Hallo Dirk, und willkommen!
Stone68 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Wie verhält sich der Kopf in Schräglage hinsichtlich nachsacken nach Arretierung?
(bei mir war's anfangs ein billiger Manfrotto, danach ein Sirui K20 und damit bin ich seit dem sehr zufrieden.)
Weil Du aber "Schräglage" ansprichst:
M.M.n macht eine lange Stativ-Adapterschiene und etwas "Hebel-Verständnis" hier viel mehr Unterschied als der eigentliche Kopf.
Die meisten Stativköpfe werden ja mit maximalen Beladungen beworben, die in der Theorie des Herstellers auch funktionieren -
wenn das Auflagegewicht (Cam+Objektiv) und der Kopf darunter perfekt ausbalanciert sind.
Bei Schräglage gilt das meistens nicht mehr, weil der Schwerpunkt der Auflage dann nicht mehr über dem Drehpunkt
des Kopfes liegt - das ergibt eine "Unbalance" und stresst den Kopf (erst den auf dem Stativ, und dann den des Fotografen...

)
Eine längere Schiene kann hier einfach Abhilfe schaffen: Man muss sich einfach vorstellen, wo der Schwerpunkt der Auflage
je nach Schräglage (auf/ab + Winkel) hinwandert. Dann die Schiene in der Stativ-Aufnahme ungefähr da hin schieben,
dass der Schwerpunkt wieder über dem Drehpunkt des Kopfes liegt, so dass in etwa gleich viel Gewicht "vorne" und "hinten" lastet.
Versuche, einen Bleistift auf dem Finger zu balancieren, und dann versuche das (bildlich, nicht wörtlich!) mit der Cam+Objektiv.
Der Bleistift ist nahe dem Drehpunkt des Systems - alles gut, das geht einfach. Klebst du unter den Bleistift einen Radiergummi
(um in etwa im Maßstab zu bleiben) und versuchst, dieses "System" auf dem Finger zu balancieren, wird's deutlich schwieriger
weil der Drehpunkt (Finger) jetzt viel mehr Abstand vom Masseschwerpunkt des Systems (Bleistift) hat -> Hebelwirkung
Arca-Adapterplatten z.B. mit 10cm Länge gibt es für sehr kleines Geld (<< 30€), das ist viel günstiger als einen eigentlich
völlig "überdimensionierten" Kugelkopf für Schräglagen zu kaufen - da Du von Langschiene sprichst, hast Du sowas wohl schon.
Also: "Newton ist Dein Freund", einfach die Hebelwirkung aushebeln
Hoffe, das war einigermaßen verständlich

lg, Frank