Bombina bombina - Rotbauchunke
Wissenswertes: | Die Rotbauchunke ist teilweise auch unter dem Namen Tieflandunke bekannt, da sie im Gegensatz zur nahe verwandten Gelbbauchunke (die auch Bergunke genannt wird) fast ausschließlich tiefe Lagen des Flachlandes besiedelt. Im stark begrenzten Überlappungsbereich, in dem beide Arten vorkommen, sind Hybriden aus beiden Arten nachgewiesen. Wenn ein Individuum an Land von Feinden überrascht oder gestellt wird, geht es nicht selten in die sogenannte "Kahnstellung", bei der die Extremitäten angehoben werden und dem potenziellen Feind zur Abschreckung die auffallende Unterseitenfärbung präsentiert wird. |
Merkmale: | Mit Körperlängen von ausgewachsen 3 bis 5 cm relativ klein. Abgeflachter Körper, stumpfe Schnauzenspitze, kein Trommelfell sichtbar, ohne Ohrdüsen und mit "herzförmiger" Pupille. Die Oberseite ist dunkel- bis hellgrau, bräunlich oder grünlich, gelegentlich mit grünen Flecken oder grüner Mittellinie sowie generell sehr "warzig". Auffallend und namensgebend ist die leuchtend rot- bis orangefarbene Färbung der Unterseite, die ein dunkelgraues Fleckenmuster aufweist. Die Unterseitenfärbung ist bei Draufsicht im Freiland generell nahezu unsichtbar und wird (außer bei Warnverhalten oder der Balz) "verborgen". Die oft zu findenden Orangetöne lassen von der Färbung keine sichere Unterscheidung zur ähnlichen Gelbbauchunke zu. Im Gegensatz zu jener weisen die dunklen Zeichnungselemente der Unterseite bei der Rotbauchunke viele kleine weiße Punkte auf und die Finger- und Zehenspitzen sind dunkelgrau bis schwarz und nicht gelb gefärbt. |
Verwechslungsarten: | |
Lebensraum: | Die Rotbauchunke ist eine östliche Art, die ca. östlich einer Linie Dänemark bis Ex-Jugoslawien vorkommt. Sie fehlt damit in der Schweiz und ist in Deutschland und Österreich nur in östlichen Landesteilen heimisch. Als Flachlandart kommt sie nur selten in Höhenlagen über 200 m vor. Sie ist wärmeliebend, stark wassergebunden und besiedelt daher vorwiegend sonnenexponierte, vegetationsreiche stehende Gewässer, z.B. in Weihern, Teichen, Flussaltarmen oder Überschwemmungsflächen der Auen. |
Aktivitätsmaximum: | |
Gefährdung: | Rote Liste Deutschland: Stark gefährdet Rote Liste Schweiz: Fehlt in der Schweiz Rote Liste Österreich: Gefährdet |
Besonderheiten: | Die Rotbauchunke überwintert an Land in der Nähe der Laichgewässer in der Zeit Oktober bis März. Die Fortpflanzungszeit erreicht im Mai/Juni ihren Höhepunkt. In dieser Zeit kann man die weitreichenden Paarungsrufe ("Unkenrufe", ein in Reihen mit mehreren Sekunden Unterbrechungen abgegebenes, einfaches "Hu") vernehmen. Bei großen Vorkommen wird auf Entfernung daraus ein sich fast "unheimlich-gespenstisch" anhörendes Konzert. Die Weibchen heften insgesamt rd. 80 bis 300 Eier in kleinen Eipaketen von jeweils 20 bis 30 Eiern in die Wasservegetation. Die Entwicklung der Larven dauert rund 2 bis 3 Monate, wobei sich infolge der Metamrophose aus der bis zu 5 cm langen Larve eine ca. 1 bis 1,5 cm messende Jungunke an Land begibt, welches bereits die typische Unterseitenfärbung besitzt. |
Beitragsersteller: Thorsten (AGEID372)
Fotograf: | Sebastian Sczepanski (AGFID3545) |
Bildtitel: | Bombina bombina - Rotbauchunke |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Bernau, Brandenburg |
vorgefundener Lebensraum: | Feldsoll |
Aufnahmedatum: | 31. März 2010 |