In Waldtümpeln ist durch das Schatten spendende Blätterdach der Bäume die Verdunstungsrate niedriger als in Wiesentümpeln. Auch die Wassertemperatur ist niedriger und damit eine höhere Sauerstoffsättigung möglich. Insgesamt schwankt die Wassertemperatur hier weniger stark als in anderen Tümpelgewässern. Oft fallen Waldtümpel erst deutlich später im Jahr trocken als ähnlich große Gewässer in Wiesen und sie sind häufig sehr nährstoffreich.
Aufgrund der unregelmäßigen Wasserführung sind Fische in Tümpeln nicht anzutreffen. Das macht diese Kleinbiotope für Amphibien als Laichgewässer besonders attraktiv. Auch echte, höhere Wasserpflanzen sind aufgrund der wechselnden Bedingungen hier nicht zu finden. In Waldtümpeln fehlen aufgrund der Abschattung zudem die sonst für diese Gewässer typischen Pflanzen feuchter Standorte wie Binsen oder andere feuchtetolerante Gräser. Waldtümpel sind daher häufig bemerkenswert frei von Pflanzen. Unter Umständen können sich allerdings Wasserlinsen ausbreiten. Lediglich Algen und pflanzliche Einzeller siedeln sich hier regelmäßig schnell an und bilden damit eine wichtige Basis für das Nahrungsnetz in diesem Lebensraum. Die Eier von Ruderfußkrebsen oder Muschelkrebschen können monatelange Trockenperioden unbeschadet überdauern, sodass auch sie häufig in Tümpeln zu finden sind. Viele Insekten, die ihren Entwicklungszyklus im Wasser durchlaufen, legen ihre Eier in Tümpeln ab. Dazu gehören Mücken oder verschiedene Wasser- und Schwimmkäfer. Deren Larven wiederum werden gerne von den Quappen von Molchen, Unken oder Fröschen gefressen.
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | dlapinsky (AGFID2597) |