Leberblümchen mal anders . . .

[lysfisker]

Moin Gemeinde,

am Sonntag war ich das erste Mal in diesem Jahr wieder auf meiner Lieblingsinsel im Oslofjord.

Der Waldboden war ein blaugetupfter Teppich.

Halt! Da strahlt doch etwas weisses dazwischen . . .das sind doch nicht schon Buschwindröschen!?
So früh? Die kommen doch erst um einiges später. . .? Das hätte mich schon sehr überrascht.

Meine Überraschung war noch viel grösser, als ich dann sah, was meine Aufmerksamkeit erregt hatte:
Eine Staude weisser Leberblümchen! Beim genaueren Inspizieren der Umgebung fand ich noch zwei weitere.
Aber die waren weniger fotogen und vor allem auch weniger Rücken-freundlich plaziert.
Das erste Grüppchen stand nämlich am Hang.

Bei der weissen Form des Leberblümchens handelt es sich um eine Mutation, also einen genetischen Defekt,
der die Produktion des blauen Farbstoffes (Cyanidin) in den Blütenblättern verhindert.
Die Farbvariationen der «normalen» Blüten als solche, von rosa, über himmelblau zu königsblau wird durch
den pH-Wert in den Zellen der Blüten, jedoch letztlich durch den pH-Wert der Böden bestimmt.
Auch das Alter der Blüten spielt für die Färbung eine Rolle. Cyanidin wirkt dabei als Säure- Base-Indikator.

Die weisse, «degenerierte» Blütenform tritt nur relativ selten auf. Wie selten, weiss ich nicht,
aber vielleicht kann ja einer von den Pflanzenexperten dazu etwas sagen.

Ich habe auch noch ein Habitatbild angehängt; die "Weissen" in trauter Nachbarschaft mit ihren blauen Artgenossen.

Wenn ihr es wollt, stelle ich das Bild gerne für die Artengallerie zur Verfügung. Da gibt´s noch keine Weissen.

Viele Grüsse
Dirk

[Gabi Buschmann]

Hallo, Dirk,

vielen Dank für die interessanten Infos zu der Farbe
der Leberblümchen. Die weiße Variante sieht auch sehr
hübsch aus, habe ich noch nie in der Natur gesehen.
Dein Habitatbild zeigt schön das Vorkommen der blauen
und weißen Blüten dicht neben einander.
Beim ersten Bild ist mir der braune, vernebelte Anteil
unten im Bild fast ein wenig zu dominant. Ich würde
hier ausnahmsweise für einen quadratischen Bechnitt
unten plädieren. Außerdem könntest du das Bild noch
etwas heller entwickeln und stärker nachschärfen, denn
der Fokus sitzt gut.
Ich hänge mal einen Vorschlag an, wenn ich das Bild
wieder löschen soll, gibt mir bitte Bescheid.
Vielen Dank für dein Angebot bzgl. der Artengalerie,
ich denke, Will wird sich freuen. Es wäre schön, wenn
du die Bilder im Artenportal nochmal hochladen würdest.

[Werner Buschmann]

Hallo Dirk,

das Bild, welches Du als Dokumentationsbild
dazu gestellt hast gefällt mir fast am besten.
Das ist eine tolle Sache, die würde ich auch gerne mal
persönlich sehen.
Bezüglich des Hauptbildes plädiere ich auch für ein Qudrat als
Format.

[rincewind]

Hallo Dirk,

Das ist ja interessant schön das Du uns diesen tollen Fund zeigst. Bei ersten Bild hättest Du die
Kamera und noch etwas nach oben schwenken können.

LG Silvio

[lysfisker]

Moin Gabi, Werner, Silvio

Danke für eure Kommentare.

Quelltext des Beitrags Beim ersten Bild ist mir der braune, vernebelte Anteil
unten im Bild fast ein wenig zu dominant.

Das geht mir genauso. Zum Quadrat hab ich mich nicht getraut.
Sieht sehr viel besser aus so. Hätte ich einfach probieren sollen.
Und heller entwickelt wirkt es natürlich freundlicher. Auch hier war ich nicht wagemutig genug.
Ich wollte verhindern, das die feinen Strukturen auf den Blütenblättern überstrahlt werden und absaufen.
Hab viel versucht, hab´s nicht besser hingekriegt. Mit der EBV tue ich mich immer noch sehr, sehr schwer.

Die Bildgestaltung ist ein wenig halbherzig. Ich meine, wenn man sich schon die Mühe macht, die Umgebung zu “stylen”,
dann kann man es auch richtig machen. So war´s nur recht lieblos ein bischen Laub zusammen kratzen. Der Grund ist auf den Bildern nicht sichtbar:
Die Sonne schien fein, aber es war schweinekalter, briesiger Nordwind und ich hatte eigentliche keine grosse Lust zu fotografieren.
Andererseits wollte ich diese seltene Gelegenheit natürlich auch nicht ungenutzt an mir vorbei ziehen lassen.

Ich werde nochmal versuchen, das Bild für die Artengalerie gemäss euren Vorschlägen etwas aufzupeppen.

Liebe Grüsse
Dirk

[jo_ru]

Hallo Dirk,

vielen Dank für den schönen Beitrag.
Das Habitatbild gefällt mir auch sehr gut zur Erklärung, das andere in Gabis Variante, denn
in Deinem sind die Weißen doch zu grau und das viele Braun wirkt nicht so schön.

[piper]

Hallo Dirk,

Werner und Gabi haben Dein Bild gut besprochen.
Die weißen habe ich in Natura noch nie gesehen.
Ich kenne neben den Blauen nur die rosa Blüten.
Danke für die interessante Doku und die Informationen.

[plantsman]

Moin Dirk,

Gabi hat Dir ja schon eine vollständige und meinen Gedanken entsprechende Besprechung gegeben. Vielen Dank an Gabi.

In Beständen von blau- oder rosablütigen Pflanzen kommen immer wieder weißblühende Pflanzen vor. Das zieht sich im Prinzip durch alle Pflanzenfamilien. Wie das chemisch und/oder genetisch gelagert ist, kann ich nicht sagen. Vor meiner Haustür gibt es z.B. einen Bestand der Purpur-Taubnessel, bei dem 1/3 der Pflanzen weiß ist. Somit denke ich, dass es darauf ankommt, wie die Mutation vererbt wird, also wie rezessiv oder dominant es ist. An den Standorten der japanischen Leberblümchen z.B. gibt es ein wildes Durcheinander aller möglichen Farbkombinationen....... sogar zweifarbige.