Stacking Workflow ... bevor es losgeht

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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon derflo » 24. Okt 2018, 21:20

Hallo zusammen,

Werner hat mich schon länger mal gebeten meinen Workflow zu beschreiben. Bisher hab ich dazu nicht die Zeit gefunden, die ist auch jetzt noch knapp aber ich habe gerade Lust mich vom Alltagstress abzulenken und so möchte ich Euch den ersten Teil meines Stackingworkflows beschreiben. Tatsächlich hat das was ich Euch beschreiben möchte noch nichts mit der Stackerei ansich zu tun, sondern es geht erstmal darum was ich mit den Bildern mache bevor ich in Zerene das Stacken angehe.

Ich muss natürlich vorwegschicken, dass ich weit davon entfernt bin den Workflow als perfekt oder den "einzig wahren" zu postulieren, aber für mich funktioniert es zufriedenstellend.

Das was ich vor der Stackerei mit den Bildern mache hat damit zu tun, dass ich den Eindruck habe, dass sich sowohl Rauschen als auch die Lichter "potentieren". Dementsprechend bearbeite ich die Bilder im Vorfeld entsprechend.

Als erstes suche ich mir in den vielen Bilder des Stacks eines aus in dem ein paar wesentliche Elemente scharf sind. Dann drehe ich deutlich die Lichter runter, spreize Weiss und Schatten leicht (weil das einfach jedem Bild gut tut) und reduziere das Rauschen um die im Bild sichtbaren Werte.

LR_einstellungen.jpg (393 KiB) 1237 mal betrachtet
LR_einstellungen.jpg



Dann kopiere ich die Einstellungen des einen Bildes und kopiere sie in alle anderen Bilder.
LR_einstellungen_kopieren.jpg (424.75 KiB) 1237 mal betrachtet
LR_einstellungen_kopieren.jpg
[/tb]
Dann werden alle Bilder in Zerene exportiert und das eigentliche Stacken geht los. Für alle die das noch nicht gesehen haben. Es gibt ein Plugin für LR über das sich automatisch 16Bit Tiffs aller ausgewählter Bilder nach Zerene exportieren lassen. Ich denke bei Helicon ist es das Gleiche.
LR_exportieren_zerene.jpg (382.5 KiB) 1237 mal betrachtet
LR_exportieren_zerene.jpg



Jetzt bin ich noch die Ergebnisse schuldig. Das Bild ist ein 100% Ausschnitt eines Bildes in dem die linke Hälfte komplett unbehandelt gestackt wurde und die rechte die oben beschriebene Behandlung bekommen hat. Retuschiert wurde bei beiden gar nix. Einfach aus LR exportiert und mit PMax in Zerene zusammengerechnet.
vergleich.jpg (482.7 KiB) 1237 mal betrachtet
vergleich.jpg


Zumindest was das Rauschen angeht sieht man den Effekt meiner Vorbehandlung ganz gut, die Lichter verhalten sich ähnlich, aber in dem Bild ist es nicht so ein großes Problem/nicht so sichtbar.


Anbei noch die beiden Bilder die ich ohne und mit meinem Workflow erzeugt habe nach meinem Workflow zur Erstellung eines Bildes fürs Forum. Wie arg das bei der Verkleinerung sichtbar wird darf dann jeder selber entscheiden.

Ohne:
sandwespe_stack_ohne_alles.jpg (352.06 KiB) 1237 mal betrachtet
sandwespe_stack_ohne_alles.jpg
Zuletzt geändert von derflo am 24. Okt 2018, 21:46, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon derflo » 24. Okt 2018, 21:20

Mit:
sandwespe_mit_LR.jpg (278.92 KiB) 1235 mal betrachtet
sandwespe_mit_LR.jpg


P.S.: Das Problem des Rauschens hat natürlich was mit dem kleinen Sensor zu tun und ist unter Umständen bei größeren Sensoren nicht vorhanden.
P.P.S.: Ich bin sehr daran interessiert wie Ihr mit diesen Problemen umgeht

lg
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Zuletzt geändert von derflo am 24. Okt 2018, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon rincewind » 24. Okt 2018, 22:38

Hallo Florian,

sehr interessant. Danke für deine Mühe.

LG Silvio
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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon krimberger » 25. Okt 2018, 07:35

Hallo Florian,
du schreibst
P.S.: Das Problem des Rauschens hat natürlich was mit dem kleinen Sensor zu tun und ist unter Umständen bei größeren Sensoren nicht vorhanden.


Soweit ich dein Profil gesehen habe verwendest du eine "Sony a7 ii" mit Vollformat und schreibst auch nicht von einer anderen Kamera in diesem Beispiel. Bei den Aufnahmedaten der Bilder habe ich auch keine Hinweise gefunden. Was meinst du mit "kleinem Sensor"?

Ansonsten sehr schöne Präsentation.

Grüße
Kurt
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Beitragvon derflo » 25. Okt 2018, 11:19

krimberger hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Soweit ich dein Profil gesehen habe verwendest du eine "Sony a7 ii" mit Vollformat und schreibst auch nicht von einer anderen Kamera in diesem Beispiel. Bei den Aufnahmedaten der Bilder habe ich auch keine Hinweise gefunden. Was meinst du mit "kleinem Sensor"?

Asche auf mein Haupt. Ich habe die Daten in meinem Profil nicht aktualisiert. Mein Sony ist kaputt und ich bin mit viel Schwung ins Olympus-Lager gewechselt. Die Bilder sind mit der E-M1MarkII und dem 60mm Zuiko Makro gemacht.
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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon ji-em » 25. Okt 2018, 14:48

Hoi Flo,

Viel Dank für deine Erklärungen zu dein Workflow.
Immer interessant, andere Fotografen über die Schulter schauen zu dürfen ...

Soweit habe ich alles verstanden und teile deine Meinungen bzgl. helle und dunkle Lichter
und Rauschen.

Nach dem Stacken füge ich persönlich noch ein Schritt ein: Retour zu ACR (Adobe Camera RAW)
und justierung vom den helle und dunkle Lichter. Sonst nichts.
Dann in PS fertig machen ... wobei ich dort oft Halos aus den Bilder wegschaffen muss.
Du nicht ?

Lieber Gruss,
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon Corela » 25. Okt 2018, 17:06

Hallo Flo,

vielen Dank für deinen Workflow.
Ich bin noch nciht wirklich richtig drin in diesem Geschäft.
An einigen Stellen handele ich anders.
In LR gibt es die Funktion: Einstellungen - Einstellungen synchronisieren - Alle auswählen
Ich habe hier nur diese angeklickt, die in meinem persönlichen WF in jeden Bild drin sind
plus die Reduzierung der Lichter und Weiß.
Mit Rauschen kämpfe ich immer, weil ich bisher alles Freihand gemacht habe,
da vertraue ich lieber Neat Image in PS.
Die meiste Kleinarbeit findet in Helicon statt, noch einige Halos später in PS.
Mir Stativ wäre das nicht so ein Akt :roll:
lG
Conny


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Beitragvon derflo » 25. Okt 2018, 18:26

Corela hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Die meiste Kleinarbeit findet in Helicon statt

Ja, den Teil habe ich noch völlig ausgeklammert. Das sieht man ja an den beiden letzten Bildern.
Da sind noch mächtig Halos etc.
Mir ging es jetzt erstmal darum wie ich die Bilder für einen Stack vorbereite.

lg
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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon Freddie » 28. Okt 2018, 10:10

Hallo Flo,

ich bin ja auch von deinen Stackingfotos fasziniert und freue mich über die Vorstellung deines Workflowes.
Vielleicht ist dein Beispiel ungünstig gewählt, aber zumindest in der Webversion würde mir die unbehandelte Version schon genügen.
Schließlich kann man ja das Endergebnis auch noch etwas behandeln (Nachschärfen, Gradationskurve...).
Irgendwelche Halos oder sonstige Nachteile sehe ich bei diesen Versionen überhaupt nicht.

Weil ich gerne etwas bequem bin, frage ich mich deshalb, ob wirklich so viel Aufwand vor und nach dem Stacking nötig ist.
Stacks gefallen mir sehr, aber auf viel EBV habe ich keinen Bock.
Meine Ministacks mache ich jedenfalls einfacher.
Gibt es größere Probleme, verwerfe ich den Stack. Bin aber auch kein EBV-Freak.
Selbst wenn ich demnächst auf MFT umsteigen werde, will ich mit Stacks aus wenigen Einzelbildern weitermachen.
Ich glaube, dass viele Bilder auch viel Nacharbeit bedeuten.
Andererseits muss ich noch herausfinden mit wie vielen Einzelfotos man mind. arbeiten muss.
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden.
Liebe Grüße und allzeit Gut Licht, Friedhelm.

Hier könnt Ihr meine Homepage besuchen: http://freddies-makro-blog.blogspot.de/
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Stacking Workflow ... bevor es losgeht

Beitragvon ji-em » 28. Okt 2018, 10:44

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Flo,

ich bin ja auch von deinen Stackingfotos fasziniert und freue mich über die Vorstellung deines Workflowes.
Vielleicht ist dein Beispiel ungünstig gewählt, aber zumindest in der Webversion würde mir die unbehandelte Version schon genügen.
Schließlich kann man ja das Endergebnis auch noch etwas behandeln (Nachschärfen, Gradationskurve...).
Irgendwelche Halos oder sonstige Nachteile sehe ich bei diesen Versionen überhaupt nicht.

Weil ich gerne etwas bequem bin, frage ich mich deshalb, ob wirklich so viel Aufwand vor und nach dem Stacking nötig ist.
Stacks gefallen mir sehr, aber auf viel EBV habe ich keinen Bock.
Meine Ministacks mache ich jedenfalls einfacher.
Gibt es größere Probleme, verwerfe ich den Stack. Bin aber auch kein EBV-Freak.
Selbst wenn ich demnächst auf MFT umsteigen werde, will ich mit Stacks aus wenigen Einzelbildern weitermachen.
Ich glaube, dass viele Bilder auch viel Nacharbeit bedeuten.
Andererseits muss ich noch herausfinden mit wie vielen Einzelfotos man mind. arbeiten muss.


Hoi zusammen, hoi Friedhelm,

Faustregel:

Bei kleiner ABM brauchst du wenige Bilder für ein Stack.
Je grösser der ABM, je mehr Bilder brauchst du ... und das nimmt beängstigend schnell zu !

Für eine gewöhnliche Stubenfliege in Seitenansicht, bei 1/1 brauchst du schnell mal 60-100 Bilder ...
um eine durchgehende Schärfe zu erreichen !

Gruss,
Jean
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)

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