manchmal weiß man es erst hinterher, wenn man wieder zuhaue ist, aber an einer meiner
eindrücklichsten Begegnungen mit einem Säugetier in Namibia waren ausgrechnet Zebras beteiligt -
Tiere die eigentlich meistens nicht auf der ultimativen Top-Liste von Afrikareisenden stehen und die
man dennoch in aller Regel zu sehen bekommt. Ja, mit ihrem schwarz-weißen Fell sind sie schon recht
exotisch, aber man kennt sie doch aus jedem Zoo und irgendwie sinds halt doch nur Pferde
letztenendes, die ich zudem schon sehr regelmäßig auf meinen letzten Reisen zu sehen bekam. Jede
Begegnung mit ihnen fand ich toll, aber irgendwann hält man nicht mehr jedes Mal an und es hat
nicht so den extremen WOAH!-Effekt hat. Nicht vergleichbar mit der Sichtung eines Löwen, Nashorns
oder Krokodils.
Trotzdem, Haralds hat es auch schon angedeutet, am Ende ist es einfach nochmal was ganz anderes, sie
live in der freien Wildbahn zu sehen. Und diese Begegnung ist eine, die in mir viel länger nachhallt
als die mit z.B. den Löffelhunden, die im ersten Moment beeindruckender war.
Doch auf einmal sieht man Zebras außerhalb des Nationalparks (mein einziges Mal bisher!) und
plötzlich fühlte sich an wie das allererste Mal. Es kam völlig unerwartet. Nachdem wir schon viele
viele Kilometer lang kaum größeres Leben gesehen hatten abgesehen von einer Oryx hier und da standen
sie plötzlich einfach da in der so unwirtlichen Ebene. Der Anblick der Landschaft hatte sich seit
Gobabeb wiedereinmal komplett verändert. Die großen Felsbrocken waren verschwunden, genauso wie die
gewaltigen Sanddünen. Stattdessen war der feine Schotterboden von verbrannten Grasstumpen überzogen
und bis zum Horizont erstreckte sich nur eine endlose Ebene.
Und dort stand plötzlich diese Gruppe Hartmanns-Bergzebras, die über unseren Anblick ähnlich verdutz
schienen wie wir

die von Bettina und Harald gezeigten) setzt sich das Streifenmuster nicht über den Bauch fort. Statt
dessen ist die Unterseite weiß. Die schwarzen Streifen sind zudem schmaler und zahlreicher, wodurch
es insgesamt eine dunklere Erscheinung hat.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Tierarten, denen wir bisher in der Wüste begegnet waren sind sie
von Frischwasser abhängig und müssen täglich trinken. Wo sie das in dieser Umgebung finden weiß ich
nicht. Ist kein Oberflächenwasser vorhanden sind sie aber auch in der Lage nach Wasser zu graben und
ich nehme an, sie können recht weite Strecken ziehen.
Diese Unterart des Bergzebras kommt nur in Namibia i.d.R. an den östlichen Ausläufern der Namib und
sehr vereinzelt in Südafrika vor (die zweite Unterart, das Kap-Bergzebra findet sich ausschließlich
in den südlichsten regionen von Südafrika).
Nach der Roten Liste gelten Bergzebras als gefährdet, wobei das größte Problem die Konkurrenz zu
Viehfarmern darstellt, die mit Zäunen die Tiere von geeigneten Weide- und Wasserstellen fern halten
oder gezielt auf die Jagd gehen.
liebe Grüße
Aj
Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
2. Intermezzo
Teil IIIV