Auge einer Stechmücke

Mikrofotografie: * ABM >5:1 bis 80:1 * in der Regel Indoorfotografie. Zusätzl. Lichtschrankenfotografie
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Uhrenteddy
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Auge einer Stechmücke

Beitragvon Uhrenteddy » 28. Dez 2013, 17:53

Das dritte Bild meiner Stechmücke.

Ich denke, dass ist das Maximum was aus meiner vorhandenen Ausrüstung rauszuholen ist.

LG
Rainer
Dateianhänge
Kamera: Nikon D300
Objektiv: 20 x 0,40
Belichtungszeit: 59 x 0,8s
Blende: ----
ISO: 100
Beleuchtung: 4 x LED
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ: Lomo Biolam
---------
Aufnahmedatum: November 2013
Region/Ort: Oberpfalz
vorgefundener Lebensraum: Schlafzimmer
Artenname: Stechmücke
kNB
sonstiges: Fernauslöser, Spiegelvorauslösung, Arbeitsschritt: 2 Zahlen bei Verstellung des Feintriebs
Stechmücke Auge Forum 1.jpg (370.28 KiB) 1771 mal betrachtet
Stechmücke Auge Forum 1.jpg
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Beitragvon Guppy » 28. Dez 2013, 18:14

Hallo Rainer

Das ist beeindruckend und schön.

Technisch gesehen mangelt es etwas an Details,
kürzere Stackschritte sind zu empfehlen.
Bei 20X sollten sie etwa 0.003mm sein.
Ebenfalls sollte der Übergang zum
Hintergrund etwas sanfter verlaufen.

Ja, über 10:1 wird es bei Objekten mit solch
einer Tiefe sehr schwierig.

Kurt
Sagittarius
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Beitragvon Sagittarius » 28. Dez 2013, 21:09

Hallo Rainer,
jaja, das kenn ich nur zu gut, irgendwann kommt der Wunsch, noch näher,
und noch ein bisschen näher und noch und......
Beim Lomo ist da, in der Tat, Feierabend, also muss eine größere Maschine her.
Je kleiner die Objekte, desto größer die Maschine.
Bei einer Anschaffung musst Du aber einiges beachten. Ein genügend großer
Feintriebbereich ist das allerwichtigste. Je größer das Teil ist, d.h. je länger der
komplette Weg von der Frontlinse bis zum Sensor ist, desto höher wird die
Vergrößerung.
Technisch stimme ich Kurt komplett zu.
Du bist mit dem 20er eigentlich schon über die "Machbarkeitsgrenze" ein kleines
Stückchen hinaus.
Du hast ja meinen "Auflichtbrummer" gesehen, das ganze Ding (incl. Marmorplatte)
wiegt etwa 20 Kilo und hat eine Gesamthöhe incl. Kamera, von knapp 70cm, das ist
schon ne "Hausnummer".
Ich werd mal ein bisschen recherchieren, was denn so geeignet wäre, denn meinen
Turm (Zeiss Epimik) ist so gut wie nicht mehr zu bekommen, davon wurden eh nur sehr
wenige gebaut. Aber es gibt sicher Alternativen.

Gruss
Heike
Zuletzt geändert von Sagittarius am 30. Dez 2013, 02:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Hans.h » 29. Dez 2013, 13:45

Hallo Rainer,

Ich gebe Kurt recht..es ist trotzdem immer noch ein schönes Bild.
Ich hab´die Erfahrung gemacht,daß bei 90% aller Motive,die wir hier fotografieren
ein ordentliches 10er Objektiv völlig ausreicht.
Mit einem guten 20er Auflichtobjektiv,wachsen die Probleme wegen der extrem geringen ST.
dermaßen an,daß es fast schon keinen Spaß mehr macht.
Es gibt aber noch Möglichkeiten die Auflösung und den potentiell möglichen ABM.eines 10ers.
zu steigern und besser auszunützen.Dazu gehört vor allem die Okularprojektion.
Ein ABM.wie Du ihn hier mit dem 20er zeigst,ist somit auch mit dem 10er zu erreichen,aber bei
wesentlich besserer Schärfe und Auflösung.

Gruß Hans. :)
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Beitragvon Uhrenteddy » 29. Dez 2013, 15:55

Hallo Ihr,

nun wird es richtig spannend, zumindest für mich. Da hör ich ganz viel neue Sachen. Unser Daniel-Düsentrieb Heike schraubt und lötet was dass Zeug hält, Kurt der Schweizer - wer hat's erfunden?, und Hans erzählt was von Okularprojektion.

Woher in Gottes Namen, habt Ihr die technischen Einzelheiten wie das alles funktioniert?
Dann bleibt mir nur die Bitte an Euch, mir mit Erklärungen weiter zu helfen. Dass wäre echt super und cih würde mich sehr freuen.

LG
Rainer
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Beitragvon Sagittarius » 29. Dez 2013, 16:52

Hallo Du,
also, wenn schon Düsentrieb, dann bitte Daniela, soviel Zeit muss sein :DD

Woher wir das wissen? Hans mikroskopiert schon ewig, er hat viel Fachwissen,
das ich nicht habe. Ich mach das nach dem
"ausprobieren-scheitern-ändern-nochmal ausprobieren-wieder scheitern-
nochmal das ganze, aber ganz anders-jup, so passt's"-Prinzip

Pröbelgrüsschen
Heike...äh, Daniela
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Beitragvon Guppy » 29. Dez 2013, 20:39

Hallo Wissensdurstige

Heute ist es relativ einfach an entsprechende (Focus Stacking) Informationen zu gelangen,
man liest sich durch, im Bereich "Hier wird es Gross" und "Mikro-Fotografie".
Jedoch, ist vermutlich der exakt gleiche Aufbau den man selber zu Hause
hat, nicht beschrieben.
Es ist also zusätzlich nötig, dass man sich mit der eigenen Ausrüstung vertraut macht.
Dies ebenfalls durch Fachliteratur oder übers Internet und man dann diese Theorie
in den eigenen vier Wänden umzusetzen versucht.
So bastle, nicht nur ich über Wochen an einer Lösung oder Erkenntnis herum,
die dann eventuell einen fast nicht sichtbaren Erfolg bringt.
Jedoch lernt man dadurch das Fachgebiet kennen.
Da ich meine ersten Schritte in der Makro-Fotografie vor über 40 Jahren machte,
betrachte ich einige Zusammenhänge als selbstverständlich und unterlasse
ungeschickterweise deren Erläuterung.
Focus Stacking im Bereich von 5-10:1 setzt Kenntnisse in Fotografie und
Mikroskopie voraus und dies lässt sich nicht mit wenigen Sätzen ersetzen,
ebenfalls sollte man ein geübter Bastler sein, der auch am Pröbeln seine
Freude findet, also auch am Weg und nicht nur am Ziel.
Vor meinen Augen habe ich ein Ziel, das Schöne und Erwünschte ist aber der Weg,
wenn ich an einem (scheinbaren) Ziel bin, wird es mir sehr schnell langweilig,
man kann somit sagen, der Weg ist mein Ziel.
Alle Wege führen nach Rom. So gibt es viele unterschiedliche Wege,
die zu einem Stack führen. Heike verwendet andere Wege wie ich,
doch die Ergebnisse sind vergleichbar.

Focus Stacking besteht aus vielen unterschiedlichen Faktoren und
somit aus entsprechend vielen Kombinationen.
Es kann sein, dass wenn nicht alles mit der gleichen Ausrüstung, exakt gleich
gemacht wird, der Erfolg aus bleibt.
Ich habe Objektive verkauft, die ich nicht passend fand, der Käufer fand
das Objektiv als sehr gut und macht damit sehr gute Aufnahmen.
Objektive besitzen einen Charakter, geht man nicht auf diesen ein,
dann ist der Erfolg nicht gross.

Wenn ich erkläre, wie ich meine Kinder erziehe, heisst dies nicht,
dass jeder der seine Kinder so erzieht erfolgreich ist.

"ich würde es auch super spannend und interessant finden, mehr über die ganzen
Objektive oder Möglichkeiten -sagen wir mal für ABM größer 5-10:1- von Euch zu erfahren."
Wenn wir wissen, was du nicht weisst, dann können wir versuchen, es dir zu erklären.
Vermutlich weisst du aber nicht, wo es mangelt und wir können es nicht erraten.
So bleibt uns nur der lange schöne Weg, es gemeinsam zu erarbeiten,
dies ist jeweilen auch für mich lehrreich.
Zeigt Bilder, stellt Fragen und bringt viel Geduld mit.

"ausprobieren-scheitern-ändern-nochmal ausprobieren-wieder scheitern-
nochmal das ganze, aber ganz anders-jup, so passt's"
So wie es Heike beschreibt, ist auch für mich die Realität.
Es gibt (zum Glück) keine definitive Gebrauchsanweisung,
denn sonst könnte es ja jeder!

Stellt eure Fragen ins Forum, sie werden angenommen und gemeinsam
werden wir eine Antwort finden.
Den Super Stacker, der alles Wissen hat, gibt es nicht!

Gut Licht

Kurt
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Beitragvon Guppy » 29. Dez 2013, 23:29

Hallo Marek

Die entsprechenden Bereiche gibt es schon!
"Hier wird es Gross" und "Mikro-Fotografie".

Kurt
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Beitragvon Sagittarius » 29. Dez 2013, 23:55

Danke, lieber Kurt
für diesen wunderbaren Beitrag, er trifft GENAU den Punkt.
Der Weg ist das Ziel, und dieser Weg kann zwar zuweilen auch
an den Nerven zerren, wenns denn mal so garnicht funktionieren will.
Es gibt wirklich keine "Gebrauchsanweisung".
Ich z.Bsp. kombiniere Leitz und Zeiss, was ja in eingeschworenen Mikroskopikerkreisen
ein absolutes NoGo ist. Leitz-Objektiv, Zeiss Tubuslinse und Leitz-Okular....
Das Mikroskop selber ist nur das "Stativ", das alles trägt.
Aber...es funktioniert....bei MIR! An MEINEM Mikroskop, das muss nicht heißen,
daß das immer und überall und an allen anderen Mikroskopen geht.....

GEDULD ist das Zauberwort, Geduld, und eine Form der (positiven) Besessenheit.
Aufgeben ist keine Option, das MUSS irgendwie gehen!! Und, wie Du schon sagtest,
eine Neigung zum basteln und ein Improvisationstalent, wenn es denn an passendem
Werkzeug usw. mangelt, kann nicht schaden.

Ich hab gut ein Jahr gebraucht, um meinen Pröbelturm so einsetzten zu können, wie ich es
heute kann, und wirklich zufrieden bin ich immer noch nicht, die verdammte Säule ist instabil.....
das ganze wackelt wie ein Lämmerschwanz...ommmm....der Weg ist das Ziel....
Ein wunderbarer Weg, anstrengend, steinig, voller chromatischer Aberrationen, Randunschärfen,
Hotspots, Verwackelungen durch Spiegelschläge oder vibrierende, altersschwache Diaprojektoren
usw. usw...da lauern die tollsten Überraschungen....aber, wenn man alles irgendwann "besiegt" hat,
stellt sich erst eine tiefe Befriedigung ein.....und dann, wie Recht Du hast, lieber Kurt, recht schnell
wieder Langeweile....geht das vielleicht nicht doch noch n Tacken besser?? Komme ich da vielleicht
doch noch etwas näher ran??

Ich liebe es!!!

lieber Gruss an alle
Heike
Zuletzt geändert von Sagittarius am 30. Dez 2013, 00:29, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Uhrenteddy » 30. Dez 2013, 10:25

Hallo Kurt,

herzlichen Dank für Deine umfangreichen Ausführungen. In dem genannten Forum war ich schon einige Zeit nicht mehr, und ich wusste nicht, dass dort ein entsprechender Bereich eingerichtet wurde. Bisher dachte ich, dass nur für die Bilder eine eigene Abteilung eingerichtet wurde.

Somit war meine Frage nach "Wissen" ganz gut, auch für andere Interessierte.
Auch Dir Daniela, alias Heike - oder so, lieben Dank für Deine Erklärungen.

Ich werde mich an genannter Stelle mal durchkämpfen. Irgendwie hat die Hardware beim Stapeln etwas von russischer Raumfahrt. Wirkt manchmal wie aus "Schrott" zusammengebastelt, funktioniert aber besser wie Hightech aus den USA.

So, ich geh mal in der Werkstatt Werkzeug suchen.....

LG
Rainer
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