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Geckos die bellen beißen nicht!

Verfasst: 27. Jan 2016, 16:36
von Ajott
Hallo zusammen,

irgendwann trafen wir auf den innländischen, östlichen Rand der Namib und fuhren diesen entlang
schließlich immer weiter nach Süden. Hier war die Weite nicht endlos, sondern Hügelketten und Dünen
waren zu sehen. Der Boden war von kleinen trockenen Sträuchern und Gräsern bedeckt und immer wieder
sah man Oryxantilopen grasen (zeigbare Bilder von diesen folgen chronologisch richtig erst später
;-))
Nach einem Zwischenstop in Soltaire, einem Ort der eigentlich nur aus einer Zapfsäule und einer
Bäckerei besteht, in der es angeblich den besten Apfelkuchen Namibias geben soll (ich hab ihn
probiert, kann aber aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten nur bestätigen, dass er gut schmeckte :-))
erreichten wir am Abend kurz vor Sonnenuntergang das Camp in Sossuvlei, dem Tor zu den roten Dünen
der Wüste. Hier war es warm und vergleichsweise windstill. Auch Nachts sanken die Temperaturen nicht
so weit ab, dass man nicht hätte unter freiem Himmel schlafen können. Und da wir an diesem Abend
nicht arbeiten mussten konnte wir das Geld für eine feste Unterkunft sparen und campten. Wegen der
Mücken und anderem "Viehzeugs" zogen wir es aber vor zumindest den inneren Netzteil
unserer Zelte aufzubauen.
Kaum war die Sonne hinter den Hügeln verschwunden ging ein Konzert der besonderen Art los.

Eine Hörprobe mit Lebensraumimpressionen gibts hier (unbedingt mit
Ton ansehen!)


Diese Laute stammen von sogenannten Barking Geckos - Bellenden Geckos. Diese sitzen tagüber in ihren
selbgegrabenen Bauten und verlassen diese wenn überhaupt nur bei Dunkelheit. Die Belllaute, die die
Männchen in ihrem Bau produzieren dienen zur Revierabgrenzung (je höher der Ton, desto kleiner das
Tier.. und diese werden dann schonmal aktiv vom größeren Nachbar vertrieben). Zur Paarung sucht ein
Weibchen die Höhle eines Männchens auf und übernimmt diese dann. Das Männchen gräbt sich irgendwo
eine neue Höhle und fängt von vorne an. Sie sind Ansitzjäger, die im Prinzip alles fressen was in
der Größe passt und zu nah am Eingang ihrer Höhle vorbei krabbelt. Nur bei Massenaufkommen von
Nahrungsinsekten (wie zB. beim Termitenflug nach einem Regen) verlassen sie zur aktiven Jagd ihre
Höhlen.
An geeigneten Stellen, wie an diesem Campingplatz mit lockerem aber grabbarem Boden und ein paar
Lichtquellen die Nahrung anlocken, kann die Zahl der Baue auf kleinem Raum sehr groß sein.

Natürlich wollte ich uuuuunbedingt einen solchen Gecko sehen. Also setzten wir uns mit einem kühlen
Getränk auf die Lauer... ob wir wohl Erfolg hatten?...

liebe Grüße
Aj



Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
2. Intermezzo
Teil IIIV
Teil IX
Teil X

Verfasst: 27. Jan 2016, 16:41
von Harmonie
Hallo Anja,

diese knuffelig kleinen Geckos mit ihren tollen gr. Augen zeigst du uns hier in wunderschönen Bildern.
Das bestechendste an diesen kleinen Kerlen, ihre gr. schönen Augen, präsentierst du hier bestens.
Mir geht beim Betrachten das Herz auf. DANKE!

LG
Christine

Verfasst: 27. Jan 2016, 17:52
von Gabi Buschmann
Hallo, Anja,

so langsam werde ich süchtig nach deinen Wüstenimpressionen :-) .
Klasse, schon wieder Nachschub!
Sehr interessant, was du über den Barking Gecko schreibst, und anhören
tut er sich gut, ist nicht zu aufdringlich, finde ich. Wahnsinn, dass
du fündig geworden bist und lustig, dass du erst eine andere Art
gefunden hast, die ich auch sehr hübsch finde (ich muss zugeben,
eigentlich sogar noch hübscher als den anderen :-) ). Dier Barking G.
wirkt aber noch zerbrechlicher und zarter. GW, dass dir da unter den
beschriebenen Bedingungen so super Bilder gelungen sind.
Vielen Dank für Text und Bild, wieder eine super Wüsten-Doku!!

Verfasst: 29. Jan 2016, 18:00
von Corela
Hallo Anja,

das ist wirklich ein vergnüglicher Winter mit deine Reiseerlebnissen.
Geckos kenne ich nur aus dem TerraZoo, wo mich schon immer das Kindchen-Schema erstaunt hat.
Bei deinen Bilder funktioniert es auch wieder: Oh wie süüüß.
Das ist ein toller Bericht und tolle Bilder.
Vielen Dank.

Verfasst: 6. Feb 2016, 11:56
von piper
Hallo Anja,

ich weiß zwar, dass in vielen anderen Regionen,
im Gegensatz zu Europa, nachts ganz schön laut ist, aber
dass Geckos bellen, war mir auch neu.:-)
Wieder eine sehr schöne und voralle auch lesenswerte Doku.

Verfasst: 7. Feb 2016, 07:40
von Freddie
Hallo Anja,

eine sehr interessante Doku, bei der mir Bild 3 am besten gefällt.
Auch die Fotos 4+5 würden mir sehr gefallen.
Leider sitzt da der Fokus nicht exakt.

Verfasst: 14. Feb 2016, 19:47
von Maria Brohm
Hallo Anja,

Geckos bellen? Das wusste ich auch noch nicht :D Eine tolle Doku mit interessanten
Einblicken. Auch wenn der Fokus ganz leicht daneben sitzt, gefällt mir das letzte Bild am
besten. Das ist wirklich cool.

VG, Maria

Verfasst: 16. Feb 2016, 22:58
von Werner Buschmann
Hallo Anja,
da hat sich das Ansitzen und Suchen doch gelohnt.
Das sind doch richtig gute Bilder geworden, und
wir durften zwei Arten kennenlernen.

Verfasst: 24. Feb 2016, 17:01
von wolfram schurig
Hi Anja!

Die putzigen Ptenopus gehören mit ihrer Stubsnase zu meinen eindeutigen Lieblingen unter den Geckos! Da beneide ich Dich
schon ein wenig! Zwar bin ich dieses Jahr auch in Namibia, jedoch zu einer für Reptilien ziemlich ungünstigen
Jahreszeit...

LGr

Wolfram

Verfasst: 25. Feb 2016, 14:44
von wwjdo?
Hallo, Anja,

wie immer eine illustre und unterhaltsame Doku! :DH:

Schon, dass ihr dann doch noch Erfolg hattet.