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Verfasst: 17. Jan 2016, 18:25
von Ajott
Hallo zusammen,

manchmal weiß man es erst hinterher, wenn man wieder zuhaue ist, aber an einer meiner
eindrücklichsten Begegnungen mit einem Säugetier in Namibia waren ausgrechnet Zebras beteiligt -
Tiere die eigentlich meistens nicht auf der ultimativen Top-Liste von Afrikareisenden stehen und die
man dennoch in aller Regel zu sehen bekommt. Ja, mit ihrem schwarz-weißen Fell sind sie schon recht
exotisch, aber man kennt sie doch aus jedem Zoo und irgendwie sinds halt doch nur Pferde
letztenendes, die ich zudem schon sehr regelmäßig auf meinen letzten Reisen zu sehen bekam. Jede
Begegnung mit ihnen fand ich toll, aber irgendwann hält man nicht mehr jedes Mal an und es hat
nicht so den extremen WOAH!-Effekt hat. Nicht vergleichbar mit der Sichtung eines Löwen, Nashorns
oder Krokodils.
Trotzdem, Haralds hat es auch schon angedeutet, am Ende ist es einfach nochmal was ganz anderes, sie
live in der freien Wildbahn zu sehen. Und diese Begegnung ist eine, die in mir viel länger nachhallt
als die mit z.B. den Löffelhunden, die im ersten Moment beeindruckender war.

Doch auf einmal sieht man Zebras außerhalb des Nationalparks (mein einziges Mal bisher!) und
plötzlich fühlte sich an wie das allererste Mal. Es kam völlig unerwartet. Nachdem wir schon viele
viele Kilometer lang kaum größeres Leben gesehen hatten abgesehen von einer Oryx hier und da standen
sie plötzlich einfach da in der so unwirtlichen Ebene. Der Anblick der Landschaft hatte sich seit
Gobabeb wiedereinmal komplett verändert. Die großen Felsbrocken waren verschwunden, genauso wie die
gewaltigen Sanddünen. Stattdessen war der feine Schotterboden von verbrannten Grasstumpen überzogen
und bis zum Horizont erstreckte sich nur eine endlose Ebene.

Und dort stand plötzlich diese Gruppe Hartmanns-Bergzebras, die über unseren Anblick ähnlich verdutz
schienen wie wir :-). Anders als bei den bedeutend häufiger anzutreffenden Steppenzebras (wie auch
die von Bettina und Harald gezeigten) setzt sich das Streifenmuster nicht über den Bauch fort. Statt
dessen ist die Unterseite weiß. Die schwarzen Streifen sind zudem schmaler und zahlreicher, wodurch
es insgesamt eine dunklere Erscheinung hat.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Tierarten, denen wir bisher in der Wüste begegnet waren sind sie
von Frischwasser abhängig und müssen täglich trinken. Wo sie das in dieser Umgebung finden weiß ich
nicht. Ist kein Oberflächenwasser vorhanden sind sie aber auch in der Lage nach Wasser zu graben und
ich nehme an, sie können recht weite Strecken ziehen.

Diese Unterart des Bergzebras kommt nur in Namibia i.d.R. an den östlichen Ausläufern der Namib und
sehr vereinzelt in Südafrika vor (die zweite Unterart, das Kap-Bergzebra findet sich ausschließlich
in den südlichsten regionen von Südafrika).
Nach der Roten Liste gelten Bergzebras als gefährdet, wobei das größte Problem die Konkurrenz zu
Viehfarmern darstellt, die mit Zäunen die Tiere von geeigneten Weide- und Wasserstellen fern halten
oder gezielt auf die Jagd gehen.

liebe Grüße
Aj



Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
2. Intermezzo
Teil IIIV

Verfasst: 17. Jan 2016, 19:06
von Markand
Hallo Anja,

das glaube ich gleich, dass das ein unvergessliches Erlebnis war. Die Weite in den Bildern ist unglaublich, insbesondere
das erste Bild gefällt mir ganz ausgezeichnet.

Dass die Tiere in der Einöde überleben können, ist schon beeindruckend.

Wieder eine klasse Ergänzung zu Deiner Namibia-Serie!

Liebe Güße
Markus

Verfasst: 17. Jan 2016, 19:46
von Frank Ingermann
Hi Anja,

Du legst ja eine ganz schöne Schlagzahl vor mit Deiner Serie - sehr spannend,
das alle Bilder doch wieder völlig verschieden von den übrigen sind. Um die
reise kann man Dich nur beneiden!

Interessant auch die Erklärung zu der Unterart. Abgesehen vom weißen Bauch
scheinen sie im Gegensatz zu den "Normal-Zebras" auch alle eine recht ähnliche
Zeichnung zu haben - vielleicht sind's aber auch einfach nur Geschwister... ;)

Jedes der Bilder hat einen eigenen Reiz, da mag ich mich gar nicht entscheiden...
Beim ersten finde ich die Raumaufteilung genial, die Weite der Landschaft kommt
da extrem gut rüber. Beim zweiten sind es natürlich die Blicke - hier finde ich auch
das Licht auf dem vorderen sehr schön. Das dritte spricht mich im direkten
Vergleich nicht ganz so an, das vierte ist dafür wieder eins für "in groß an die Wand"!

Man sieht bei den kleineren ABMs auch eine gewisse Inkompatibilität der Tiere
mit der Bildgröße im Forum, die Streifen bilden teilweise durch die Auflösung
leichte Interferenzmuster. Das ist bestimmt in der Originalgröße nicht so zu
sehen... vlt. anders / weniger schärfen, oder beim Speichern als JPG minimal
weichzeichnen könnte da gehen.

Großes Zebra-Kino, von wegen "sind ja auch nur Pferde"!!

lg, Frank

Verfasst: 18. Jan 2016, 08:41
von Harmonie
Hallo Anja,

ich mag die Zebras sehr - vllt. auch deshalb, weil ich ein Pferdefan bin.
Beeindruckt bin ich von den Bildwirkungen aufgrund des kl. ABM der Zebras.
Das hat eine enorme Aussagekraft.
Klein aber sehr fein kann ich dazu nur sagen.
Wenn ich einen Favoriten wählen soll, dann bitte das letzte Bild mit dem extremen Pano, welches die Weite der
Landschaft für mich am deutlichsten zeigt.
Die gute Tarnung durch die Streifen kommt hier bei mir im 1. Bild besonders deutlich rüber. Ein noch kleinerer
ABM und man müßte noch genauer hinsehen, um sie zu entdecken.
Eine sehr schöne Bilderserie von diesen schönen Tieren!
Auch dein Bericht bringt uns wieder viele interessante Info's. Danke dafür!

LG
Christine

Verfasst: 18. Jan 2016, 14:58
von Corela
Hallo Anja,

für mich bitte das letzte, dicht gefolgt von dem forletzten.
Das ist wirklich eine feine Serie, man meint man kann einfach hinlaufen und etwas Pferdekuscheln.
Irgendwie muss ich dauernd daran denken, wie unsere Tochter in ihrer Pferdephase immer begeistert war,
welche auch nur von Weitem zu sehen.
Und unser Sohn dann sagte: Immer diese Gäuler!
Vielen Dank für dieses Zebra-Kino.

Verfasst: 18. Jan 2016, 15:41
von Fietsche
Moin Anja,

wilde Tiere auf der freien Wildbahn zusehen ist immer ein tolles

Erlebnis, sei es in Afrika oder hier bei uns in Europa. Nur bei uns

wird die Möglichkeit immer geringer, aber auch in Afrika ändert es

sich auch wie du auch schreibst.

Verfasst: 18. Jan 2016, 20:15
von schika
Hallo Anja,

das erste und letzte Bild, die sind einfach hammermäßig! Vor allem fällt hier
auf, wie gut die Zebras in der hellen Umgebung getarnt sind. Die erste Aufnahme
hat eine göttliche Bildgestaltung und das Vierte ist wahnsinnig toll und lustig
zugleich, wie sie im selben Abstand in die gleiche Richtung laufen.

Verfasst: 19. Jan 2016, 17:44
von Gabi Buschmann
Hallo, Anja,

boah, das sind ja tolle Bilder! Wie grazil und doch kraftvoll diese
Tiere aussehen! Einfach wunderschön anzusehen, deine Bilder, auch die
farbliche Harmonie und Zartheit gefällt mir wahnsinnig gut.
Kann mir vorstellen, dass das eine sehr beglückende Begegnung war!

Verfasst: 22. Jan 2016, 13:53
von piper
Hallo Anja,

ein klasse Serie, aber das letzte gefält mir am besten.
Der Panoschnitt und die aufgreiten Zebras machen sich unheimlich gut.
Das erste gefällt mir auch sehr gut. Durch den kleinen ABM kommt die weite der
Wüste sehr gut rüber. Nur von dem eher langweiligen Himmel hätte ich da
noch was weggenommen.
Vielen Dank auch für den wieder sehr interessanten Eingangstext.