Fast übersehen...

Neueinsteiger ins Forum präsentieren hier ihre Bilder. Anfänger in der Makrofotografie erhalten Tipps zur Verbesserung ihrer Fotos.
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TomC58
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Beitragvon TomC58 » 13. Mai 2018, 07:52

hätte ich die kleine grüne Raupe am Rand eines Feldwegs. Bei der Bestimmung bin ich mir nicht sicher - könnte die Raupe eines Frostspanners oder einer Trapezeule sein - ohne Gewähr.
Kamera: E-M5
Objektiv: Olympus ED 60 2,8 Macro @ 60mm
Belichtungszeit: 1/160s
Blende: f/6.3
ISO: 640
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): JPG
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 0
Stativ:
---------
Aufnahmedatum: 11.05.2018
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
P5110003.1.jpg (93.61 KiB) 426 mal betrachtet
P5110003.1.jpg
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plantsman
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Beitragvon plantsman » 13. Mai 2018, 09:25

Moin Thomas,

in der Natur übersehen wir bestimmt 98 % der Tiere die dort rumkrabbeln und -fliegen. Man entwickelt auch einen Blick für bestimmte Sachen. In Costa Rica hab ich im Regenwald immer die Erd-Orchideen gesehen, wogegen daneben eine Schlange liegen konnte, die mir total entgangen ist. Die hat dann glücklicherweise jemand anderes gesehen.
Spannend wird es immer, wenn man sich mal für eine viertel Stunde an einer einzigen Stelle ruhig verhält. Dann fängt es plötzlich an, vor den Augen zu wimmeln.

Gestalterisch war Deine kleine Raupe auf Grasrispe nicht einfach. Ich überlege, ob man, um die untere, angeschnittene Rispe nicht mit ins Bild zu bekommen, die Raupe hätte von weiter rechts fotografieren können. Oder man hätte die untere Rispe leicht wegbiegen können. Raupen sind in solchen Dingen meist recht tiefenentspannt.

Die Freistellung ist Dir gut gelungen und der HG gut aufgelöst.

Die Schärfe will mir im ganzen Bild nicht so recht gefallen. Es sieht so aus, als wenn Du statt des Kopfes den Mittelteil des Körpers erwischt hast. Auf jeden Fall finde ich nicht so recht den Fokuspunkt.

Im HG ist ein leichtes Rauschen zu erkennen.

Das Rauschen und die leichte Unschärfe bringen mich auch zu der Frage, wie Du komprimierst? Es fällt auf, dass das Foto nur knapp 94 kB groß ist. Das Bild kann jedoch bis zu 500 kB haben. Das würde ich immer bis oben ausreizen, weil dann die Qualität, die hier im Forum ankommt, doch deutlich besser ist.
Zuletzt geändert von plantsman am 13. Mai 2018, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Bewertungen/Kommentare sind immer rein subjektiv! Aber ich versuche stets, mir vorzustellen, was die Intentionen des Bild-Einstellers sind.

Tschüssing
Stefan
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böbbelö
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Beitragvon böbbelö » 13. Mai 2018, 15:16

Hallo Thomas,

Stefan hat eigentlich schon alles zu deinem Bild angemerkt, was mir auch aufgefallen ist. Ich denke dir ist
der Fokuspunkt etwas zu weit nach hinten gerutscht. Von der Bildgestaltung her gefällt es mir sehr gut.
Bei der Bestimmung bin ich nicht bei dir, kann aber leider auch zu keiner Lösung beitragen. :pardon:

Viele Grüße
Gudrun
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Beitragvon mehr-licht » 13. Mai 2018, 17:07

Hallo Thomas,

bei diesem Ton-in-Ton-Ansitz wäre es keine Schande gewesen, die Raupe zu übersehen - nur schade um das Foto. ;) Gut, dass du sie entdeckt hast!

Die leichte Gegenlichtsituation sorgt durch den Lichtsaum für eine gelungene Separierung des Motivs vom Hintergrund - wie ein Haarlicht in der Personenfotografie. Auch der HG ist schön weich geworden.

Kernproblem ist, wie schon zuvor genannt, der Fokus: Der liegt leider nicht auf Kopf / Augen, wo er hingehört, sondern auf dem Mittelteil des Körpers. Zugegeben: Bei Raupen kann das schwierig sein, da sie oft erstaunlich flott unterwegs sind - zumindest für Makrofotografen mit Schärfeebenen im Bereich weniger Millimeter. ;) Vielleicht hätte hier eine Umrundung des Motivs nach links geholfen, dann wären Körper und Kopf in derselben Schärfeebene gelegen - mehr Gesamtschärfe und weniger Risiko, den Kopf zu verlieren. Bei der Gelegenheit wäre man womöglich auch die Weitere Ähre am unteren Bildrand losgeworden, die mich - wie schon die Vorredner - durch ihre Helligkeit etwas vom Motiv ablenkt.

Da die Saison ja gerade erst so richtig begonnen hat, bin ich sicher, du findest noch viele weitere Gelegenheiten zu tollen Raupenbildern diesen Sommer.
Mit besten Grüßen
Maximilian
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Beitragvon fossilhunter » 13. Mai 2018, 17:32

Hi Thomas,

mit dem Foto hast du mal bewiesen, dass du definitiv ein gutes Auge hast - und das ist mit Sicherheit in der Makrofotografie mal zumindest die halbe Miete :-).

Der Fokus wurde ja schon angesprochen, der Rest gefällt mir bestens.
Ev. wäre interessant wie du den Fokus gesetzt hast (lt. Aufnahmedaten ohne Stativ also freihändig). Autofokus oder manuell ist hier die Frage ...

lg

Karl
lg Karl

Ich erteile dem Makro-Forum die Generalerlaubnis, meine im Forum geposteten Bilder - mit Info an mich und Vetorecht meinerseits - zu duplizieren und in der AG einzubauen.

Mehr Infos zu Naturschutz und Makrofotografie in der Steiermark siehe : naturschutz.kaphi.at
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Beitragvon rincewind » 13. Mai 2018, 22:43

Hallo Thomas,

Die untere Rispe leicht wegzubiegen hätte ich zumindest versucht.
Wenn Du den Fokus genau auf den Kopf gelegt hättest sähe das mit dem Licht und dem HG sehr gut aus.

LG Silvio
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Beitragvon Erich » 14. Mai 2018, 10:29

Ave Thomas,

die besten Lichtverhältnisse hattest du wohl nicht was sich im Bild bemerkbar macht, darunter hat auch die Schärfe etwas gelitten. Die BG, der HG und das gewählte Format sind allesamt stimmig.

Gruß Erich
Beste Grüße, Erich

Die Natur ist wie sie ist, Sie ist kein Wunschkonzert.
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Beitragvon mosofreund » 14. Mai 2018, 16:24

Moin Thomas,

zur Bestimmung kann ich leider nichts beitragen. Was mir besonders gut gefällt ist das Licht und Ton in Ton der Farben.
Die Krümmung der Raupe hat es dir mit dem Fokuspunkt schwer gemacht. Wenn ich das richtig sehe, liegt er mehr mittig auf dem Leib.
Besser wäre wohl auf Kopf und Augen gewesen. Das müsste man dann sehen. So ergibt sich ein doch leicht unscharfer Eindruck insgesamt.
Gestalterisch passt es, wobei man in der Tat auf die ins Bild ragende Rispe verzichten könnte. :)
Insgesamt ein schönes Bild, was ich mir gerne angesehen habe.

lg
Wolfgang
Sei gebogen, und du wirst gerade bleiben.
Sei leer, und du wirst voll bleiben.
Sei abgenutzt, und du wirst neu bleiben.

Lao-tse

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