Steigung am Gewinde von Makroschienen

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Steigung am Gewinde von Makroschienen

Beitragvon mephisto » 31. Jul 2023, 11:38

Guten Morgen Zusammen,

momentan beschäftige ich mich mit Focus Bracketing und Stacking. Mittelfristig kommt vermutlich eine gebrauchte EOS 90D oder Panasonic FZ1000 ii in meinen Besitz. Bis es soweit ist wollte ich mir einen Raynox Achromaten zulegen und über einen Einstellschlitten den Fokus verschieben. Bei einer Steigung von ca. 15mm beträgt der Weg schon 0,25mm, wenn ich das Rad nur "um eine Minute" drehe. Bei kleinen Insekten ist das doch schon deutlich zu viel, oder?

Liebe Grüße
Thorsten
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Beitragvon rincewind » 31. Jul 2023, 12:45

Hallo Thorsten,

Steigung 15mm , das glaube ich einfach nicht. Selbst bei einem ganz normalen metrischen Gewinde hat
eine Welle mit einem Gewinde M64 "nur" 6mm Steigung. Ich befürchte da geht irgendetwas durcheinander.

LG Silvio
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Beitragvon mephisto » 31. Jul 2023, 13:30

Hallo Silvio,

leider doch. Der Rollei Makroschlitten bei Amazon wirbt mit 14mm Hub pro Umdrehung. Ähnliche Werte geben auch andere Hersteller an. Anscheinend verwenden die meisten Makrofotografen die Schlitten nur, um zügig in den Shärfebereich fahren zu können ohne das Stativ verschieben zu müssen.
Ein andere Hersteller bietet eine Aufsteckkurbel mit einer zusätzlichen Untersetzung an um den Schlitten präziser verstellen zu können. Es sind auch keine Gewinde sondern Spindeln bzw. Zahnschienen die verwendet werden.
Zuletzt geändert von mephisto am 31. Jul 2023, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon rincewind » 31. Jul 2023, 14:02

Hallo Thorsten,

Ich sag ja, da stimmt was nicht. Rollei labelt die nur. Der Schlitten ist von NISI. Ich habe den auch zu Hause. Die Steigung beträgt 1,25 mm. Hier im Büro habe ich den ishoot und einen von Manfroto. Beide haben auch 1,25. Liegt daran das viele die mit Spindel arbeiten eine Gewindestange M8 verwenden.

LG Silvio
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Beitragvon mephisto » 31. Jul 2023, 14:43

Danke Silvio,

im Zweifel vertraue ich mehr Deiner Erfahrung als der Beschreibung bei Amazon.

LG
Thorsten
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Beitragvon miclindner » 31. Jul 2023, 17:02

Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, vielleicht meint Ihr ja doch dasselbe, formuliert es nur anders ?

Ich habe inzwischen zwei Einstellschlitten, da unterschiede ich immer zwei Größen:

- wieviel bewegt eine ganze Umdrehung des Fokusrades den Gleitschlitten vorwärts ? (Schlitten A = 15 mm, Schlitten B = 0,8 mm)

- um wieviel bewegt sich der Schlitten, wenn ich das Fokusrad um eine Strichmarkierung weiter bewege ? (Schlitten A = 0,25 mm, Schlitten B = 0,01 mm)

Zur Eingangsfrage: Was man benötigt ? Ich fotografiere mit einem mFT-Sensor und beim manuellen Stacken (wenn man also nicht die motorbetriebene kamerainterne Hilfe nutzen will oder Objektive hat, die damit nicht kompatibel sind), kommt es eben schon genau auf die kleinstmögliche Schrittweite an. Bis zu einem ABM(mft) von 1:1 (also einer Bildbreite beim Motiv von gut 17 mm) komme ich mit Blende 5.6 noch mit der Schrittweite von 0,250 einigermaßen hin, wenn ich das Bild hinterher nicht über 50% beschneiden muss. Bei Offenblende (2.8) sieht es dann schon anders aus, da brauche ich, wenn man streng rechnet, eigentlich 0,08 mm und müsste zum anderen Schlitten greifen. Aber: legt man identische Vergleichsbilder NICHT unmittelbar nebeneinander, sehen Fotos mit dem an sich "groberen" Schlitten auch schön aus. Bei mft-2:1 (und einer Motiv-Bildbreite von 8,6 mm) wird es dann aber immer enger, da bin ich bei Blende 5.6 schon bei 0,1 bis 0,06 mm je nach Ansprüchen an die Bildqualität und bei Offenblende geht es dann auf die 0,03 mm zu, das kann man bei dem groben Schlittentyp per Hand nicht mehr verstellen.
Zuletzt geändert von miclindner am 31. Jul 2023, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon rincewind » 31. Jul 2023, 17:39

Hallo,

@ Michael,

was für einen Schlitten nutzt Du denn? Beim Rollei/Nisi sitzt das Verstellrad direkt auf der Spindel.
Drehe ich das Rad um eine Umdrehung, dreht sich die Spindel um eine Umdrehung und das die Spindel umschließende Gewinde wird um
einmal die Steigung bewegt. Ist das Verstellrad z.B um 90 °Winkel zur Spindel befestigt sieht das ganz anders aus.

LG Silvio
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Beitragvon mephisto » 31. Jul 2023, 21:02

Ich zitiere von der HP der Firma Novoflex zum Einstellschlitten Castel-Q, dieser Schlitten wird auch bei Traumflieger empfohlen und kostet beim Hersteller knapp 200 Euro. Dort lautet der Text in der Beschreibung "Verstellweg bei einer kompletten Umdrehung des Triebrads: 15mm"
Die Firma bietet auch die Serie Castel-M für Stacking bis 5:1 an, Einstellungen sind dann im 1/10mm Bereich möglich, die Kosten liegen ab 645 Euro aufwärts. Wenn ich tatsächlich 650 Euro für einen brauchbaren Schlitten ausgeben muss komme ich in einen Bereich, wo gebrauchte Kameras Fokus Bracketing bereits integriert haben.
Traumflieger und Novoflex (Castel-Q) als auch Rollei bewerben die millimetergenaue Verstellmöglichkeit zum fokussieren, Stacking ist wohl eine andere Liga.
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Beitragvon rincewind » 31. Jul 2023, 22:21

Hallo Thorsten,

bei der Technik muß man schon genau hinschauen. Der Castel Q hat keine Gewindespindel, sondern eine schrägverzahnte Zahnstange mit einem Schneckentrieb.

Ist also etwas ganz Anderes. Du hast dezidiert nach der Gewindesteigung gefragt. Das Beispiel Castel Q geht also leider vollständig an der Frage vorbei.
Wie gesagt, der Rollei ist baugleich mit dem NISI NM 180: Schau Dir einfach beide auf Amazon an. Nisi gibt an ,das der Schlitten sich bei einer achtel Umdrehung sich um 150 µm
bewegt, was bis auf einen Rundungsfehler der vorn mir angesprochenen Steigung entspricht.

Der Castel ist sehr gut, habe auch einen hier liegen. Sein Schwachpunkt ist die angesprochene Zahnstange. Früher war die aus Messing heute ist sie aus einem GF verstärkten Kunststoff.
Fällt das Stativ z.B. um, brechen da leicht die Zähne aus. ( Ist mir passiert. Dann wollte ich ein Ersatzteil bestellen und Novoplan hat verlangt das ich das Teil einschicke, da ein Laie das nicht wechseln könne.
Na ja nachdem ich Ihnen erklärt habe das ich gelernter Werkzeugmacher bin und Feinwerktechnikstudiert habe, haben sie mir es dann doch geschickt :D )
Als dann 3 Monate drauf eine Fotokollege gegen mein Stativ gestoßen ist war die Stange wieder kaputt :dash1:

Aber ansonsten ist er gut und hat kein merkliches Spiel bei der Richtungsumkehr (Vorteil des Schneckentriebs)
Das bekommt man beim Spindeltrieb nur mir zwei gegeneinander verspannten Muttern und das ist dann auch wieder teuer.

Wenn Du outdoor Stacken willst ,ist eine CAM mit Bracketing Funktion eh das Beste.
Indoor im Mikrobereich sind dagegen die motorgesteuerten Schlitte eher das Mittel der Wahl.
Da gibt es dann auch wieder verschieden Fabrikate.

LG Silvio
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Beitragvon mephisto » 31. Jul 2023, 22:50

Danke Silvio,

letztendlich haben Du und Michael mitgedacht und ihr bewahrt mich vor einem Fehlkauf. Selbst für 200 Euro gibt es nichts gescheites für meinen Zweck und so spare ich lieber noch etwas und kaufe mit eine gebrauchte 90D oder Lumix FZ1000 ii. Für die Raynox Vorsatzlinse, die ich mir diese Woche noch bestellen möchte, reicht am Anfang die Rollei Einstellschiene zum spielen und testen.

LG
Thorsten

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