Sirindhorn-Feenkrebse

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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StefH
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Sirindhorn-Feenkrebse

Beitragvon StefH » 25. Aug 2011, 15:39

Ich habe nach den Artemia nun auch für eine Süßwasservariante, den Feenkrebsen, meine Leidenschaft entdeckt.
Artemia salina beherberge ich schon eine ganze Weile. Ich verfüttere sie nicht, sie leben einfach in einem Aquarium. Vor gut 5 Wochen zog ein weiteres 10-Liter-Aquarium ein, darin leben nur Sirindhorn-Feenkrebse (Streptocephalus sirindhornae). Sie wurden im Jahr 2000 als eigenständige Spezies anerkannt und zuvor in der Pampa Thailands entdeckt. Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn wurde Namensgeberin.
Feenkrebse zählen zu den Urzeitkrebsen, sie bilden Dauerzysten, in denen kleine Embryos sind. Diese Zellhaufen haben keinen Stoffwechsel mehr, man kann sie hoch erhitzen, einfrieren, sie erwachen nach Regen in Temporärgewässern zu neuem Leben. Sie schlüpfen meist innerhalb von 24-48, wenn die Bedingungen passen.

Die Sirindhorn-Feenkrebse werden max. 3cm groß, meine sind momentan noch Teens, mit ca. 15mm Länge.
Sie schwimmen auf dem Rücken und schaufeln mit ihren zarten Blattbeinchen Algen, Bakterien und Pilze in sich hinein. Die Blattbeinchen dienen auch zur Artmung. Sie sind die am einfachsten gebauten Krebstierchen.
Wenn sie schwimmen, sehen sie aus wie kleinen Feen, sie schweben elegant durchs Wasser. Artemia schwimmen nicht so schön, muß ich ehrlich sagen :lol:

Mein Aquarium ist sehr einfach eingerichtet. Der Bodengrund ist Lehm, darauf wachsen sehr gut Algen. Dann noch etwas Wasserpest und ein paar Wasserlinsen. Die diversen Schnecken kamen mit der Wasserpest und die hunderten von Daphnia, Cyclops und Muschelkrebschen (diese Winzdinger sind total niedlich!) sind aus dem Lehm geschlüpft, nachdem ich ihn mit Regenwasser aufgegossen hatte. Das Wasser ist pfützenähnlich trüb. Darin fühlen sie sich am wohlsten und hier ist die Nahrung reichlich vorhanden.

Zur Technik: Ich blitze wireless. Der Blitz befindet sich hinter dem Aquarium. Mit dem internen Blitz blitze ich gegen die Aquarienscheibe und der Blitz hinter dem Aquarium wird mit ausgelöst. So habe ich den besten Kontrast für diese doch recht durchscheinenden Tierchen.
Am liebsten verwende ich das Tamron 60/2.0, das stelle ich auf einen Maßstab von 1:1 bis 1:1.3 ein und bewege die Kamera, bis ein Auge im Sucher scharf ist. Der AF bekommt diese glasartigen Tierchen kaum zu fassen :?
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Viele Grüße von Stefanie
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Beitragvon Ute Hahn » 25. Aug 2011, 17:35

Hi Stefanie,

die haben ihren Namen zurecht bekommen,
das sind echt bezaubernde Wesen ...

im dritten Bild kommt es am besten zur Geltung find ich.

Danke fürs zeigen
und viel Freude beim bemuttern ;)

Gruß Ute
Monika B.
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Beitragvon Monika B. » 25. Aug 2011, 17:48

Hallo Stefanie,
auf den letzten beiden Bildern kommt ihre Struktur unheimlich gut zur Geltung. Besonders vor dem etwas dunkleren HG des zweiten Bildes. Schon Wahnsinn was es für Wesen unterhalb der Wasseroberfläche gibt. Vielen Dank für Deinen kleinen Einblick in diese Welt.
Lg Moni
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Beitragvon Gabi Buschmann » 26. Aug 2011, 21:14

Hallo, Stefanie,

deine Faszination kann ich gut verstehen, sehen wirklich
wunderschön aus, diese filigranen Tierchen.
Das hast du wunderbar dokumentiert in Text und Bild -
schön, mal wieder in eine völlig unbekannte Welt
einzutauchen.

Gabi
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Digicat » 26. Aug 2011, 21:21

Servus Stefanie

Danke für diese wunderbaren Geschöpfe ... was die Natur nicht alles hervorbringt ...

Heizt du das Aquarium ? ... kommen die doch aus den Tropen (Thailand), wenn ich den Text richtig gelesen habe ...

Liebe Grüsse
Helmut
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Beitragvon ji-em » 26. Aug 2011, 21:23

(Der Inhalt dieses Beitrags wurde auf Wunsch des Benutzers vom Administrator entfernt)
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Beitragvon StefH » 26. Aug 2011, 22:24

@Helmut,
die Sirindhornaes sind hart im nehmen, von 15-30° nehmen sie alles. Allerdings habe ich festgestellt, daß sie bei 20-22° am besten schlüpfen. Ich habe einen Heizstab im Aquarium drinnen, nur als Sicherheit, wenn's kalt wird.

Feenkrebse gibt es übrigens auch in Deutschland, sind aber streng geschützt und stehen auf der Roten Liste.
Wenn man Glück hat, findet man sie in Pfützen, Waldteichen und Überschwemmungsgebieten. Aber sie sind klein, leben auch oft nur einige Wochen, so daß man sie selten entdeckt. Oft erscheinen sie auch nicht regelmäßig, wenn die Bedingungen nicht stimmen.
Viele Grüße von Stefanie
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Beitragvon Merlincat » 26. Aug 2011, 22:29

Hi Stefanie,

vielen Dank für deine sehr ausführliche Doku zu diesen Feechen. Faszinierend wie man so kleine Wesen fotografieren kann. Besonders, da bin ich bei Moni, gefallen mir die Bilder mit dem dunkleren Hintergrund.
Sehr schön. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude mit deinen kleinen Bewohnern.
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Beitragvon gina 49 » 26. Aug 2011, 22:41

Hallo Stefanie,

es ist sehr interessant was Du da schreibst, ich habe solche kleine Feenkrebse noch nie gesehen. Es ist erstaunlich wie Du bei diesen kleinen zarten Feechen die Augen so scharf hinbekommst. Bild 3 finde ich am schönsten.

Viele Grüße Regina

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