Makros zu schießen. Eine Libellenart, die in Restdeutschland so gut wie gar nicht vorkommt
(bis auf wenige Kleinhabitate), ist der Östliche Blaupfeil (Orthetrum albistylum).
Das eigentliche europäische Hauptverbreitungsgebiet dieser Art ist der Balkan, und ansonsten
zieht es sich von Südfrankreich über Norditalien, Schweiz, Österreich, Balkanstaaten, Griechenland,
ums Schwarze Meer herum bis nach Asien.
Im südlichen Rheintal ist er Habitatspezialist und lebt dort an Fischteichen und Kiesgruben.
Dass er dem Großen Blaupfeil unterlegen ist, kam mir bei der Beobachtung der Männchen
auch so vor, irgendwie konnte sich der einzige Große Blaupfeil, der am Gewässer vorkam
immer besser durchsetzen als mehrere ebenso dort fliegende Männchen des Östlichen.
Die Tiere sind extrem scheu und schwer zugänglich. Auch bei der Ansitzwahl sind die Herren
extrem wählerisch. Bevor sie sich setzten, flogen sie immer noch drei bis viermal im Kreis eine
Umgebung von mehreren Metern ab, um dann vorsichtig Platz zu nehmen. Bei der Kleinsten
Störung flogen sie auf und brauchten eine Weile bis sie wieder irgendwo landeten. Und auch
dann wieder diese extrem ängstliche Erkundung des Ansitzes ... so ängstlich kann man sich
natürlich auch nur schwer auf die Fortpflanzungstätigkeit konzentrieren

Jedenfalls war ich froh, dass ich für mich erstmals Aufnahmen von dieser Art (leider nur gute
vom Männchen) im Kasten hatte. Sie verlangten mir einiges an Geduld ab!
Unterscheidungsmerkmale zum Männchen des Großen Blaupfeils:
- die oberen Hinterleibsanhänge sind oberseitig weiß (beim Großen komplett dunkel)
- die Blaue Bereifung ist weißlicher und setzt sich zum schwarzen Hinterleibsende scharf ab
(beim Großen verläuft der Übergang weich)
- Am Thorax sind seitlich 2 helle Diagonalflecken
- Die Stirn ist sehr hell, fast weißlich
- Am Thorax oberseitig zwischen den Flügeln befindet sich ein weißer Längsstreifen
- insgesamt sind die schwarzen Stellen tiefer schwarz und glänzend (beim Großen eher matt anthrazit)
Viel Vergnügen beim Betrachten!