23

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Kommentare.

@Karl: Ich bin da auch kein Experte und hoffe ich erzähle jetzt nichts Falsches, aber im Prinzip geht es darum "nachträglich" eine längere Belichtungszeit zu erreichen. Es geht also nicht um Tiefenschärfe wie bei den Makros. Je mehr Licht, um sehr mehr sieht man, und das macht sich sich vor allem bei Nebeln bemerkbar. Manchmal habe ich die erst auf dem Endbild gesehen und wusste vorher gar nicht, dass ich einen im Blickfeld habe. So richtig gute Bilder entstehen oft über Stunden, manchmal verteilt auf mehrere Tage (ich spreche jetzt nicht von meinen Bildern, sondern von Profis und Amateuren mit mehr Ahnung und besserem Equipment als in meinem Fall). Bei Sternhaufen ist das vermutlich weniger von Belang, aber einen Unterschied sehe ich durchaus. Nicht zwischen den einzelnen Bildern, aber auf einer einzelnen 30 Sekunden Aufnahme sind weniger Sterne zu sehen als im Endprodukt, bzw ich müsste aufhellen, und das rauscht dann. Bei guten Bedingungen kann man natürlich auch einfach mehrere Minuten am Stück belichten, und das hätte bei diesem Bild ausgereicht, nur dann muss die Nachführung gut genug sein, und das ist bei dem Polarie nicht so einfach (die Ausrichtung am Polarstern ist ziemlich fummelig und dann meist nicht sehr exakt).
Es kann noch einen anderen Grund für das "Stacken" von Astroaufnahmen geben, nämlich um die Unschärfen auszugleichen die durch unruhige Luft entstehen, das findet dann bei Aufnahmen von Planeten und dem Mond Anwendung. Aber da habe ich keine Erfahrungswerte.

Viele Grüße,
Sven
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Beitragvon fossilhunter » 2. Jan 2020, 21:06

Hi Sven,

vielen Dank für deine Erklärungen ! Ich seh schon die Astrofotografie ist nichts, was man so nebenbei (ohne Zusatzaufwand und Zusatzkosten) als Makrofotograf praktizieren kann !
Unabhängig davon aber absolut faszinierend ! Und irgendwann werde ich die Zeit und die Kosten mal investieren ...

lg

Karl
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Beitragvon wwjdo? » 3. Jan 2020, 15:38

Hallo; Sven,

sehr eindrücklich!
Es wirkt fast so, als ob es ein Muster wäre aber es ist wohl eher ein Mosaik aus "Millionen Lichtern"...;)
Liebe Grüße
Matthias
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Beitragvon mosofreund » 3. Jan 2020, 17:34

Moin Sven,

gefällt mir sehr gut dein Sternenwimmelbild. Trotz der Unmengen an Sternen sind die offenen Sternhaufen gut abgegrenzt zu erkennen.
Dazu ist die Abbildungsqualität auch sehr gut.
Ich würde gerade mit der modifizierten Cam doch eher auf Gebiete zielen, die neben Sternhaufen auch noch Nebel enthalten.
Zum Beispiel das Sternbild Fuhrmann mit IC 405 und M 36 ,M 38 . Aber vielleicht hast du das schon im Kasten. :)

lg
Wolfgang
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Beitragvon Corela » 5. Jan 2020, 18:10

Hallo Sven,

ich finde das Bild klasse.
Als Sci-Fi und vorallem 2001-Fan sowieso.
lG
Conny


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„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.

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